'Gondoliere' im Weltkulturerbe: Aggsbacher planen Gondelbahn über die Donau

- Noch befindet sich der Plan einer Gondel über die Donau im "Zeichen-Stadium".
- hochgeladen von Christian Trinkl
Aggsbach Dorf und Aggsbach Markt trennt die Donau. Noch, denn eine bunte Truppe plant eine Gondelbahn.
AGGSBACH DORF. (CT) Euromünze reinwerfen, Knopf drücken und ab geht die Fahrt. Zehn Meter unter einem fährt gerade die "Wachau" stromaufwärts und auf der anderen Seite warten schon Radfahrer, denn auch sie wollen das Donauufer wechseln. So oder so ähnlich könnte es schon in wenigen Jahren ablaufen, denn eine Interessensgemeinschaft bastelt derzeit an einer Gondelbahn von Aggsbach Dorf nach Aggsbach Markt.
Verbinden, was verbindet
"Nein, es ist keine Schnapsidee sondern eine, die ich schon sehr lange mit mir herumschleppe", sagt Anton Draxler, der 25 Jahre auch Bürgermeister von Schönbühel-Aggsbach war. Und mit dieser Idee steht er bei Weitem nicht alleine da.
"Die Installation einer Fähre ist ja leider gescheitert, also versuchen wir es nun auf diesem Weg", so Josef Kremser, Vizebürgermeister von der anderen Flussseite in Aggsbach Markt. "Die Gondel wäre nicht nur eine Attraktion, sonder würde auch Gebiete sinnvoll verbinden und eine Lücke im Verkehrskonzept schließen. Sowohl Wanderern als auch Radfahrern böten sich neue Möglichkeiten, ganz abgesehen vom völkerverbindenden Gedanken zwischen den Bürgern der beiden Gemeinden."
Konkret will man das Projekt LEADER-fit machen. "Dann könnten bis zu 80 Prozent der Kosten gefördert werden", sagt Draxler. Dafür müsse man jedoch bis Oktober ein echtes Konzept vorlegen. Daran arbeiten derzeit rund zehn Bürger von beiden Seiten. Von möglichen Standorten bis hin zu wasserrechtlichen Vorschriften wurde schon viel geplant. "Es soll eine vollautomatische Gondel werden: zahlen, einsteigen, übersetzen."
Positiv zurückhaltend äußert sich auch Arbeitskreis Wachau-Geschäftsführer Michael Schimek: "Es ist eine durchaus spannende Idee, doch man muss sich alles genau anschauen und durchplanen, bevor man weitere Schritte setzt. Sonst tut man der Idee nichts Gutes." Die UNESCO, verantwortlich fürs Weltkulturerbe, würde erst ein konkretes Konzept bewerten. Vorgabe: Der universelle Wert der Landschaft dürfe nicht beeinträchtigt werden.
UPDATE 07. Februar 2015
Anfang Februar 2015 kommt Bewegung in die Sache, auch das Land NÖ zeigt sich vorsichtig optimistisch und die Idee zieht immer weitere Kreise. Hier geht's zum aktuellen Bezirksblätter und ORF-Bericht.


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