Grenzgebiet
Drohnen könnten Hagelflieger bei Kufstein ablösen

Georg Vogel ist seit mehr als vier Jahrzehnten als Pilot in Hagelwolken unterwegs. | Foto: Hagelabwehr- und Forschungsverein Tirol
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  • Georg Vogel ist seit mehr als vier Jahrzehnten als Pilot in Hagelwolken unterwegs.
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Arbeitsgruppe spricht in der Region rund um Kufstein über die Möglichkeit von grenzüberschreitenden Drohneneinsätzen – dabei geht es um Sicherheitsgründe.

BEZIRK KUFSTEIN. Regen, Sturm, Gewitter und Hagel. Die Unwetterereignisse im und rund um den Bezirk Kufstein nehmen zu. Dabei sind im bayerischen grenznahen Raum Hagelflugzeuge im Einsatz, wovon auch der Bezirk profitiert. Heuer flogen die Flugzeuge nur einmal direkt über Tirol. 

Hagelabwehrverein versammelte sich

Dabei ist ein Einsatz zur Hagelabwehr für Piloten und Pilotinnen mit einem hohen Risiko verbunden. Genau deswegen gab es nun den Vorschlag, die Abwehr mit Drohnen auszuführen. Das war auch ein Thema bei der Vorstandssitzung und der nachfolgenden Generalversammlung des Hagelabwehr- und Forschungsvereins Tirol. Diese fanden am 24. Oktober in der FH Kufstein Tirol statt, wo Chefpilot Georg über Hagelabwehr-Einsätze in Bayern und Tirol berichtete. Dazu war auch der Feuerwehr-Kommandant des Bezirkes Kufstein, Andreas Oblasser, eingeladen.

Arbeitsgruppe traf sich

Es war Walter J. Mayr, Obmann des Hagelabwehr- und Forschungsvereins Tirol, der die Idee vorgebracht hatte, automatisierte unbemannte Luftfahrzeuge – also Drohnen – zur Hagelabwehr einzusetzen. Anfang dieses Jahres sprach er darüber mit Chefpilot Georg Vogl, Feuerwehr-Bezirkskommandant Andreas Oblasser und FH-Rektor Mario Döller und bat um ihre Meinung.
Es folgten drei Gespräche einer Arbeitsgruppe, zu denen auch Experten aus verschiedenen Bereichen, wie Hagelabwehr, Atmosphären-Physik oder Mess- und Regeltechnik geladen wurden. Die rechtliche Sicht eines grenzüberschreitenden Drohneneinsatzes wurde dabei bewusst in dieser Phase der Diskussionen noch außen vor gelassen.

Im bayerischen grenznahen Raum sind derzeit noch Hagelflugzeuge im Einsatz (Archivbild) – bald könnten es auch unbemannte Drohnen sein, wenn die Idee umsetzbar ist. | Foto: Vogl
  • Im bayerischen grenznahen Raum sind derzeit noch Hagelflugzeuge im Einsatz (Archivbild) – bald könnten es auch unbemannte Drohnen sein, wenn die Idee umsetzbar ist.
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Weitere Expertengespräche

Das dritte Treffen fand im August 2023 statt. Das Ergebnis: Es sollen zuerst Anforderungen an eine Gefahrenprävention von Unwetterschäden im Allgemeinden untersucht werden. Dazu gehört auch eine regional kurzfristigere Wettervorhersage, um vorbereiteter reagieren zu können. Der Hagelabwehr- und Forschungsverein Tirol wird darüber hinaus zu weiteren Expertengesprächen einladen. 

Rege Diskussion bei Versammlung

Bei der Generalversammlung war die Idee erneut ein Thema. FH-Rektor Mario Döller erklärte aus wissenschaftlicher Sicht, welche Ergebnisse bisher vorliegen. In der anschließenden regen Diskussion beantworteten Georg Vogl, Mario Döller, Andreas Oblasser und Walter J. Mayr auch Fragen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen.
Vorstand und Kassier wurden auf Antrag der Rechnungsprüfer, Alois Margreiter und BM Andreas Ehrenstrasser, von der Generalversammlung einstimmig entlastet.

Seit 1958 Hagelbekämpfung

Die Hagelbekämpfung begann 1958 in Rosenheim mit Raketen. Man stieg dann 1970 auf einmotorige Flugzeuge und mehrere Jahre später aus Sicherheitsgründen für die Flüge im Gebirge, auf zweimotorige Flugzeuge um. Die Piloten und Pilotinnen – es gibt jetzt eine Pilotin in Rosenheim – sind einem nicht unbeträchtlichem Risiko bei den Einsatzflügen ausgesetzt.

Weitere Beiträge aus und rund um Kufstein findest du hier.
Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein gibt‘s hier.

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