F A R B E N

- Farben, ein Gedicht einer Betroffenen von sexuellem Missbrauch
- hochgeladen von Alexandra Salvenmoser
F A R B E N
Deine Hand wurde zur Farbe ,
mein Körper zum Papier.
Und heute sieht man, was du gemacht hast,
dein grausiges Geschmier:
Jedoch nichts mehr von der ursprünglichen
des Papiers.
Die Farben haben das Weiß bedeckt
und bis in die hinterste Ecke alles befleckt.
Hättest du bunte Farben genommen,
hätten wir das Bild allen zeigen können.
Aber du musstest Schwarz nehmen, für die Nacht;
Rot, für meine Schmerzen;
Braun, für deine Nähe;
Und Blau für deine Eiseskälte.
Man hätte die Rückseite des Blattes nehmen können,
doch du hast sogar diese beschmiert.
Die Farben werden nicht verschwinden,
doch ich kann versuchen sie zu übermalen.
Aber selbst wenn ich in das Schwarz
doppelt so viel Weiß rein schütte,
so erhalte ich doch nur Grau.
Denn, wenn etwas so dunkel ist,
kann man es nicht wieder ganz aufhellen,
aber hell genug machen, um es zu übermalen
oder es ans Bild anzupassen.
Wenn ich das Bild übermale, dann nehme ich
Gelb, für die Hoffnung und neues Vertrauen;
Grün, für den Boden und neuen Halt;
und Rot, für die Stärke und gute Gefühle.
Doch Schwarz und Grau
werden ständig meine Begleiter sein.
Von Alexandra Scott
Aus: „Kindheitstränen“ – meine Geschichte


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