Behelfsquartier in Erl eingerichtet

Foto: BFV Kufstein
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BEZIRK. Am Samstag, dem 31. Oktober wurde gegen Mittag vom Roten Kreuz Kufstein mit Unterstützung von Kameraden aus dem Bezirk Kitzbühel und 25 Mann der Freiwilligen Feuerwehren von Niederndorf, Ellmau, Ebbs, Erl und Kufstein begonnen, das Parterre im Parkhaus des Festspielhauses Erl behelfsmäßig mit Flies und Folie witterungsfest zu machen, um dort eine Betreuungsstelle einzurichten. Diese wird über Aggregate der FF Ellmau und Niederndorf mit Strom versorgt, zudem bauten die Feuerwehren Heizkanonen auf, erklärt Bezirksfeuerwehrkommandant & Landes-FW-Kdt-Stv LBDS Hannes Mayr.

Kufstein als Zwischenstation

Allein am Samstagnachmittag brachten ein Sonderzug und mehrere Busse hunderte Menschen auf der Flucht aus Kärnten und der Steiermark nach Kufstein ins Notquartier des Roten Kreuzes. "Viele nutzen die Gelegenheit sich kurz zu erholen und etwas zu essen", so Bezirksrettungskommandant-Stellverteter Roland Priewasser. Die meisten würden aber versuchen, so rasch als möglich weiter nach Deutschland zu gelangen. Trotz der phasenweise sehr hohen Belegung laufe der Betrieb des Quartiers ohne Zwischenfälle oder chaotische Zustände ab, wozu auch die teilweise seit Mitte September untergebrachten Asylwerber beitragen. Sie unterstützen die Einsatzkräfte bei Ordner- und Dolmetsch-Aufgaben und erklären Neuankommenden den Camp-Ablauf. In der Betreuung der Flüchtlinge bekommt das Rote Kreuz auch Unterstützung aus der Bevölkerung. Derzeit seien je nach Schicht rund 30 bis 50 Prozent der Helfer vor Ort MItglieder von "Team Österreich", besonders die höheren Belegungszahlen erfordern ständigen Nachschub an Helfern.
Am Samstagabend blockierte die Deutsche Polizei die Grenze an der Bundesstraße bei Kiefersfelden und der Bahnverkehr wurde ausgesetzt. Auch an den Grenzübergängen Niederndorf, Erl und Niederndorferberg/Wildbichl fanden verstärkte Kontrollen statt.
Augenzeugen zufolge sollen mehrere dutzend Personen die Nacht am Bahnhof Kufstein verbracht haben.

Einigung auf geordnete Übergabe?

Am Sonntag, dem 1. November, trafen sich gegen 13 Uhr Spitzenbeamte der Bayerischen und Tiroler Polizei zu einem Krisengipfel, um die weitere Vorgangsweise zu koordinieren. Dem Vernehmen nach soll die Bundesrepublik Deutschland stündlich 50 Flüchtlinge übernehmen. Aufgrund der dadurch entstandenen Entlastung des Notquartiers Kufstein konnte die Behelfseinrichtung in Erl wieder vorübergehend geschlossen werden, sie soll nun mit Holzwänden wetterfester gemacht werden.

Laut Landespolizeidirektion Tirol wurde am Montagvormittag wieder mit der geordneten Übernahme durch Deutschland begonnen.

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