200 Jahre Musikkapelle
Konzertauftakt in Kramsach zum großen Jubeljahr

Die "Kranzara Musikanten" marschierten mit Fackeln ein und Obmann Norber Ascher begrüßte die zahlreichen Gäste. | Foto: Lottersberger
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  • Die "Kranzara Musikanten" marschierten mit Fackeln ein und Obmann Norber Ascher begrüßte die zahlreichen Gäste.
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Den Auftakt zum Jubeljahr ihres 200-jährigen Bestehens beging die Musikkapelle (MK) Kramsach am vergangenen Samstag, den 6. April mit einem gelungenen Frühjahrskonzert im randvollen Volksspielhaus.

KRAMSACH (flo). Natürlich ließ es sich die Gemeinde nicht nehmen ihrer Musikkapelle zum Geburtstag zu gratulieren und so übergab Bürgermeister Bernhard Zisterer eine Bass-Klarinette im Wert von rund 8.000 Euro. Eine B-Klarinette im Wert von ungefähr 4.000 Euro überreichte Peter Hechenblaikner von der Raiffeisenbank Kufstein und Georg Gamper, Vorstandsmitglied der Privatstiftung der Sparkasse Rattenberg, hatte einen Scheck über 3.000 Euro für die Kapelle parat. Nachdem die "Kranzara Musikanten" unter tosendem Applaus mit Fackeln und Trommelwirbel in den Saal marschierten, präsentierten sie zahlreiche weltbekannte Evergreens.
Derzeit zählt die Kapelle insgesamt 62 aktive Musikanten. Am Samstagabend konnten sie unter der Leitung von Kapellmeister Leonhard Salzburger und Obmann Norbert Ascher über 400 Gäste restlos begeisterten.

Leistungsabzeichen und Verdienstmedaillen

Zahlreichen Jungmusikanten konnte wieder ein Leistungsabzeichen überreicht werden: Christian Vorhofer (Junior Leistungsabzeichen), Felix Ascher, Florian Vorhofer, Katharina Duftner, Nina Kofler, Veronica Rauter und Chiara Auer (alle Jungmusiker Leistungsabzeichen in Bronze).
Unter tosendem Applaus wurde Klarinettist Tobias Loinger das Jungmusiker Leistungsabzeichen in Gold überreicht und Trompeter Manfred Madersbacher bekam das Leistungsabzeichen in Gold.
Für seine 25-jährige Mitgliedschaft wurde Andreas Radinger, der seit 19 Jahren im Vorstand tätig ist, mit der Verdienstmedaille in Silber des Tiroler Blasmusikverbandes ausgezeichnet, für 40-jährige Mitgliedschaft bekam Hannes Wannenmacher die Verdienstmedaille in Gold des Tiroler Blasmusikverbandes. Abschließend wurden Werner Soboll und Andreas Widmann nach über 50-jähriger Mitgliedschaft in den musikalischen Ruhestand verabschiedet.

Am 4. und 5. Oktober 2019 findet anlässlich des Jubiläums noch ein großes
Fest im Kramsacher Volksspielhaus statt.

Instrumenten-Rechnung als erste Urkunde

Nach mündlichen Überlieferungen und einer von damals erhaltenen Rechnung, so die Chronik der Kapelle, gründeten sich die "Spielleut", die damals hauptsächlich bei Hochzeiten auftraten und auch das Publikum bei den Aufführungen des Theatervereins im Voldöpperwirt-Saal unterhielten, aus Mitgliedern des Voldöpper Kirchenchors. Im alten Theatersaal "unterm Dach" wurden bis 1923 sämtliche Proben abgehalten.
Am 12. Dezember 1819 stellte der Innsbrucker Instrumentenbauer Franz Leibelt den Voldöpper "Spielleuten" eine "Maschinentrompete" und zwei Waldhörner in Rechnung. Es ist die älteste Urkunde der heutigen MK Kramsach. Mit dem Reinerlös des Musikfests 1913 am "Ganggal Bichl" wurde von Schneidermeister Friedl eine Tracht angefertigt, entworfen nach alten Unterinntaler Stichen von Lehrer Lambürger.

Nach dem Ersten Weltkrieg engagierte sich der damalige Kapellmeister Josef Salzburger für das Projekt "Volksspielhaus". Zwar hatte die Gemeinde der Kapelle zu diesem Zweck eine große Futtermittelbaracke überlassen, die stürzte aber im Winter 1919/20 unter großer Schneelast ein. Daraufhin entschied man sich gemeinsam mit der Kramsacher Feuerwehr und dem Männergesangverein ein neues Gebäude zu errichten. Die Initiatoren übernahmen mit ihrem Privatbesitz die Haftung für das Projekt.
Am 18. November 1923 konnte das Volksspielhaus mit eigenem Probelokal feierlich eröffnet werden.

Alle Beiträge zur Musikkapelle Kramsach finden Sie hier.
Alle Beiträge zum Thema Musikkapelle in Tirol finden Sie hier.

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