Wörgler Kulturstammtisch reiste nach Bleiburg

Die Wörgler Kulturstammtisch-Delegation mit Kulturreferentin Gabriele Madersbacher, Kurator Günther Moschig, Willi Spielbichler, Georgine Striede, ARTirol-Obmann Franz Bode, Erika Breitenlechner, Angela Lettenbichler, Hannelore Rueland und Brigitte Skrivan (v.l.). | Foto: Spielbichler
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  • Die Wörgler Kulturstammtisch-Delegation mit Kulturreferentin Gabriele Madersbacher, Kurator Günther Moschig, Willi Spielbichler, Georgine Striede, ARTirol-Obmann Franz Bode, Erika Breitenlechner, Angela Lettenbichler, Hannelore Rueland und Brigitte Skrivan (v.l.).
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WÖRGL/BLEIBURG (vsg). Als offizielle Delegation der Stadt Wörgl wurde der Wörgler Kulturstammtisch am 2. September bei der Eröffnung des größten und ältesten Volksfestes in Südkärnten, dem Bleiburger Wiesenmarkt willkommen geheißen. Neben dem seit 624 Jahren ununterbrochen durchgeführten, grenzüberschreitenden Markt bildete der Besuch des Werner Berg-Museums am 3. September einen weiteren Höhepunkt der Kultur-Exkursion.
Kultur verbindet, befruchtet das Zusammenleben, stiftet Gemeinschaft und erweitert den Horizont. Grund für den Wörgler Kulturstammtisch, sich auswärts ein Musterbeispiel für Kulturentwicklung auf Gemeindeebene anzusehen. Franz Bode vom Kunstverein ARTirol schlug dabei Bleiburg vor. Die Stadt zählt 4.000 Einwohner und hatte hinsichtlich der Programmgestaltung neben dem einzigartigen Wiesenmarkt auch eine laufende Doppelausstellung von Gottfried Helnwein und dem Bleiburger Maler Werner Berg zu bieten.

Einzigartiger Markt
Einen Markt, der mit dem Bleiburger Wiesenmarkt vergleichbar wäre gibt es in Tirol nicht. Historisch aus einem Viehmarkt entstanden, zieht die Mischung aus Volksfest, Messe und Krämermarkt in vier Tagen über 100.000 Besucher an. Am sieben Hektar großen Wiesengelände boten heuer 350 Aussteller, 28 Wirte und 50 Vergnügungsparkbetriebe alles, was das Herz begehrt – von Landmaschinen, Haushaltsartikeln über Bekleidung bis zur Solaranlage, von Jahrmarkt-Attraktionen bis hin zu Gaumenfreuden. Über Jahrhunderte war dieser Markt ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor der gesamten Region, die auch die südlichen Nachbarländer umfasst. An diese Tradition anknüpfend wurde das Alpe-Adria-Zelt vor 20 Jahren eingerichtet, in dem heuer 23 Aussteller aus Italien, Slowenien, Kroatien und Österreich aus 15 verschiedenen Gemeinden einen kulinarischen Streifzug boten.
Der viertägige Wiesenmarkt beginnt am Freitag und erlebt am Samstag mit der offiziellen Eröffnung seinen Höhepunkt. Eröffnet wird dabei mit einem historischem Festzug durch die Stadt und dem Bieranstich im Stefitz-Festzelt auf der „Wiesen“. Ein weiterer Höhepunkt ist der Bauerntag am Montag.
„Unser Wiesenmarkt ist eine Leistungsschau der heimischen Wirtschaft und international. Wir leben die Idee der Alpe-Adria. Der Online-Handel kann da nicht mithalten“, betonte Bürgermeister Stefan Visotschnig beim Bieranstich im Festzelt, den er mit Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser vornahm. Dieser freute sich über den Besucheransturm und eröffnete mit den Worten „Bleiburg ist völlig zugeparkt – eröffnet ist der 625. Wiesenmarkt.“
„Die Wiesenzeit ist die fünfte Jahreszeit in Kärnten, der Bleiburger Wiesenmarkt ist das größte Einkaufszentrum“, erklärte Landwirtschaftskammerpräsident Johann Mößler und forderte: „Schaut´s auf unsere Bauern und beim Einkauf auf deren Produkte.“ Man könne heute alles importieren – „aber nicht die Kärntner Kulturlandschaft“.
Als Kulturlandeshauptstadt bezeichnete Kärntens Kultur-Landesrat Christian Benger die Stadt Bleiburg und kündigte an, dass man die Aufnahme des Bleiburger Wiesenmarktes ins ideelle UNESCO-Weltkulturerbe unterstütze. Sein Dank galt im Besonderen dem „Kultur-Motor“ Arthur Ottowitz, Stadtamtsleiter-Stellvertreter, Marktmeister und Leiter des Werner Berg Museums, den man abends im Breznik-Festzelt auch als groovigen Musiker mit seiner Band „Die Buben“ beim mitreißenden Live-Auftritt erleben konnte.

'Kultureller' Ausflug
Mit Wörgls Kulturreferentin Gabi Madersbacher reisten Kurator Günther Moschig vom Kulturverein SPUR – Pop für Erwachsene und der Galerie am Polylog sowie Vertreter des Unterguggenberger Institutes und des Kunstvereins ARTirol nach Bleiburg. Der Volksfest-Besuch hinterließ ebenso unvergessliche Eindrücke wie der des Werner-Berg Museums, dessen Entstehungsgeschichte Prof. Arthur Ottowitz erläuterte. Das Museum würdigt den Unterkärntner Maler Werner Berg, wurde in einem gemeindeeigenen Gebäude mithilfe von Stiftungen eingerichtet und erwirtschaftet den laufenden Betrieb mit drei Beschäftigten und acht ehrenamtlichen MuseumsführerInnen selbst. Die heurige Doppelausstellung Helnwein-Berg wurde bereits von rund 13.300 Menschen gesehen und ist noch bis 29. Oktober geöffnet. Die Ausstellung im Museum wird durch die Installation großformatiger Helnwein-Kinderbilder auf Hausfassaden im Stadtzentrum ergänzt.
Wörgls Kulturreferentin Gabi Madersbacher bedankte sich für die herzliche Aufnahme und Kärntner Gastfreundschaft, bei der man auch mit Gemeinderat Stefan Krištof ins Gespräch kam, unter anderem mit einer Einladung zum Wörgler Stadtfest 2018.

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