Brixlegger wollen weiter gegen Schutt-Deponie kämpfen

Der Vorstand von "Lebenswertes Alpbachtal" bemüht sich das Bauabfall Zwischenlager der Firma "Transporte Madersbacher" in Reith zu verhindern (von links) Kassier Stv. Clemens Steiner, Obmann Stv. Daniel Moser, Obmann Thomas Fuchs, Kassaprüfer Martin Raich, Schriftführer Klaus Gürtler und Pressesprecher Stefan Bletzacher bei der Jahreshauptversammlung. | Foto: Haun
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  • Der Vorstand von "Lebenswertes Alpbachtal" bemüht sich das Bauabfall Zwischenlager der Firma "Transporte Madersbacher" in Reith zu verhindern (von links) Kassier Stv. Clemens Steiner, Obmann Stv. Daniel Moser, Obmann Thomas Fuchs, Kassaprüfer Martin Raich, Schriftführer Klaus Gürtler und Pressesprecher Stefan Bletzacher bei der Jahreshauptversammlung.
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BRIXLEGG (flo). "Wir leben in Mehrn noch in paradiesischen Zuständen und wir müssen dafür kämpfen dass dies auch weiterhin so bleibt!" forderte Thomas Fuchs, seines Zeichens Obmann des rund 70 Mitglieder starken Vereins "Lebenswertes Alpbachtal" seine Mitstreiter bei deren gut besuchter Jahreshauptversammlung am vergangenen Montag, den 28. Mai im Brixlegger Heilbad Mehrn auf.

Gegründet wurde der Verein, als am 4. Februar 2014 bekannt wurde, dass die Reither Firma "Transporte Madersbacher" auf ihrem Betriebsgelände in Reith an der Gemeindegrenze zum Brixlegger Ortsteil Mehrn eine Deponie mit Steinbrecheranlage plane. Die besorgten Anrainer befürchteten große Lärmbelästigung und Staubbelastung in Teilen Brixleggs und Reiths und taten sich zusammen um dies zu verhindern. Im Jahr 2015 wurde das Projekt schließlich wegen einer fehlenden Oberflächenwässer Entsorgung abgelehnt, welche aber seit Anfang 2017 durch eine Sickergrube gewährleistet ist. Im November des vergangenen Jahres reichte die Firma Madersbacher schließlich einen Antrag auf ein Zwischenlager für nicht gefährliche Bauabfälle mit einer maximalen jährlichen Kapazität von 15.000 Tonnen ohne Steinbrecher ein. "Bei der gewerblichen Verhandlung im vergangenen November haben wir über 100 Einsprüche gemacht!" betont Fuchs.

Laut Fuchs sei nun eine heikle Situation eingetreten, da die meisten Gutachten fertig sind und diese nicht die ursprünglich erwarteten Ergebnisse liefern. Eingelangt sind derzeit eine Stellungnahme des Arbeitsinspektorats sowie der ESA (Emissionen - Sicherheitstechnik - Anlagen), Naturkundefachliches Gutachten, Amtsärztliches Gutachten und ein Gutachten des Naturschutzbeauftragten. Aus dem Naturkundefachlichen Gutachten geht unter anderem hervor, dass eine Baumpflanzung auf der Westseite des Areals als natürlicher Schutz erfolgen muss und dass es keine Beleuchtung geben darf, wenn nicht vorher ein ausführliches Beleuchtungskonzept präsentiert wird. "Von diesen Gutachten hätten wir mehr Argumente für uns erwartet, aber wir werden uns weiterhin zur Wehr setzen auch wenn es in den Gutachten nicht gut aussieht!", fügt er hinzu und bekommt dabei volle Unterstützung seiner Mitstreiter. "Scheinbar hinkt der Schutz der Bevölkerung nach und Betrieben wird Vorrang gegeben", meint Fuchs weiters und fügt hinzu, dass ja Seitens der EU immer mehr auf saubere Luft geachtet wird, deshalb könne er nicht verstehen wie man es nur erwägen könne ein solches Projekt zu genehmigen. 

Auch die Gemeinde Brixlegg sei dem Verein und den Anrainern wohlgesonnen. Bezüglich der maximalen jährlichen Kapazität von 15.000 Tonnen habe die Firma alles so reduziert, dass es nicht einmal unter das Abfallwirtschaftsgesetz fällt, dieses tritt erst bei höheren Kapazitäten in Kraft. "Aber wie können wir überprüfen ob sich die Firma an die 15.000 Tonnen hält?", meint ein besorgter Anrainer. Auch gehe aus den Gutachten anscheinend nicht schlüssig hervor wie die Berieselung, welche wesentlich für die Staubreduktion sei erfolge. Weiters befürchten Fuchs und seine Mitstreiter dass nach der Genehmigung des Zwischenlagers auch die Steinbrecheranlage als zweiter Schritt kommt.
"Unseren Mitgliedsbeitrag haben wir vor einigen Jahren ausgesetzt da wir ihn nicht gebraucht haben aber jetzt brauchen wir ihn denn die Sache liegt nun in den Händen der Anwälte und Gutachtern und diese arbeiten eben nicht ehrenamtlich!" erklärte Fuchs und schlug vor den ursprünglichen Mitgliedsbeitrag von 50 Euro wieder einzuführen wofür er volle Zustimmung erhielt. Die Anwalts und Gutachten Kosten für diese erste Instanz belaufen sich für den Verein voraussichtlich auf rund 10.000 Euro.
"Wir wollen mit der Firma Madersbacher keinen Streit vom Zaun brechen aber unsere bisherigen Versuche ins Gespräch zu kommen und eine gemeinsame Lösung zu finden sind leider gescheitert!" betont Fuchs. Nun liege es an der Behörde ob sie der Firma Madersbacher einen positiven Bescheid erteile, sollte dies geschehen wird der Verein aber beim Land Einspruch erheben. "Wenn das Zwischenlager kommt müssen Messungen der Luft erfolgen und wenn es Überschreitungen gibt werden wir sofort zu den Behörden gehen!" erklärt einer der Anrainer im Falle vom Eintrteten des Ernstfalls abschließend.

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