Sport im Unterricht mit dem richtigen App
KREMS. Ohne sie scheint gar nichts mehr zu gehen. Wie gebannt zieht es viele Jugendliche - durch die schier unstillbare Lust/Faszination an Computerspielen und „Social Media Plattformen“ - in die jederzeit verfügbare und komfortable Nutzung von Smartphones. Längst hat dabei dieser Markt auch die Fitness-Welt ergriffen. Die große Anzahl an angebotenen „Sports-Tracker-Apps“ lässt die Vermutung zu, dass ein großes Bewusstsein und Interesse von Hobbysportlern am eigenen Fitness- und Gesundheitszustand vorliegt.
GPS-Daten werden aufgezeichnet, Geschwindigkeits- und Streckenprofile ausgegeben und die Leistung nach dem Sport den Freundinnen stolz präsentiert. Wenn mit Herzfrequenz und Schrittsensoren gearbeitet wird, können diese Apps bei entsprechendem Wissen über sportliches Training auch bei leistungsorientierten Sportlern punkten.
Und wie sieht das bei sportverdrossenen Jugendlichen aus? Kann die Faszination für moderne Kommunikationstechnologien dazu beitragen, dieses Klientel aus dem Winterschlaf zu wecken und die Begeisterung und Freude auf mehr Bewegung erhöhen? Dieser Frage wollen Forscher der Universität Wien zusammen mit Schülerinnen und Schülern der 2.Schulstufe der HAK Krems, betreut von Prof. Kraus und Prof. Purker, in einem vom BMWFW geförderten „Sparkling Science“ Projekt nachgehen.
Dazu wurde die App „Mobile Motion Advisor“ - eine Art mobiler Trainingsassistent - entwickelt, welcher im Sportunterricht angewendet und verbessert werden soll. Eine besondere Art der Unterstützung bietet dabei das Trainingsmodul „Beat my Activity”. Hier geht es darum, Schülerinnen und Schülern, die selten Chancen auf sportlichen Erfolg haben, einen Stockerlplatz zu ermöglichen. Dazu wird im Unterschied zur normalerweise stattfindenden Messung der tatsächlich erbrachten Leistung, die individuelle Anstrengung aufgrund der im Sportunterricht gemessenen Sensordaten automatisch eingeschätzt. Im Sinne eines sanften Wettbewerbs soll basierend auf dieser Einschätzung eine Reihung der Schüler und Schülerinnen erstellt werden, welche eben das Ausmaß der Anstrengung widerspiegelt und live über das Smart Phone mitgeteilt wird. Dieses Spiel soll parallel zu Sportarten durchgeführt werden, die ein hohes Maß an Laufarbeit erfordern. Das soll einen Anreiz schaffen, dass Schülerinnen und Schüler, die beispielsweise beim Fußball selten den Ball zugespielt bekommen, trotzdem in Bewegung bleiben. Das fügt dem eigentlichen Spiel ein virtuelles Spiel hinzu.
Mit Hilfe der Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler der HAK Krems soll die Berechnung zur Reihung verfeinert und das Ergebnis verbessert werden. In einer abschließenden Testphase soll festgestellt werden, ob sich eine positive Beeinflussung auf Fitness und Motivation durch die Benutzung des Mobile Motion Advisors zeigt.
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