Bundesheer übt Ernstfall auf internationalem Niveau

Einrollen der Battlegroups in Mautern
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Die EU-Mitgliedsländer verfügen für spontane Krisen-Einsätze über innerhalb von fünf Tagen marschbereite militärische Kräfte - die EU-Battlegroups mit 1.500 bis 2.000 Soldaten. Bei der European Advance 2015 wird mittels fiktivem Krisen-Szenario gemeinsam mit Deutschland, Luxemburg und Tschechien für den Fall der Fälle geübt.

Für humanitäre und friedenserhaltende Einsätze mit Evakuierungs- und Stabilisierungsoperationen soll militärisches Gerät und Fähigkeiten bestmöglich untereinander abgestimmt werden. Österreich unterstützt mit einem voll ausgerüsteten Logistikbataillon.

Einsatzleiter Brigadier Christian Habersatter von der 3. Panzergrenadierbrigade berichtet u.a. Verteidigungsminister Gerald Klug, NR-Abg. Otto Pendl, Minister a.D. Friedhelm Frischenschlager und Generalstabschef Othmar Commenda, wie von den 1.300 EU-SoldatInnen der Ernstfall geprobt wird. Es geht um Feinabstimmung, darum, was jeder optimal einbringen und wie es eingesetzt werden kann. 75 gepanzerte Fahrzeuge, 486 Räderfahrzeuge und 6 Luftfahrzeuge werden zwischen Mautern, St. Pölten, Wachau, Allensteig und Amstetten einrollen bzw. -fliegen.

Im Ernstfall

Jede von zwei europäischen Battlegroups, die pro Halbjahr einsatzbereit sind, besteht aus einem Infanteriebataillon, Kampfunterstützungs-, Logistik- und Sanitätskräften. Die Entscheidung zum Einsatz trifft der EU-Rat mittels einstimmigem Beschluss, eine Beteiligung Österreichs entscheiden Bundesregierung und Nationalrat.

Kasernen-Kommandant Brigadier Habersatter im Bezirksblätter-Interview

BB: Herr Brigadier, wie lässt sich die Rolle Österreichs in einer EU-Battlegroup mit der Neutralität vereinbaren?
C.H.: Die Battlegroup ist ein Instrument der europäischen Verteidigungs- und Sicherheitspolitik, mit dem seit 2007 versucht wird, der EU eine gewisse Handlungsfähigkeit zu verschaffen. Ein solidarischer Beitrag zur Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik, um wirksam sein zu können, wenn humanitäre Hilfe notwendig ist. Oder wenn Konfliktparteien aktiv sind, Beschlüsse brechen, sich gegen die eigene Bevölkerung wenden. Wir trennen Streitende und schlichten.
BB: Zurzeit ist der Einsatz des Bundesheers in der Flüchtlingskrise zunehmend gefordert - wird diese Übung bereits von der Realität überholt?
C.H.: Einige sind und waren bereits beim sicherheitspolizeilichen Grenzeinsatz, es ist ein ständiger Austausch von Personal notwendig, um den Aufgaben nachzukommen. Wir finden mit den vorhandenen Kräften das Auslangen, weitere Ressourcen können jederzeit ohne Gefährdung der Grundausbildung bereitgestellt werden.
BB: Sinn der Übung?
C.H.: Wir trainieren, die Bevölkerung zu unterstützen, Sicherheit, Verpflegung und medizinische Versorgung zu gewährleisten - innerhalb eines vielfältigen Spektrums, mit mehreren Nationen.
BB: Vorgriff auf ein allfälliges EU-Heer?
C.H.: Bestenfalls ein erster Schritt, damit die EU militärische Handlungsfähigkeit erhält.
BB: Funktioniert die Zusammenarbeit?
C.H.: Ja, man kennt sich, wen man nicht kennt, wird aufgenommen. Viele von uns waren schon in Auslandseinsätzen, da weiß man, wie die anderen Nationen ticken und handeln. Wir sitzen im selben Boot, ziehen am selben Strang, gemeinsame Übungen sind logische Konsequenz.
BB: Bei Ihrer Angelobung als Kasernenkommandant sollte noch eingespart werden, das Bundesheer stand unter Druck. Plötzlich besinnen wir uns der Notwendigkeit des Bundesheers.
C.H.: Derzeit haben wir ausreichend Ressourcen. In die Zukunft gedacht ist die Frage, was noch auf das Bundesheer zukommt, welche Aufgaben gibt es zusätzlich. Hier muss entsprechende Vorsorge getroffen werden. Mit den derzeitigen Aufgaben ist die Brigade sehr gut ausgelastet.
BB: Erleben wir eine Bundesheer-Renaissance?
H.: Ich bin froh, dass erkannt wird, wie wichtig unsere Leistungen sind, ein wesentlicher Beitrag für Österreichs Sicherheit. Ich bin jedoch überzeugt, dass die Bevölkerung schon vorher wusste, was sie am Bundesheer hat.

Info: EU-Battlegroup auf www.bundesheer.at

Wo: Raabkaserne, Mautern an der Donau auf Karte anzeigen

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