Dachstuhlbrand: Familie mit acht Kindern wohlauf

- Anita und Karl Harmer mit ihren Kindern vor ihrem Haus in Greifenstein.
- Foto: Zeiler
- hochgeladen von Karin Zeiler
70 Kameraden der Feuerwehren im Großeinsatz in Greifenstein
GREIFENSTEIN. "Ich habe ein 'Knack, Bumm, Crash' auf dem Dachboden gehört", erzählt Anita Harmer, als sie gerade die jüngsten ihrer acht Kinder zu Bett bringen wollte. Dass die Kids besser einschlafen können, bat sie ihre 11-jährige Tochter Sarah, sie möge doch am Dachboden nachsehen, was los sei. "Mama, der ganze Dachboden steht in Flammen", schrie die Tochter.
Mittwoch Abend rückten etwa siebzig Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren der Umgebung zu dem Dachstuhlbrand in Greifenstein aus. Einsatzleiter Stefan Pillmayer ließ sofort einen Atemschutztrupp in das Gebäude vorrücken, um den Brand zu lokalisieren. Mit dem speziellen Teleskopmast der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Andrä-Wördern konnte das Eternitdach von außen geöffnet werden, um besser an die Glutnester heranzukommen.
"Wir hatten Winterkleidung am Dachboden gelagert, aber auch eine alte Bauernstube von den Großeltern stand noch oben", erzählt die achtfache Mutter, wodurch sich das Absuchen nach restlichen Glutnestern für die Florianis als zeitintensiv gestaltete.
Hausbesitzer ist Feuerwehrmann
Der Ehegatte war zu dieser Zeit im Dienst. Er ist Pfleger im Tullner Landesklinikum und gleichzeitig bei der Freiwilligen Feuerwehr Altenberg. Auch er hat die Brandalarmierung erhalten – "das Haus gegenüber dem Braunen Bär steht in Flammen und als ich auf meinem Handy die vielen versäumten Anrufe gesehen habe, wusste ich, dass es meines ist", sagt der 32-jährige Familienvater Karl Harmer.
Kinder, Katzen und Hunde gerettet
Nachdem er einen Ersatz für seinen Nachtdienst gefunden hatte, quittierte er umgehend seinen Dienst und fuhr heim. Seine Frau und die sechs anwesenden Kinder sowie eine Freundin (Anm. die zwei älteren Kinder sind derzeit auf Urlaub) waren wohlauf. Auch die fünf Katzen und zwei Hunde konnten gerettet werden. "Ich schrie einfach, jedes Kind muss eine Katze mit hinaus nehmen", erinnert sich die Hausfrau an die schrecklichen Sekunden.
Wir haben nichts davon bemerkt, dass der Dachstuhl in Brand steht – "wir waren auch bis etwa viertel acht im Garten", sagt Harmer. Erst als die Tochter gerufen hat, schappte sie die Kinder und lief aus dem Haus. Um knapp vor acht Uhr abends hat sie bei der Feuerwehrzentrale angerufen. "Der Nachbar ist sogar über den Gartenzaun gehüpft und hat mit dem Schlauch begonnen, das Feuer zu löschen", erzählt die 30-Jährige.
Brandursache noch unklar
Mittlerweile hat die Familie bereits eine Unterkunft bezogen, drei Kinder sind bei der Cousine in Wolfpassing untergebracht, zwei auf Urlaub und "wir wohnen mit den jüngsten und unserem behinderten Sohn bei der Schwiegermutter ", sagt die 30-Jährige.
Vor allem das das Dachgeschoß des über 180 Jahre alten Hauses wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Brandsachverständigen haben sich für morgen, Freitag, 12. Juli, angekündigt.
Im Einsatz standen:
FF Greifenstein
FF Altenberg
FF St. Andrä-Wördern
FF Hintersdorf
FF Hadersfeld
RK Klosterneuburg
Polizei Brandermittler
Polizei Streifen (Verkehrsregelung)
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