Trauer um Künstler
Gugging dankt dem „Sonnenkönig“ Heinrich Reisenbauer
- Heinrich Reisenbauer vor seinen Sonnen vor der galerie gugging.
- Foto: SHE Haus der Künstler
- hochgeladen von Birgit Schmatz
Der Meister der seriellen Darstellungen ist am 21. Februar im 87. Lebensjahr verstorben. Heinrich Reisenbauer lebte seit 1986 im Haus der Künstler in Maria Gugging. Er arbeitete mit Bleistift und Farbstift oder mit Edding und Acryl.
MARIA GUGGING. Egal ob Alltagsgegenstände wie Häferl oder Regenschirme, Naturmotive wie Blumen oder Bäume oder sein Lieblingsmotiv, die Sonnen – Heinrich Reisenbauer schuf akkurat gesetzte Serien in einem unverwechselbaren Stil. Seine Kunst begeistert weltweit. Letzten Freitag ist er im 87. Lebensjahr verstorben.
„So einfach Heinrich Reisenbauers Motive oft anmuteten, so eigenständig und einzigartig waren sie doch im seriellen Kontext. Was aus Reisenbauers Liebe zur Ordnung entsprang, wurde von ihm auf seine eigene, unverwechselbare Art und Weise zur Kunstform erhoben. Dieser Aspekt hat sehr viele Menschen angesprochen“,
schwärmt Nina Katsching, Geschäftsführerin der galerie gugging. Über Jahre hinweg widmete er sich täglich um 14 Uhr im Büro der Galerie einem Werk.
„Heinrich Reisenbauer hat ein unglaublich umfangreiches künstlerisches Werk geschaffen. Seine Kunst fasziniert durch eine bemerkenswerte Konstanz im Stil. Dennoch ist jedes Bild sehr facettenreich.
Jede einzelne Darstellung in seinen berühmten Serien zeigt Charakter. Es ist eine intensive Auseinandersetzung mit Motiven und Themen, die ihm besonders wichtig waren“,
würdigt Nina Ansperger, künstlerische und wissenschaftliche Leiterin des museums gugging, sein Werk.
„Unser Sonnenkönig war für das Team vom Haus der Künstler und dem atelier gugging, seine künstlerischen Kolleg*innen, Wegbegleiter*innen und für den gesamten Verein gugging friends menschlich und als Künstler eine wichtige Persönlichkeit, unser Ruhepol. Was bleibt, sind unsere gemeinsamen Erlebnisse und Erinnerungen. Wir sind stolz auf das, was er geschaffen und dankbar für alles, was er uns gegeben hat. Sein umfassendes, inspirierendes Werk wird weiter strahlen“,
sind Johann Feilacher, Geschäftsführer, und Winnie Posselt, Leiterin des Hauses der Künstler, überzeugt.
- Foto: Johann Feilacher
- hochgeladen von Birgit Schmatz
"Der Sir unter den Gugginger Künstlern wird uns fehlen“
„Heinrich Reisenbauer lebte und wirkte fast vier Jahrzehnte in Maria Gugging. Seine ausdrucksstarken, seriellen Bilder wie etwa seine Sonnen sind in zahlreichen internationalen Sammlungen zu finden. Der Sir unter den Gugginger Künstlern wird uns fehlen, aber in seinen Werken unvergesslich bleiben“,
bedauert Bürgermeister Christoph Kaufmann das Ableben von Heinrich Reisenbauer.
„Ein großer Künstler ist gegangen – seine Bilder wirken durch ihren unverwechselbaren Stil mit fast schon signalhafter Farbgebung. Sie sind sogar auf Hauswänden verewigt und werden uns daher auch in Zukunft schon von Weitem erfreuen. Danke Herr Reisenbauer!“,
so Kulturstadträtin Katharina Danninger zur traurigen Nachricht.
Strahlende Sonnen an der Fassade
Seine erste große Auszeichnung erhielt der Meister der seriellen Darstellungen gemeinsam mit der Gruppe der Gugginger Künstler 1990 mit dem Oskar Kokoschka Preis. Seine strahlenden Sonnen zieren wie ein Markenzeichen die Außenfassade der galerie gugging. 2023 ehrt ihn das Art Museum Versi in Südkorea mit einer großen Personale. Der schottische Modeschöpfer Christopher Kane kreiert mit Reisenbauers Motiven eine eigene Kollektion, die in der Sonderausstellung „gugging inspiriert.! von bowie bis roth“ im museum gugging zu sehen war. Sein Werk ist in der Ausstellung „gugging.! classic & contemporary UPDATE“ im museum gugging und in den laufenden Ausstellungen der galerie gugging wie zuletzt in „simply… art“ zu sehen. Sein Schaffen ist weltweit in zahlreichen Sammlungen und Museen vertreten.
Heinrich Reisenbauer wurde am 29.7.1938 im südniederösterreichischen Kirchau geboren. Ab 1956 war er in der „Heil- und Pflegeanstalt Gugging“ untergebracht. 1986 entdeckte Johann Feilacher sein Talent und holte ihn ins Haus der Künstler, wo er bis zuletzt als ältester Künstler lebte und arbeitete.
- Heinrich Reisenbauer bei der Arbeit im Büro der galerie gugging
- Foto: SHE Haus der Künstler
- hochgeladen von Birgit Schmatz
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