In Krems dreht sich im Juli alles um die Marille
Die Wachauer Marille ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region. Mit "Alles Marille" punktet Krems.
KREMS. "Alles Marille" heißt es aktuell noch im Juli in Krems. Aufgrund der derzeit gültigen Corona-Auflagen entschloss sich die Stadt Krems, die Fülle von Veranstaltungen erstmals den ganzen Juli lang zu zelebrieren. Damit bietet die Stadt den Kremsern und ihren Gästen auch ein entspanntes Marillenerlebnis.
Promis kochen Knödel
Kürzlich fand das erste Charity-Promi-Marillenknödelkochen statt. Geschäftsführer Horst Berger vom Stadtmarketing Krems moderierte den Event und Konditormeister Thomas Hagmann koordinierte das prominente Kochteam. Rund 100 Marillenknödel wurden in kürzester Zeit verkauft. Die Stadt Krems und das Stadtmarketing stockten die Spendensumme auf einen runden Betrag von 1.000 Euro auf. Dieser geht an den Verein Impulse, der unter der Leitung von Manuela Leoni steht.
Bauern und Tourismus profitieren
Die Bezirksblätter fragten bei Franz Reisinger, Obmann des fast 220 Mitgliedsbetriebe umfassenden Vereins „Wachauer Marille“ nach, welche Bedeutung die Frucht für die Obstbauern der Region hat. "Für die Marillenbauern ist sie enorm wichtig, obwohl es nicht viele gibt, die es hauptberuflich machen. Schuld daran sind Ernteausfälle, die durch Frost, Hagel oder anhaltenden Regen hervorgerufen werden. Die Bauern haben nur zwei Hände und bei der Ernte kann es eng werden, trotz der Unterstützung durch die Familienmitglieder", berichtet der Obmann. Wegen der Sturmnacht und des heftigen Regens in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag der Vorwoche zeigte er sich beunruhigt.
Was die Marillen jetzt brauchen, ist laut dem Obstbauern Sonne und keinen Sturm und Regen.
Wachauer Marille ist Gold wert
"Die Wachauer Marille ist nicht nur für die Bauern von Bedeutung, auch der Tourismus profitiert. Die Marillenliebhaber kommen aus ganz Österreich und sogar aus Deutschland in die Wachau. Sie bleiben zwei, drei Tage, kaufen Wein, genießen die Gastronomie und nehmen die Wachauer Marillen mit nach Hause", weiß Franz Reisinger, der zur bereits eingesetzten Ernte sagt: "Heuer hat die Ernte bereits begonnen, doch man kann erst sagen, wie gut sie ist, wenn die Marillen verkauft sind." Die Ernte 2020 betitelt er als Katastrophe für die Landwirte. Der Ernetausfall betrug in der Wachau fast 90 Prozent, manche hatten einen Totalausfall bei den Marillen zu verkraften. In der Wachau wachsen auf 350 Hektar geschätzte 100.000 Marillenbäume.
1995 bewilligte die Europäische Union der Wachauer Marille eine geschützte Ursprungsbezeichnung. Der Verein „Wachauer Marille“ kennzeichnet seit 2004 die Verpackung mit dem typischen Pflückkorb und dem Schriftzug „Original Wachauer Marille“.
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