Fohlenhof

Begehrte Hengste trotz Corona in Ebbs gekört

Haflinger Pferdezuchtverband Tirol entschied sich für Abhaltung von traditioneller Hengstkörung ohne Publikum, aber mit virtueller Übertragung. Das Interesse war trotzdem ungebrochen: Neun von neun präsentierten Hengsten wurden gekört und waren bereits vergeben. 

EBBS (bfl/red). Neue Wege und eine Wille, diese zu finden, zeichneten die jüngste Hengstkörung in Ebbs aus. Traditionsgemäß werden die vielversprechendsten dreijährigen Tiroler Haflinger Junghengste des Haflinger Pferdezuchtverbandes Tirol am ersten Februarwochenende am Fohlenhof in Ebbs gekört. 
Die Abhaltung der Veranstaltung war ursprünglich unter keinem guten Stern gestanden. Die Covid-19-Pandemie und ein zusätzlich geltender österreichweiter Lockdown mit den dazu verordneten Maßnahmen der Bundesregierung schienen den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung zu machen. Die Verbandsführung des Haflinger Pferdezuchtverbandes Tirol fand nichtsdestotrotz Wege und Mittel, an der Hengstkörung festzuhalten. Unter Einhaltung aller Vorgaben und ohne Publikum vor Ort wurde die Körung durchgeführt. Damit stand das Weltzentrum der Haflinger Pferde einmal mehr ganz im Zeichen der Hengstanwärter 2021, wenn auch anders als sonst.

Zuschauer waren virtuell dabei

Wie viele andere Veranstalter, wählte man auch in Ebbs heuer virtuelle Wege. Erstmalig in der Geschichte des Haflinger Pferdezuchtverbandes Tirol wurde somit eine Zuchtveranstaltung mittels Livestream übertragen. Haflinger-Liebhaber, Freunde und Interessierte wurden so zumindest virtuell an den Fohlenhof Ebbs eingeladen. 
Seit 1947 waren zwar noch nie so wenig Besucher vor Ort, nämlich keine und dennoch mit über 17.000 Personen aus 27 Nationen waren noch nie so viele Personen mit dabei. Durch den Livestream auf der HPT Facebook Seite, dem eigenen YouTube Kanal, der Webseite und auf ClipMyHorse waren noch nie so viele internationale Interessenten live an ihren Bildschirmen bei der Hengstkörung mit dabei.

Abwechslungsreiches Programm

Im Vorfeld wurde dazu ein abwechslungsreicher Programmablauf vorbereitet, der allen Zusehern auch viel Hintergrundinformation, Eindrücke über die Hengstaufzucht an sich, die erforderliche Selektion in der Aufzucht und die Erklärungen zur Entscheidungsfindung der Körkommission liefern sollte. Darüber hinaus gab es vorab Eindrücke aller Hengstanwärter unter dem Sattel wie vor der Kutsche. Auch die Präsentation der 2-jährigen Hengstanwärter fand statt. Der Höhepunkt war freilich die erstmalige Vorstellung aller Zuchthengste des Haflinger Pferdezuchtverbands Tirol samt deren Deckstation in der Saison 2021.

Hengstanwärter präsentiert

Ab 9:30 Uhr stellten sich die Hengstanwärter der strengen Kommission. Nach den Begrüßungsworten von Gestütsleiter Robert Mair und der Vorstellung der Kommission unterzogen sich die neun Hengstanwärter zuerst im Freilaufen in der Halle II den strengen Augen der Jury. Bei diesem ersten Prüfungsabschnitt wurde auf die Bewegungsabläufe und Gangdynamik des Pferdes im Trab und Galopp geachtet.
Im zweiten Abschnitt wurden die Hengstanwärter in der Halle I an der Hand vorgeführt und die Jury bewertete die einzelnen Merkmale. So ergibt sich aus den Beurteilungskriterien Typ, Kopf, Hals, Vorhand, Mittelhand, Hinterhand, Vordergliedmaßen, Hintergliedmaßen und der Gangkorrektheit im Schritt, Trab und Galopp die Gesamtwertnote. Neun von neun präsentierten Hengsten wurden gekört und waren auch am Körungstag bereits vergeben. Den ersten Platz erreichte der Hengst "Westwind" des Züchters Hermann Rauth (Leutasch). 

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