Freiwilligenkonferenz Krems

62Bilder

Am 9. & 10. Dezember fand in der Donau Universität Krems zum Abschluss des Europäischen Jahres der Freiwilligkeit eine Konferenz statt.
Man referierte und diskutierte über neue Formen der Freiwilligkeit in Österreich sowie im benachbarten Ausland – Schweiz und Deutschland. Umrahmt wurde das umfangreiche Programm von Musikstücken welche die Blasmusik Spitz / Donau zum Besten gab. Alle Musiker wurden in die „passende Jacke“ gekleidet, frei nach dem Slogan des Roten Kreuzes Österreich: „ wir haben die passende Jackev für Dich“!
Der Bundespräsident Dr. Heinz Fischer sandte via Videoeinspielung eine Grußbotschaft, in der er sich für die zahlreiche Freiwilligenhilfe insbes. beim Roten Kreuz und dessen angeschlossenen Organisationen wie dem Team Österreich bedankte. Außerdem forderte er Respekt und Annerkennung für die Freiwilligkeit ein!

Die Veranstalter das Rote Kreuz Niederösterreich sowie das Rote Kreuz Oberösterreich begrüßten weiters Frau Landesrat Mag. Babara Schwarz in Vertretung für Landeshauptmann Pröll, den Präsidenten des Österr. Roten Kreuzes Fredy Mayer .
140 Teilnehmer lauschten den Ansprachen und Vorträgen, der Großteil davon RK Mitarbeiter sowie ehrenamtliche RK Helfer.

In das Thema freiwillige Tätigkeit führten dann die Geschäftsführer der beiden Landesverbände Haneschläger & Kaiser sowie der stv. Generalsek. des ÖRK Kaiser ein.
Dabei wurden auch Zahlen genannt wie z.B. dass die freiwilligen Helfer im RK 97.000 Arbeitsstunden anstatt vollzeitbeschäftigter Leisten! Dazu kommen noch die Zivildiener, welche zusätzlicher Arbeitsstunden leisten. 97% der „Zivis“ bleiben in irgendeiner Form beim Roten Kreuz nach dem abgeleisteten Zivildienst..

Es wurde auch darauf hingewiesen, dass in Großbritannien sowie den USA sogar das Volunteering bei Bewerbungen auf Universitäten und Jobbewerbungen abgefragt werden. Durch das Volunteering sind die Chancen größer aufgenommen werden, darüber hinaus kann durch das Volunteering auch berufliche Kompetenz erworben werden.
Soweit ist man in Österreich nur teilweise, doch immer häufiger werden auch die freiwilligen Dienste wohlwollend bei Bewerbungen berücksichtigt.
Darüber hinaus ist die Wirtschaft auch immer mehr bereit ihre Mitarbeiter zu Einsätzen freigegeben bzw. entsprechend in der Arbeitszeit ausbilden zu lassen. Wenn auch nicht immer in bezahlter Form, was jedoch von Bund und Ländern immer wieder gefordert wird.

Monika Lindner, die Vz. Präsidentin des Österr. Roten Kreuzes wies besonders auf die internationale Tätigkeit des ÖRK hin, insbes. in der Katastrophenhilfe sowie den sozialen Einrichtungen des RK in Österreich.

Der Präsident des RK Oberösterreich Niederösterreich Dr. Eichinger, mahnte in seiner Ansprache zu mehr Annerkennung der freiwilligen Arbeit durch die Politik.

Willi Sauer, der Präsident des RK Niederösterreich, wies auf die umfangreichen Bereiche der Tätigkeit des Roten Kreuzes hin und a besonders auf die Zweigorganistaion „Team Österreich“, welche im Rahmen von „Spontaneouse Volunteering“ immer wieder für begrenzte Zeit Aushilft wenn Not am Mann ist!

Der Gen.Sek. des RK OÖ. Haneschläger, bestätigte dies,. in dem er auf die zahlreichen Tätigkeiten bzw. Einsätze des „Team Österreich“ speziell in Oberösterreich hinwies.
Das TÖ hilft u.a. dem RK bei logistischen Aufgeben, Telefonischen Spendenaktionen (Nachbar in Not) sowie teilw. bei Verwaltungsaufgaben uvm. und spart so dem Rotem Kreuz eine Menge an Angestelltengelder bzw. Arbeitsstunden.

Peter Kaiser, der Gen.Sek. des RK NÖ., wies darauf hin, dass das Rote Kreuz , dass größte soziale Netzwerk weltweit ist! Er rief auch die Jugend auf zur Freiwilligkeit und fordert nach Schweizer Vorbild das Mitspracherecht der Jugend in der Organisation.

