Protest gegen höheres Bauen
Stadt Krems will Bauklassen erhöhen, Bürgerinitiativen kontern
KREMS. Drei Großprojekte beschäftigen derzeit die Anrainer am Wachtberg und in der Wieden. Bei einer Bürgerinformation im Rathaus in Stein reagierten die Anrainer mit Unmut. Die Hauptkritikpunkte sind rasch aufgezählt: die geplanten Gebäude sind ihrer Meinung nach zu hoch geplant, die entsprechende Infrastruktur fehlt ebenso wie Verkehrslösungen.
Zudem wünschen sich die Bürger, dass das Stadtbild von Krems erhalten bleibt. Die Bezirksblätter Krems trafen sich mit Helmut Hofbauer von der Wachtberg-Bürgerinitiative sowie Martina Kurz-Nowotny und Thomas Kurz als Sprecher für das Wohnbau-Projekt in der Gaswerkgasse und die Erweiterung des Campus mit einem 25 Meter hohen Gebäude.
"Am Wachtberg gibt es noch zwei große freie Grundstücke mit 4.000 Quadratmetern und wir denken, dass aus diesem Grund die Bauklasse von 1 auf 2, das heißt von fünf Meter auf acht Meter Bauhöhe geändert wurde. Mit dem Dach können maximal 14 Meter daraus werden. Angeblich gibt es bereits Planungen einer Baugenossenschaft für 50 Wohnungen an diesem Standort. Wir mussten beim Errichten unseres Hauses alle Vorgaben exakt ausführen und wünschen uns nun das gleiche Recht auch für andere", erklärt Helmut Hofbauer. Er spricht von einem drohenden Verkehrsinfarkt, da die Ausfahrt über den Hohen Markt ohnehin stark belastet ist. Zudem fehlen die entsprechenden Kapazitäten beim Wasserkanal. "Die Änderung der Bauklasse wirkt sich auch auf unser Stadtbild aus und das ist nicht in unserem Sinn", erklärt Hofbauer.
Martina Kurz-Nowotny wohnt in der Wiedengasse und ist unmittelbar betroffen von dem Projekt in der Gaswerkgasse. Der bestehende Bau mit drei Stockwerken (früher Anlagenrecht) soll durch ein fünfgeschoßiges Wohnhaus durch die Änderung der Bauklasse errichtet werden. "Damit wird das Stadtbild drastisch verändert. Der Verkehr samt Bus führt durch die Gaswerkgasse. Die Einfahrt in die geplante Garage ist laut den Plänen in einer Einbahnstraße. Es fehlt eine kluge Verkehrslösung. Es werden zwar Stellplätze mit einer Tiefgarage gebaut, aber wir befürchten, dass es zu wenige sind. Es besteht derzeit schon ein großer Mangel an freien Parkflächen.
Unterschriften überreicht
70 Unterschriften wurden der Stadt Krems übergeben. Eine Stellungnahme erfolgte noch nicht, obwohl bereits sechs Wochen verstrichen sind", erklärt Kurz-Nowotny, die sagt, dass die Höhe nicht neben Einfamilienhäusern in diesem Viertel passt. Gemeinsam stellen alle fest: "Wir wollen nichts verhindern, wir wollen nur, dass gleiches Recht für alle gilt. Wir werden nicht aufgeben uns dagegen zu wehren." Seitens der Stadt heißt es auf eine Bezirksblätter-Anfrage, dass die Projekte zurückgestellt wurden.
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