Cyber-Cobra
Polizei rüstet jetzt gegen Internetkriminalität auf
Innenminister Gerhard Karner stellte in Krems die Antwort auf die um 30 Prozent gestiegene Kriminalität im Netz vor: Cyber Cobra, die in einem halben Jahr mit ihrem Kampf gegen Hackerangriffe, Betrug im Netz, Fake News und mehr vorgehen soll.
KREMS/Ö. Von den drei Schwerpunkten, gegen welche das Innenministerium kämpft – Extremismus und Terror, illegale Immigration und Cybercrime –, ist die Internetkriminalität am stärksten im Steigen. Bundesminister für Inneres Gerhard Karner war am Freitag in Krems, um die Einführung einer Cyber-Cobra anzukündigen.
"Es werden neue Stellen geschaffen, damit Spezialisten in den Regionen die Polizei unterstützen, wenn Delikte zur Anzeige kommen."
Plus 30 Prozent bei Internetkriminalität
Österreich wird in 38 Regionen unterteilt, acht davon in Niederösterreich, die je eine Kriminalassistenzdienststelle gegen Cyberkriminalität bekommen. Krems-Stadt und -Land, Tulln und Hollabrunn werden gemeinsam eine solche Region sein. Damit reagiert das Ministerium auf den rasanten Anstieg der Kriminalität im Internet – nämlich 30 Prozent.
Vier Stoßrichtungen
• Betrug im Netz: Jemand bestellt etwas im Internet, bezahlt und bekommt nichts geliefert. Dies geschieht in Österreich im Schnitt 100 Mal pro Tag. Karner: "Man muss jeden einzelnen sensibilisieren, denn solche Delikte sind die häufigsten."
• Cybermobbing: Hass im Netz
• Fake News: Mit KI-generierten Fotos ist es einfach, Betrügereien, Falschnachrichten ins Netz zu bringen.
• Netzsicherheit (Cybersecurity) gegen Angriffe forcieren
Cyber-Trainingscenter
Das Innenministerium setzt auch neue Schwerpunkte in der Ausbildung, damit die Polizei Grundkenntnisse erwirbt. Für die neuen Cyber-Polizeidienststellen, die ab der zweiten Jahreshälfte 2024 an den Start gehen sollen, werden zusätzliche Planstellen geschaffen, wie auch externe Experten beschäftigt.
Natürlich ist Sensibilisierung jedes Einzelnen der erste Schritt zur Sicherheit. Cyber-Aufklärungs-Events wie am 16. Mai 2023 von Bundesministerium für Inneres, Wirtschaftskammer NÖ, Bezirkshauptmannschaft und Schulen, an dem in Krems 500 Personen teilgenommen hatten, werden Neuauflagen erfahren.
Cyberverbrechen: Fall aus Krems
Weil die Kontonummer bei einem versuchten Internetbetrug fehlte, "sparte" sich ein Mann aus dem Bezirk Krems Tausende Euro. Der 38-Jährige zog sich während eines Chats mit seiner Internetbekanntschaft aus, die sich als Erpresserin entpuppte. Sie drohte dem Kremser, die Nacktvideos zu verschicken, wenn er nicht 6.500 Euro zahle. Der Mann wollte sogar zahlen, fand aber keine Kontonummer; also wandte er sich dann doch an die Polizei.
Anzeige wurde erstattet.
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