Der Überraschungsgast, Hr. Schmitz, Vorstand des Deutschen Roten Kreuzes, wies auf die Probleme hin, welche die Abschaffung des Zivildienstes mit sich brachten, und damit auf die Wichtigkeit der freiwilligen Arbeit!

Die ersten Referenten, Dr. Eckhard Priller und Dipl.Soziologin. Mareike Aischer, beide Mitarbeiter des Wissenschaftszentrums Berlin, referierten zum Thema „Bedeutungszuwachs der Freiwilligkeit“.
Dabei wies Priller auf die Krise des Wohlfahrtsstaates hin, welcher deshalb die Bereitstellung kollektiver Güter als Ersatz für sozialstaatlicher Leistungen befürwortet, damit freiwillige Helfer den Staat mit ihrer Leistung entlasten können.

Wir werden immer älter und somit ist zum einem die Betreuung älterer Menschen nötig, welche heute auch immer mehr von freiwilligen übernommen wird; und zum anderem sollen die älteren Menschen auch sinnvoll beschäftigt werden in der Freiwilligkeit.
Dies ist auch notwendig, wo sich der Staat vermehrt zurückzieht aus seinen Aufgaben und diese privatisiert!
So ist es auch möglich als freiwilliger seine Qualifikation zu erweitern und diese dann auch beruflich zu Nutzen.

Dies meinten die beiden Referenten, wobei Frau Aischer sich einige Male verstieg und so mit vielen Worten kaum etwas aussagte. Darüber hinaus wurde zuviel in die Soziologie abgeschweift, was den Vortrag eher langwierig und damit schwer verständlich gestaltete.

Die nächste Referentin, Frau Furrer vom Schweizer Roten Kreuz, referierte über die neue Freiwilligkeit im SRK.
Im Gegensatz zu Österreich und auch Deutschland, wird dort die Ehrenamtliche Tätigkeit als „Freiwilligenarbeit“ bezeichnet, was u.a. zu mehr öffentlicher Annerkennung führt..

„Freiwilligenarbeit ist zwar gratis aber nicht wertlos“, sagte die Schweizerische Bundespräsidentin Kalmy . Ray am schweizer RK Fest 2011.
Was die Freiwilligentätigkeit genau trifft, doch in Österreich wird nur langsam die verdiente Anerkennung geboten.
So fehlt die einheitliche Grundlage der Freiwilligenarbeit auf Bundesebene, wie sie in der Schweiz bereits umgesetzt wurde.

Das SRK führt auch Corporate Volunteering durch, welches zum einem dem SRK hilft und zum anderem auch der Wirtschaft! Darüber hinaus werden die Mitarbeiter geschult und das Miteinander gefördert und damit auch die soziale Kompetenz.
U.a. helfen diese Volunteers auch bei Katastrophenübungen, z.B. durch Verstecken in Trümmern.

Eckhard Otte vom DRK, brachte das selbe Thema aus Sicht des Deutschen Roten Kreuzes.
Er meinte, dass die Rot Kreuz Vereine heute noch „Im Sinne von König & Vaterland„ handeln und somit mit dem Wohlwollen der Bevölkerung sowie der Regierungen Rechnen können.

Leider war auch dieser Vortrag bis auf wenige Teile eher langwierig und wenig aussagekräftig.
Doch er zeigte auch auf, dass man sich in Deutschland durchaus auch an Österreich orientiert, am Beispiel von Meklinburg Vorpommern. Dort hat man sich am Team Österreich Orientiert und im Mai 2011, dass Team MV gegründet! 380 Mitglieder unterstützen das DRK in diesem Bundesland und sind Vorbild für den Rest Deutschlands.

Leider verstieg sich auch Otte einige Male und belanglosen Themen und leistete sich auch einen Ausrutscher, in dem er darauf hinwies, dass das DRK nicht auf gesonderte Unterstützung angewiesen sei. Dabei meinte er u.a. auch das „Online Volunteering“, welches das freiwillige Engagement von Menschen, die für gemeinnützige Organisationen unter zu Zuhilfenahme der technischen Möglichkeiten des Internets tätig sind!
Dies führte auch zu einem Raunen sowie Kritik in einem Onlinekommentar Livestraem.

Der Livestram wurde gesteuert von SMS der Konferenzteilnehmer, welche live an die Seitenwand des Saales sowie später im Foyer projiziert wurde.
Eine gute Idee, doch technisch unausgereift, da das System immer wieder abstürzte oder Texte übereinander anzeigte bzw. das System immer wieder langsamer wurde.

Otte wurde auf Grund der Dauer sowie der Langwierigkeit seines Vortrages kritisiert und die Moderatorin meinte nur dazu, dass man die deutsche Gründlichkeit bemerkte.

