Streit um die Bahnhofszufahrt Bisamberg
Rund 400 Personen im Ungewissen
- Peter König von der Bürgerliste "Für Langenzersdorf" ist nicht zufrieden mit der Ausgabe von 70.000 Euro und dem neuen Lagerplatz.
- Foto: Hahn
- hochgeladen von Christoph Hahn
Zahlreiche Klagen wegen unbefugten Betretens bei der Bahnhofszufahrt Bisamberg könnten eventuell zu Unrecht versendet worden sein.
LANGENZERSDORF/BISAMBERG. Der Konflikt zwischen Gemeinde und der Firma "Blumen Regina" scheint kein Ende zu nehmen. Blumen Regina wurde einst die vorgesehene Nutzung ihres Grundstücks 474/2 beim Bahnhof Bisamberg als Lagerstätte untersagt. Die Folge: ein langwieriger (Rechts)Streit.
Mittlerweile ist eine höhere dreistellige Zahl an Privatpersonen unfreiwillig in den Konflikt hineingezogen worden. Denn "Blumen Regina" Firmenchef Gerhard Petrides hat den Weg zur Bahnhofstation als Privatgrund deklariert. Rund 400 Personen haben mittlerweile aufgrund vermeintlicher Besitzstörung Anzeigen, Strafen und Klagen erreicht.
70.000 Euro Lösungsansatz
Nun will man mit 70.000 Euro Gemeindegeldern und Umwidmungsabsichten die Wogen glätten.
"Es entsteht voraussichtlich ein Lagerplatz auf der grünen Wiese. Einer im Industriegebiet Langenzersdorf Süd wäre unserer Meinung nach viel besser gewesen",
erklärt Peter König den Ansatz seiner Bürgerliste 'Für Langenzersdorf'. Der Plan, das Areal durch die Gemeinde anzukaufen ergibt sich laut Bürgermeister Andreas Arbesser deswegen,
"weil das Grundstück dann zwei Funktionen erfüllt: zum einen eine Grundstücksbereinigung und keine Besitzstörungsklagen mehr, zum anderen die Errichtung eines Grüngürtels, zum Schutz der Anrainer gegen Lärm und Feinstaub."
Die Summe des Rückkaufpreises erklärt der Bürgermeister folgendermaßen:
"Den Angaben von Herrn Petrides nach, hat er nach Ankauf der Liegenschaft diese geräumt. Dafür sind entsprechende Kosten entstanden, die er zu einem Teil ersetzt haben möchte – daraus ergibt sich der Kaufpreis."
Möglicher Präzedenzfall
Dass es puncto ausstehender Klagen für Betroffene nun einen Präzedenzfall geben könnte, weiß Branislav Djekic zu berichten. Er zählt zu denjenigen, die von Gerhard Petrides wegen Besitzstörung verklagt wurden. Den Rechtsstreit hat er aber gewonnen. Denn im Gerichtsurteil ist nachzulesen: "Diesbezüglich besteht zwischen dem Geschäftsführer der klagenden Partei und den ÖBB eine Vereinbarung, dass diese Zufahrt zum Umkehrplatz vor dem Bahnhof und den dort vorhandenen Parkmöglichkeiten für Fahrräder sowie der dort vorhandenen Zugangsmöglichkeit zum Bahnhof von der Öffentlichkeit benutzt werden kann."
Branislav Djekic dazu:
"Ich habe es zum Anlass genommen, mein Urteil zu veröffentlichen, um eventuell Geschädigte zu warnen."
Von Gerhard Petrides gab es auf Anfragen von MeinBezirk dazu bislang keine Stellungnahme.
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