Existenzängste
In der Krise trägt die Frau die Mehrfachlast

Marlene Kerschner (l.) und Lisbeth Pölzinger (r.) von Lilith Frauenberatung Krems
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  • Marlene Kerschner (l.) und Lisbeth Pölzinger (r.) von Lilith Frauenberatung Krems
  • hochgeladen von Simone Göls

Der Equal Pay Day erinnert jetzt im Oktober wieder einmal an das Gehaltsgefälle zwischen Mann und Frau, Medien informieren uns beinahe täglich über neue Gewaltakte gegen Frauen – bis zum Mord.  Darum fragen wir bei der Frauenberatung in Krems nach, welche Themen Frauen zurzeit am stärksten belasten.

KREMS. Vertreterinnen der Lilith Frauenberatung Krems und der Stadtpolitik hissten am Freitag vor dem Rathaus zwei Fahnen, die Betroffenen von Gewalt Mut machen sollen, den Schritt herauszuwagen.
Doch es gibt noch mehr Probleme, die Frauen belasten: Das Thema „Armut“ nimmt immer mehr Raum in der Beratung ein, wie das Team von Lilith, der Frauenberatung in Krems bestätigt.
"Durch die Inflation haben viele Frauen Existenzängste, sie können oft nicht mehr die Lebensunterhaltungskosten abdecken", erklärt Marlene Kerschner (Lilith), "zudem erschweren mentale Belastung „Mental Load“ und Beziehungsthemen vielen Frauen das Leben noch zusätzlich."

Krisen verstärken Mehrfachbelastung

Die Mehrfachbelastung von Frauen werde schließlich durch die abwechselnden aktuellen Krisen verstärkt.
"Ganz viel soziales Leben, wie zum Beispiel Betreuung und Pflege, hängt an den Frauen. Diese Tradition gehört aufgebrochen, weil Frauen nicht alles alleine stemmen können", ist Landesrätin Susanne Rosenkranz (FP) überzeugt.
Die Kremser Vizebürgermeisterin Eva Hollerer (SP) meint: "Die Mehrfachbelastung hat sich auch 2023 nicht verbessert. Der einzige Ansatz ist eine gute, qualitativ hochwertige Kinderbetreuung, wie zum Beispiel die Ganztagsschule. Frauen muss es möglich sein, Vollzeit zu arbeiten, denn Teilzeit ist die Armutsfalle Nummer eins."

Finden Sie, dass Vollzeitarbeit das Allheilmittel gegen die Armut der Frau ist?

Mehr Frauen in die erste Reihe

Stadträtin Bernadette Laister (VP) meint: "Darum ist es wichtig, dass Frauen bereit sind, in Politik und Gesellschaft in die erste Reihe zu treten, weil sie diese Mehrfachbelastung kennen."
Für Gleichberechtigung ist also noch viel zu tun. Das Lilith-Team hat auch Positives zu berichten: "Erfreulicher Weise wurden die Förderungen des Bundesministerium für Frauen, Familie Integration und Medien für 2024 deutlich erhöht, das bedeutet wir können unser Beratungsangebot erweitern."

Beratungen steigen

Beratungen sind für die Gesellschaft absolut notwendig, wie Marlene Kerschner (Lilith) beschreibt: "Die psychosozialen Beratungszahlen steigen, Arbeitsmarktbezogene Beratungen im Auftrag des AMS NÖ werden nach wie vor gut angenommen und unsere Notwohnungen sind 2023 stärker ausgelastet als in den Jahren zuvor."


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