Der letzte Vortragende Theo Wehner von der ETH Zürich , lockerte das Klima mit witziger Vortragsweise sowie lustigen Karikaturen aus Zeitungen wieder auf.
Er gab Presseanalysen sowie Aussagen der Öffentlichkeit preis sowie Überschriften zum Thema „Unternehmen und Freiwilligkeit“.
So wurde die Freiwilligkeit großteils in ein sehr gutes Licht gerückt, aber auch Kritik an Staat und Gesellschaft geübt.

Sein Referat wurde auch auf der SMS - Vidiwall entsprechend kommentiert und somit auch die Meinung nach mehr Redezeit laut, nach einigen eher langweiligen Vorträgen.

Zum Tagesausklang gab es ein reichhaltiges Stehbüffet, mit musikalischer Untermalung der „Männer“, welche Austropop zum besten gaben.
Leider war die Musik für den Raum und die Akustik viel zu laut, sodass man sich nicht Unterhalten konnte, was sicher Sinn und Zweck am Ende eines ereignisreichen Tages gewesen währe.

Am Samstag gab es dann verschiedene Workshops zum Thema neue Freiwilligkeit sowie folgenden Themen:

Micro Volunteering, Corporate Volunteering, Online Volunteering, Spontaneous Volunteering, Ausbildung & Qualifikation von „neuen freiwilligen“

Am Nachmittag noch lt. Programm ein RK Kabarett, die Abstimmung der Thesen zu den Workshops sowie ein Resümee der Veranstaltung und die Verabschiedung.

Resümee:

Eine durchaus gelungene Veranstaltung, welche sicher mehr als 140 Teilnehmer verdient hätte, welche am zweiten Tag noch weniger waren.
Vor allem Team Österreich Mitarbeiter hätten sich mehr Beteiligen können, da grade da Weiterbildung und Förderung des Engagement Not tut, aber auch Motivation zum Engagement!

Die SMS Wall, ein gute Idee die auch verdient ausgereift zu werden, da sie 1:1 die Meinung der Teilnehmer einer Konferenz oder eines Symposions udgl. widerspiegelt. Damit kann sich der Organisator, aber auch Vortragende udgl. sofort ein Bild machen und ggf. auch auf Reaktionen Eingehen.

Die Verpflegung und Betreuung war wie immer beim RK vorbildlich, wenn gleich die Unterkünfte etwas zu Wünschen übrig ließen. Da war das Preis / Leistungsverhältnis nicht so das Wahre. Für Freiwillige für meinen Geschmack zu teuer, wenn auch die Betreuung durch das Hotelpersonal sehr gut war.

Die Öffentlichkeit wusste von der Konferenz kaum etwas, entweder zeigten die Medien wenig Interesse an so einer Freiwilligenkonferenz oder die Öffentlichkeitsarbeit des RK ließ zu Wünschen übrig!?
Leider erleben wir immer wieder, dass an freiwilligen Engagement wenig Interesse in der Öffentlichkeit besteht, ja man sogar oft belächelt wird. Da tut es Not endlich mehr Annerkennung für Freiwillige in der Bevölkerung sowie den Regierungen zu Erreichen!
Der erste Schritt ist mit dem Europäischen Jahr der Freiwilligkeit getan, sowie auch div. Gesetzesvorlagen bzw. Umsetzungen in Europa.
Medienpräsenz tut auch hier Not, so könnte man mehr Menschen erreichen und sie zur Freiwilligenarbeit motivieren!

Als Team Österreich Mitarbeiter fühlte ich mich großteils etwas deplaziert, da wohl eine Handvoll TÖ Mitarbeiter anwesend waren, doch gefühlsmäßig wohl nicht dazu standen, da man mich nicht ansprach. War ich doch in TÖ Shirt deutlich als Teammitarbeiter erkennbar. Auch eine Kritische Äußerung per SMS auf der SMS Wall, brachte nicht den erwünschten Erfolg – schade eigentlich.

Ein Bravo an die Veranstalter, weiter so, doch mit mehr Öffentlichkeitsarbeit und Motivation der Mitarbeiter und Freunde!

E. Weber

Wo: Donau-Universität Krems, Dr.-Karl-Dorrek-Straße 30, 3500 Krems an der Donau auf Karte anzeigen

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:00

Wassermann – Glückskind des Monats
So wird das Horoskop im April

Alle zwölf Sternzeichen sind schon gespannt, was Astrologe Wilfried Weilandt zu berichten hat. Wie der April wird, wollt ihr wissen? Werft einfach einen Blick ins aktuelle Horoskop! ÖSTERREICH. Der April macht, was er will, das sagt uns schon der Volksmund. Damit es aber nicht ganz so turbulent wird, schauen Astrologe Wilfried Weilandt und Moderatorin Sandra Schütz wieder in die Sterne. Und so viel sei vorweg verraten: Der Wassermann ist das Glückskind des Monats, tapfer müssen hingegen die...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.