20 Jahre Weltkulturerbe Wachau
WACHAU (alle Veranstaltungen) . Die Wachau feiert in diesem Jahr 20 Jahre Weltkulturerbe und lädt von 1. Mai bis zum 26. Oktober zu siebzehn Veranstaltungen in vierzehn Gemeinden. Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe fand Ende Februar das Wachauforum im Audimax der Donau Universität Krems statt. Die Wachau ist eine der 1.121 Welterbestätten , die es aktell in 167 Ländern weltweit gibt.
„Für das Welterbe Wachau gilt grundsätzlich schützen durch nützen. Das ist ein wesentlicher Bestandteil für die Gemeinden“, erklärt zu Beginn der Obmann des Vereins Welterbegemeinden Wachau, Bürgermeister Andreas Nunzer, der auch die Sorgen des Welterbes Wachau kennt: „Die Menschen in den Gemeinden werden immer älter und die Jugend wandert ab. Zudem wird das Handwerk vor Ort immer weniger.“
Einzigartige Kulturlandschaft
Einen geschichtlichen Rückblick gab Peter Strasser von der Donau Universität, der sich der Frage „wie die Wachau zum Welterbe wurde“ stellte.
„Die Wachau ist einer der schönsten Landschaften mit den schönsten Orten Österreichs. Es ist ein sehr alter Siedlungsraum, indem bereits die Römer Wein kultivierten. Die Wachau ist stark durch das Mittelalter geprägt und seit dem frühen 19. Jahrhundert werden Marillenanbau und die Schifffahrt forciert“, erklärt Strasser dem Publikum. Er erinnerte auch an den Kraftwerksausbau entlang der Donau in den 1950er Jahren. Von den dreizehn geplanten Kraftwerken wurden nur der Standort bei Rossatz und der Stopfenreuther Au verhindert“, erklärte der Referent.
Wachau bewirbt sich
In der Wachau engagierten sich Franz Hirtzberger und Josef Jamek gemeinsam mit Mitstreitern gegen das Kraftwerk. 1992 wurden schließlich die Pläne, um Welterbegemeinde zu werden, eingereicht. Strasser erläuterte warum der Status Welterbe erstrebenswert ist: „Zum Schutz des Natur- und Kulturerbes sowie der Vermittlung touristischer Höhepunkte, zur gegenseitigen Hilfestellung, dem Erfahrungsaustausch, der finanziellen Unterstützug und der internationalen Kontrolle.“
Welterbe heute
Welterbemanagerin Ingeborg Hödl und Florian Meixner von der Österreichischen UNESCO Kommission erklärten was Welterbe heute bedeutet. „Welterbe erinnert uns daran, dass wir in der glücklichen Lage sind Kulturgüter vorzufinden, die es Wert sind darauf besonders aufzupassen. Die UNESCO wurde als Organisation 1945 gegründet aus Erfahrung der flächendeckenden Verluste nach dem 2. Weltkrieg. Die Welterbekonvention wude Jahrzehnte (1972) danach und wegen des Verlusts durch Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum hervorgerufen“, stellte Meixner in seinen Ausführungen fest.
Managementplan für die Welterberegion
Welterbemanagerin Ingeborg Hödl informierte über den Welterbe Verein, der seinen Sitz im Schoss Spitz hat vor. „Es ist die erst Anlaufstelle aller Interessensgruppen wie Transport, Kultur oder Wissenschaft und bietet eine Informationsplattform und Schnittstelle. Der Managementplan, der vor drei Jahre erstellt wurde, beinhaltet Ziele und Maßnahmen und ist ein maßgeschneiderter Katalog für die Bevölkerung zur Bewahrung und Entwicklung der Welterberegion.
Keine Museumsdörfer
Der Katalog wurde gemeinsam mit breiter Bevölkerung erarbeitet. In Workshops wurden Maßnahmen gemeinsam mit der Bevölkerung zum Natur-, Kultur- und Landschaftsschutz erarbeitet. Hödl nennt als die großen Herausforderungen des Welterbes Wachau ähnlich wie Obmann Nunzer „die Abwanderung, den Klimawandel sowie die Überalterung der Wachau“. Über den aktuelen Stand des Leitbildes Bauen in der Wachau gaben Michael Kloos und Christian Abrihan.
Dazu ergänzt Meixner: „Welterbe will keine Museumsdörfer aus der wunderbaren Wachau machen, sondern die bestehende Kultur gemeinsam mit der Bevölkerung weiterentwickeln!“
Kartenspiel Wachau
Katrin Lowatschek und Denise Wallner, Studentinnen der New Design University St. Pölten, kreierten ein Wachau-Quartett, um das Kulturerbe mit allen Besonderheiten noch besser kennenzulernen.
Alle Veranstaltungen auf
https://www.weltkulturerbe-wachau.at/projekte/detailansicht/rwd_projects/welterbe-tour-2020
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