2015 wird wieder wunderlich

Christian Widauer und Hugo Neuhauser (re.) präsentierten das Programm für die 2015er-Saison der Wunderlichen Kulturtage.
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Seit 15 Jahren begeistert der Kulturverein Wunderlich mit handverlesenen Kleinkunstveranstaltungen nicht nur das Kufsteiner Publikum, sondern Gäste aus nah und fern. Nicht weniger als zwei Österreich- und sechs Tirolpremieren erwartet das Publikum 2015. Hinzu kommen brandneue Plakatsujets – in Zukunft kündigt der Verein seine Veranstaltungen komplett "abgerundet" an. "Das Frühjahr 2014 lief für uns fantastisch, der Herbst leider etwas schleppend", erklärten Hugo Neuhauser und Christian Widauer. Hier spielte auch die Absage eines Termins eine große Rolle, das Budget der Wunderlichen, rund 150.000 Euro, wird auf das gesamte Jahr kalkuliert, Ausfälle schmerzen. "Das Kufsteiner Publikum ist dabei unser größter Sponsor", halten die beiden fest.

Das Programm für 2015

Mit der einzigartigen Kleinkunstform von „Ohne Rolf“ am Samstag, den 21. Februar, beginnt die nächste wunderliche Saison. Noch nie wurde ohne Worte so viel gesprochen wie bei Jonas Anderhub und Christof Wolfisberg. Sie gelten als Pioniere der Szene und präsentieren ihr Programm „Schreibhals“ erstmals in Tirol. Auf 1.000 Plakaten, jedes frisch bedruckt mit knappen Sätzen, erzählen die zwei Schweizer Kabarettisten die Geschichte des Schreibhalses. Ohne einen einzigen Laut, dafür mit viel Aussagekraft.

Im Frühjahr geht es Schlag auf Schlag. Am 28. März gastiert der bayerische Ausnahmekabarettist Alfred Mittermeier erstmals in der Festungsstadt. Sein Programm „Extrawurst ist aus!“ ist eine bitterböse Reise mit der Erkenntnis, dass eh alles Wurst ist und das nicht erst seit dem Songcontest.

"Besonders freuen wir uns auf den Berliner Wortakrobaten Markus Jeroch, am 25. April", erklären Hugo Neuhauser und Christian Widauer. Gekonnt verdreht Jeroch die gewohnte Sprache bis zur Unkenntlichkeit und entwickelt stetig neue Worte, er verrenkt Sätze und setzt sie neu zusammen. Der Studiumsabbrecher lernte die Kunst der Jonglage und Akrobatik, gründete ein Varieté und einen Zirkus. Bis ihn die Texte Ernst Jandls in die Welt der Sprachakrobatik lockten. Dort angekommen, begann Marcus Jeroch anders zu deutschen, übte mit Worten zu jonglieren.

Im Mai und Juni warten die Wunderlichen mit gleich zwei Konzerten am Stück auf. Zunächst gastiert die gefeierte „Wiener Tschuschenkapelle“ anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens am 16. Mai erstmals in Kufstein. Sie verspricht einen rasanten Abend, der an keinem spurlos vorübergehen wird. Mit witzigen Arrangements, Schlagzeug und Kontrabass schlagen die Pioniere der Balkanmusik eine jazzige Brücke in die Moderne.
Am 20. Juni dürfen sie dann im Alten Sägewerk der Firma Pirlo das Jazzsextett „Hildegard lernt fliegen“ begrüßen. Völlig losgelöst von allen Genregrenzen begeistert die Formation mit atemberaubendem Sound, als Mix verschiedener Stilrichtungen. Jung, dynamisch und absolut außergewöhnlich.

Nach der Sommerpause steht abermals Kabarett auf höchstem Niveau ins Haus: Werner Koczwara geht in seinem Programm „Am achten Tag schuf Gott den Rechtsanwalt“ in der Zimmerei Pirmoser am 19. September wichtigen Fragen auf den Grund, ob zum Beispiel ein Igel nach seinem Tod als Kaktus verwendet werden darf – rein rechtlich gesehen.

Erneut gastiert der Kulturverein einmal im Jahr in Ebbs: Am 10. Oktober bringt der bayerische Kabarettist, Schauspieler und Autor Michael Lerchenberg einen Abend für Karl Valentin mit Jost H. Hecker am Cello auf die Bühne.
Der absolute Kracher im Programm des Vereins steht am Samstag, den 31. Oktober, in der Kufstein Arena an. Das viel umjubelte „Ukulele Orchestra of Great Britain“ gibt sich erneut die Ehre und gastiert in Kufstein. "Es freut uns ganz besonders, dass sie zu ihrem 30-jährigen Bandjubiläum auch nach Kufstein kommen. Einfach Kult!", freuen sich Widauer und Neuhauser. Bei ihrem letzten Gastspiel in der Festungsstadt hätte die Arena glatt zweimal befüllt werden können. Ähnlich dürfte auch in der kommenden Saison die Resonanz ausfallen.

"Beim Kulturverein Wunderlich soll ja für Jedermann etwas dabei sein. Wörtlich nehmen wir das am 21. November", scherzte Widauer. Der aktuelle Salzburger "Jedermann" Cornelius Obonya steht erstmals in Kufstein auf der Bühne. „Gern hart und komisch“ heißt das Programm das Obonya zusammen mit der „österreichischen Salonisten“ eingespielt hat. Erstmals in Tirol präsentieren sie einen abwechslungsreichen Abend, passend zur Lesung des Schauspielers werden die Instrumente ihre Stimme erheben - sentimentale Tangos & Milongas, feurige Csardas und Paso dobles, Balkanmusik, schwungvolle Walzer, Musettes, Filmmusik, Latin Jazz und alte Schlager. Musik, wie sie früher in den feinen Kaffeehäusern und Tanzsalons gespielt wurde, garniert mit einem Schuss Spielwitz, belebt dieses fast vergessene Genre.

Vorverkauf und Kulturpunktekarte

Der Kartenvorverkauf läuft ab Anfang Dezember, dann geht auch die neu überarbeitete Homepage online. Pünktlich vor Weihnachten kommt die neue Kulturpunktekarte in den Vorverkauf, mit der fünf frei wählbare Termine besucht werden können. Sitzplätze werden dafür bis 19.30 Uhr garantiert freigehalten, egal wie groß der Andrang auf die Veranstaltung bereits im Vorhinein sein sollte.
Weitere Informationen zum Programm und zu den Spielorten der Wunderlichen Kulturtage 2015 unter woassteh.com.

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