PUK: Rechnungshofbericht zerpflückt Happyland-Sanierung
"Bei Begehungen fand der RH eine Anlage vor, die teilweise unvollendet und mit gravierenden Mängeln behaftet war. Dies betraf auch für Besucherinnen und Besucher sichtbare Mängel. Die Liste der noch nicht behobenen Mängel umfasste im März 2017, über ein Jahr nach Abschluss des Projekts, mehr als 100 Punkte", so heißt es im Bericht des Rechnungshof.
KLOSTERNEUBURG (pa). „Der Bericht untermauert, wovor seitens der Opposition in den letzten Jahren gewarnt wurde,“ kommentiert Teresa Arrieta, Obfrau der Plattform Unser Klosterneuburg, den lange erwarteten und nun vorliegenden Endbericht des Rechnungshofs zur Sanierung des Happylands.
4, 26 Mio Kostenüberschreitung
Einige Erkenntnisse des Rechnungshofs sind dennoch überraschend: Die Kostenüberschreitung von 4,26 Millionen Euro setzt sich aus verschiedensten groben Versäumnissen zusammen. Der Finanzrahmen musste im Nachhinein um über eine Million erhöht werden. Das liegt unter anderem an dem nicht baureifen Masterplan bzw. Vorentwurf. PUK-Stadtrat Johannes Kehrer: "Wir haben bereits damals wiederholt auf die mangelnde Qualität des Masterplans hingewiesen, der jegliche Zielsetzung und Projektstrategie vermissen ließ."
Ungeeignetes Personal
„Die Stadtregierung hat einen Geschäftsführer bestellt, der ohne Erfahrung mit Bauprojekten eine solche Sanierung als Projektleiter verantworten sollte – wie kann es dazu kommen?" so Kehrer. Und PUK Gemeinderat Stefan Hehberger betont: „Erstens wurden vom Generalplaner in der Ausschreibung keine Referenzen im Sportstättenbau gefordert. Zum Überdruss wurde dann die Projektleitung zweimal ausgetauscht, durch Personal ohne vergleichbare Qualifikation.“
Das Fazit: Fehlendes Konzept und Überforderung und mangelnde Kontrolle in allen Projektphasen. „Nicht einmal vorgeschriebene Besprechungen wurden, mehr abgehalten, wie der Rechnungshof in seinem Bericht auch beanstandet", so Arrieta.
Suche nach Verantwortlichkeit
Nun gilt es, die Inhalte des Berichts nachzuverfolgen und rechtliche sowie politische Konsequenzen daraus abzuleiten. Zwar findet kommenden Freitag eine Gemeinderatsitzung statt, doch für die Behandlung dieses niederschmetternden Berichts ist es zu früh. „Viele Fragen müssen geklärt werden, gibt es rechtlich zu ahndende Verfehlungen, wo wurden Warnsignale ignoriert?“ wirft die PUK weiterführende Fragen auf. Daher hat die Opposition nun eine Sondersitzung des Gemeinderats beantragt. Um dann die richtigen Schlüsse zu ziehen und Konsequenzen abzuleiten – zum Wohle der damit ohnehin schon vielbelasteten Stadt.
Seit 20. April ist der Bericht online abrufbar.
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