„Nur gemeinsam sind wir stark!“ Mit Video!
„Niederösterreichischer Tourismustag 2019“ beim Wachauer Volksfest in Krems
KREMS. Rund 400 Gäste versammelten sich an einem heißen Montagnachmittag beim Wachauer Volksfest in Krems in Frankys Bierstadl zum Niederösterreichischen Tourismustag. Die Veranstaltung wurde souverän von ORF-Star Claudia Reiterer moderiert. Dem Motto des Tages – „Höchste (Frei-) Zeit“ – entsprechend, genossen die Unternehmerinnen und Unternehmer einen entspannten Tag und tankten Kraft für die vielen Herausforderungen, die auf die Branche warten.
Rund 14.500 Mitgliedsbetriebe in sechs Fachgruppen, etwa 48.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und mehr als 1.000 Lehrlinge vertritt die Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in Niederösterreich. Nicht nur aufgrund dieser Zahlen gibt es für Mario Pulker, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Niederösterreich, und sein Team viel zu tun. Pulker: „Fad wird mir nicht. Unsere Branche hat in den letzten Jahren einiges erlebt, es waren sehr emotionale Themen, die auch bei unseren Gästen und Kunden für große persönliche Betroffenheit gesorgt haben, zum Beispiel das Thema Rauchen, wo wir nur hoffen können, dass die Auswirkungen etwa bei Nachtlokalen in Zusammenhang mit den Anrainern nicht zu drastisch sein werden.“
TV-Koch und „Restauranttester” Christian Rach hielt einen vielbeachteten Gastvortrag: „Unser Beruf ist der geilste Job der Welt, wir müssen ihn nur wieder sexy machen und in manchen Bereichen neu aufstellen. Sein Rat an die anwesenden Gastronomen und Freizeitwirtschaftstreibenden, der gleichzeitig auch ein Appell an die Politik war: Sich selbst hinterfragen, das Ausbildungssystem erneuern mit einem höherem Einstiegsgehalt und Auslandspraktikas. Öffnungszeiten reduzieren, das Angebot schärfen und nicht „bieten, was alle bieten”. Und vor allem sich nicht in die Abwärtsspirale bei den Preisen treiben lassen. Rach: „Für einen Ölwechsel zahlen wir ohne zu zögern 300 Euro, aber bei einem guten Wiener Schnitzel wollen die Leute auf einmal jeden Cent umdrehen. So kann´s nicht gehen!”
Viele positive Zeichen
Mario Pulker sieht bei allen Schwierigkeiten aber viele positive Zeichen. Etwa, dass bei einer aktuellen Umfrage fast neun von zehn Gastronomiebetrieben die Zukunft ihres Unternehmens positiv bzw. eher positiv sehen. Pulker: „Mit einer wirtschaftsfreundlichen Regierung, die unsere Anliegen aufgreift und uns als Branchenvertreter frühzeitig in die diversen Vorhaben einbindet, hätten wir gerade auch in Niederösterreich allen Grund zum Optimismus.” Die Dienstleistung am Gast werde auch in Zukunft nicht ersetzbar sein. „Wichtig wird sein, dass wir auch in Zukunft mit einer Stimme sprechen, denn nur gemeinsam sind wir stark!“
Steigende Lehrlingszahlen
Optimistisch zeigte sich Pulker auch bei dem seit langem brennenden Problem fehlender Arbeitskräfte. „Der Hauptgrund für den Mangel liegt ja an der sehr positiven Entwicklung und Qualitätssteigerung im Tourismus. Seit 2010 ist in Österreich die Zahl der in der Hotellerie Beschäftigten um fast 16% gestiegen, in der Gastro sogar um 26%“. Aber natürlich gibt es der Verfügbarkeit von Arbeitskräften Handlungsbedarf, deshalb versuchen wir durch diverse Projekte Abhilfe zu schaffen, vor allem bei den Lehrlingen. Und da gibt es schon schöne Erfolge: Die Lehrlingszahlen sind gestiegen. Die Mitglieder der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft bilden in Summe über 1.000 Lehrlinge aus!“
Auf der Bühne auch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, der auf seine ganz persönliche Beziehung zur Gastronomie hinwies: „Ich habe lange in einem Hotel als Commis de Rang gearbeitet und es bis zum Chef de Rang geschafft. Die Berufe Politiker und Gastronom haben viel gemeinsam, man muss mit den Menschen können.”
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