Schutz vor "Verbauungswahn" gefordert
In Maria Gugging mobilisiert eine Anrainerschaft gegen ein Bauvorhaben in der Waldgasse.
KLOSTERNEUBURG (cog). Mit dem populistischen Slogan "Klosterneuburg im Griff profitträchtiger Bauträger" machen AnrainerInnen am Ortsrand von Maria Gugging gegen ein mehrteiliges Bauprojekt mobil. Sie sehen sich als Opfer jener, die die Bauordnung und Flächenwidmung für größtmögliche Projekte ausreizen.
Angst vor Verkehr und Wasser
"Wir wollen unseren Unmut signalisieren", erklärt Robert Krasa, der den Protest organisiert. Auf engstem Raum entstehen in der Maria Gugginger Siedlung neun Wohneinheiten. Anrainer Richard Thöndel ist sich sicher: "Da sind Konflikte vorprogrammiert." Am meisten betroffen ist das Ehepaar Ristl, rund um deren Häuschen am Ende der Waldgasse zusätzlich zu einem bereits vorhandenen Bau die vier neuen Bauwerke – jeweils dreistöckige Zwei-Parteien-Häuser – entstehen sollen. Sie fürchten nicht nur mehr Verkehr, sondern auch Probleme mit Hang und Wasser, die durch die Bautätigkeit ausgelöst werden.
Aus zwei Parzellen werden fünf
Bei dem Gebiet handle es sich nicht um verdichtetes Bauen. Im Gegenteil, so Bgm. Stefan Schmuckenschlager (ÖVP): "In dem beschriebenen Gebiet wurde bereits die Verbauungsmöglichkeit auf maximal zwei Wohneinheiten pro Bauplatz reduziert und somit stark eingeschränkt." Randlage hin oder her, genau diese Einschränkung werde in besagtem Fall umgangen, verdeutlicht Krasa: "Wir haben nichts dagegen, wenn auf den beiden Grundstücken zwei Häuser entstehen. Aber durch Grundteilungen diese Regelung in der Bauordnung zu umgehen und dann vier neue Bauten aufzuziehen, ist ein Wahnsinn." Er sehe die Initiative auch mit idealistischem Hintergrund: "Wir wollen zeigen, dass man hier mehrheitlich nicht damit einverstanden ist, wie in Klosterneuburg gebaut wird."
Skandalöse Aussagen
Idealismus will Schmuckenschlager in der Petition nicht erkennen. Ganz im Gegenteil, ihm missfällt die Wortwahl dieser: "Aussagen der Petition wie '... Konfliktpotential für Klosterneuburger Bürger mit neuen Bürgern, die sich – wenn überhaupt – meist nur schwer zufrieden einleben …' halte ich für skandalös und xenophob! Eine derartige Haltung kann und will ich als Bürgermeister gegenüber Neubürgern nicht akzeptieren."
Er verweist auf das Bauverfahren, in dem alle rechtlichen Mittel eingebracht werden können.
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