NS Zwangsarbeit
Ohrfeigen, Tritte und Hungerarrest
Am Montag 26. Juni um 19:00 Uhr hält der Historiker robert Streibel im Volksheim Lerchenfeld einen Vortrag über NS Zwangsarbeit in Krems. Präsentiert wird das Ergebnis der Forschung über Volksgerichtsprozesse nach 1945 gegen Personen, die wegen Delikten gegenüber ZwangsabreiterInnen verurteilt wurde.
Einer der gefürchteten Akteure in der NS Zeit war der "Meister der Schutzpolizei" Paul Böhm. Er war in der Polizei für ZwangsarbeiterInnen zuständig. Am 2. August 1945 verfassen sieben Polizisten von Krems einen Bericht über Paul Böhm und dessen Verhalten während der Naziherrschaft. Es heißt darin., dass sein Verhalten gegenüber den ausländischen Arbeitern brutal war und unberechenbare Misshandlungen gegen Männer und Frauen vorgekommen seien.
Ein anderer Fall, der unmittelbar mit Lerchenfeld und der Schmidthütte zu tun hat, ist jener von Johann Deli, dem in einem Prozess vorgeworfen wurde, im April 1945 einen Volkssturmmann angestiftet zu haben, einen ukrainischen Zwangsarbeiter zu erschießen. Johann Deli wird zum Tode verurteilt, aber nach wenigen Monaten vom Bundespräsidenten begnadigt. In einem neuausgetragenen Prozess wird Deli 1952 freigesprochen. Eine Geschichte spannender als jeder Krimi.
Über diese und ähnliche Fälle berichtet Robert Streibel in seinem.
Bei dieser Gelegenheit kann auch die Ausstellung "Der zweite Blick" im Volksheim besichtigt werden, die im Rahmen des Wald4/Festivals 2023 stattfindet.
Die Ausstellung ist bis Ende August von Montag bis Freitag zwischen 10:00-16:00 zu besichtigen.
Vortrag
Robert Streibel: NS Zwangsarbeit & Prozesse nach 1945
Volksheim Lerchenfeld
Montag 26.6. 19:00 Uhr
Hofrat Erben Straße 1
3500 Krems/Lerchenfeld
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.