Fetzen ade: Nach trüben Sommer mit glänzenden Aussichten zur Nachprüfung
Es gibt sie doch - Menschen die froh über den verregneten August sind: Schüler, die dieser Tage zum Nachzipf antreten.
BEZIRK. "Die ersten vier Wochen habe ich in kein Schulbuch geschaut, da musste ich mich erholen", gibt Katharina S. freimütig zu, "aber im August musste ich dazu sehen, dass ich den Stoff von Mathematik und Latein in mich hinein bekomme." Katharina S. hat dieser Tage ihre Nachprüfungen, die darüber entscheiden, ob sie in die 6. Klasse Gymnasium aufsteigen darf.
"Ich gehe mit einem guten Gefühl zu den beiden Prüfungen am Montag und Dienstag", gibt sich die 15-jährige Schülerin zuversichtlich, "zum Glück war der August so trüb und verregnet, da konnte ich mich ohne Sehnsucht nach dem Freibad einschließen und strebern." Nachhilfe in einem Institut nahm die Teenagerin nicht in Anspruch. Ihr Cousin, der im 5. Semester an der Technischen Universität Wien Maschinenbau studiert, half ihr, die Mathematik-Beispiele zu verstehen, Latein "saugte" sie auf eigene Faust: Vokabeln, Deklinationen, Konjugationen und das Übersetzen. "Man findet im Internet ja Übersetzungen so gut wie aller lateinischen Texte, die wir durchgenommen haben", weiß die Schülerin, die alleding weder ganzen Namen noch Gesicht in Zeitung wie Internet sehen will.
Sieht ein potentieller Arbeitgeber später einmal die Nachzipf-Story im Netz, könnte es ihm schließlich gleich vergehen. "Dabei war ich ja einfach nur faul. Der Sprung von der Hauptschule in das Oberstufenrealgymnasium war eben doch schwieriger als zuerst angenommen", begründet Katharina S. ihre zwei "Nicht genügend" im Jahresabschlusszeugnis.
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