Weltkultur-Wächter Posch nimmt Kremser Projekte ins Visier
Auf Einladung der Interessensgemeinschaft Südtirolerplatz hielt der Experte Wilfried Posch einen Vortrag zum Thema "Krems, die Wachau und das Weltkulturerbe".
Posch ist der Beauftragte der UNESCO für die Überwachung und Kontrolle der Einhaltung der Voraussetzungen für die Beibehaltung der Qualifikation Weltkulturerbe.
Krems und die Wachau gehören seit dem Jahr 2000 dem Weltkulturerbe an. An die Verleihung dieser Auszeichnung war als Bedingung der respektvolle Umgang mit dem Stadtbild und dem historischen Baubestand geknüpft.
Posch beobachtet mit Skepsis und Sorge Bauprojekte in Krems, welche im Widerspruch zu den Kriterien des Weltkulturerbes stehen.
Insbesondere das Projekt "Südtirolerplatz" erregte seine Bedenken. Posch sagte: "Eine nicht eingegrenzte Fläche, welche in keiner Weise den Charakter einer Piazza hat, die Einfahrts- und Ausfahrtsrampe, welche das Bild stören und die Tatsache, dass der Verkehr um diesen Platz herumführt und die Fläche daher keinerlei Charakteristik einer Flanierzone aufweist. Ganz zu schweigen vom absolut mangelnden Bedarf an neuen Parkplätzen in der projektierten Tiefgarage."
Aber auch das geplante Hochhaus im Bereich Wienerstraße/Wachaustraße wird von Weltkultur-Wächter Posch negativ beurteilt: die Gebäudehöhe von 25 Meter überragt bei weitem alle Häuser der Umgebung. Auch hier sieht der Vortragende das Walten eines Marktradikalismus, welcher ausschließlich dem Profitstreben dient und keinen Platz lässt für die Wahrung des historischen Stadtbildes.
Und zur neuen NÖ Galerie findet der studierte Architekt Posch: der silbrig glänzende Riesenblock passt in keiner Weise in das historische Ambiente von Stein. Posch wird die UNESCO darüber informieren.
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