AHS Korneuburg schaut auf Umwelt
Weniger Elterntaxis, mehr Platz für Radln
Umwelt, Ökologie und Nachhaltigkeit – in der AHS Korneuburg nicht nur Schlagworte, sondern gelebte Realität. Jetzt ist man sogar auf dem Weg zum "Österreichischen Umweltzeichen".
BEZIRK | STADT KORNEUBURG. Will man mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet werden, gilt es jede Menge Voraussetzungen zu erfüllen, Vorgaben umzusetzen und Aufgaben zu erledigen. Eine Gruppe von zehn Lehrerinnen und Lehrern sowie unzähligen Schülerinnen und Schüler arbeitet seit 2019 in der AHS Korneuburg genau daran.
"Corona hat uns einen kleinen Dämpfer versetzt, seit 2022 verfolgen wir das Thema aber wieder sehr intensiv",
erzählt Direktor Hartwin Eichberger. Umweltorientiertes Handeln und eine nachhaltige Entwicklung der jetzigen und zukünftigen Lebenswelt sind jedoch nicht nur Anforderungen für die Erreichung des Umweltzeichens, sondern Inhalt zahlreicher Projekte in der Korneuburger Schule. Man will seinen Teil dazu beitragen, die Welt nicht nur jetzt, sondern auch für künftige Generationen lebenswert zu erhalten.
Waldame und Klimahelden
So zog etwa für das heurige Schuljahr Speedy, die Waldame, in der AHS Korneuburg ein. Aus recyceltem Material, genauer aus PET-Flaschen gestaltet, soll sie zum Nachdenken über Nachhaltigkeit anregen, wie Sybille Bettstein, Lehrerin für künstlerische Gestaltung und technisches Design erklärt. Da wird dann auch mal mit alten T-Shirts gewebt oder Stoff mit Naturmaterialien, wie Rosmarien, gefärbt.
Gesund – innen und außen
Die AHS Korneuburg ist eine "Gesunde Schule", erklärt Lehrerin Maria Gahleitner. Das fängt bei der "Vitalküche" des Buffets an, geht bei Naschgarten und Freiluftklassen weiter und über die "Bewegte Pause", Skikurse und Gesundheitstag bis hin zu Erste-Hilfe-Kursen, Vorsorge- und Präventionsveranstaltungen.
"Auch die mentale Gesundheit ist uns wichtig. Wir haben etwa schon einen Mental Health Day organisiert, über Konzentrationsübungen, Stressbewältigung und Suchtprävention gesprochen."
Eine Frage der Energie
Wo kann man im Alltag Strom sparen? Auch damit setzt man sich an der AHS Korneuburg auseinander. Da gehört dann auch ein Besuch der Science Busters zum Programm, wie Lehrerin Karin Gureczny erzählt.
"Wir waren bei Klimademos, haben Experimente gemacht und beteiligen uns jedes Jahr an der Ö3 Wundertüte. Bei einem Besuch in der Kläranlage haben wir erfahren, was man alles in den Abfluss kippen darf und was nicht und seit 2022 sind wir Fairtrade-Schule."
Mobilität ist Trumpf
Dass viele Schülerinnen und Schüler mit dem Fahrrad in die AHS kommen, sieht man täglich am vollen Rad-Parkplatz. Mit laufenden Projekten versucht man nicht nur die Mobilitätsgewohnheiten von Schülern und Lehrern herauszufinden und diese zu optimieren, sondern auch für umweltbewusste Fortbewegung – Fuß, Rad und Öffis – zu sensibilisieren, wie Lehrer Bernhard Himmer erklärt. So findet man etwa auf der Schul-Homepage alle Radwege in der Stadt. Dass man jedoch Schulreisen nicht mit dem Zug zurücklegen kann, ärgert auch Direktor Eichberger.
"Eines der Probleme ist, dass wir für eine große Anzahl an Schülern im Vorhinein nicht reservieren können. Wir müssen aber sicher gehen können, dass alle in den Zug passen und auch zusammenbleiben. Da müsste sich die ÖBB noch bewegen."
Der Wunsch der Schülerinnen und Schüler
Neben einer Überdachung der Radabstellplätze, die man am liebsten auch gleich mit PV-Modulen ausstatten würde, ist der größte Wunsch der Schülerinnen und Schüler die Sicherheit beim Radfahren.
"Am Hauptplatz zum Beispiel ist es manchmal sehr gefährlich, mit dem Rad zu fahren. Da bräuchte es bessere und breitere Radwege",
sind sich Schulsprecher Christoph Wagenhofer und Raphael Sellmeister einig. Für kürzere Intervalle, um überfüllte Busse zu vermeiden, spricht sich dann auch Maria Mattes aus.
Und was allen ein Dorn im Auge ist: das Elterntaxi. Oder leider zu viele davon, die nicht nur den Schulparkplatz verstopfen, sondern mitunter auch zu gefährlichen Situationen führen können. Dazu trägt aber auch der Bus bei, der den Schulparkplatz zum Umdrehen nützt, was dann auch Bürgermeister Christian Gepp, Gemeinderat Thomas Pfaffl und Stadträtin Elisabeth Kerschbaum aufhorchen lies, als sie sich über die umfassenden Umwelt-Themen in der AHS Korneuburg informierten.
"Eine große Verkehrsinsel vor der Schule, begrünte Fassaden, und eine Kiss&Go-Zone, um die Autos von der Schule weg zu bekommen",
nur einige der Wünsche von Mattes, Sellmeister und Wagenhofer.
Das könnte Sie auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.