Polizei bilanziert
Ein "durchwachsenes Verkehrsjahr 2018" im Bezirk Kufstein

Die Verkehrs- und Einsatzreferentin im Bezirkspolizeikommando Kufstein, Astrid Mair, zog mit Kdt Walter Meingassner Bilanz über ein "durchwachsenes Verkehrsjahr 2018" im Bezirk Kufstein.
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Über ein "durchwachsenes Verkehrsjahr" 2018 berichtete die Polizei im Bezirk in einem statistischen Rückblick. Verkehrsreferentin und Bezirkspolizeikommandant-Stellvertreterin Astrid Mair sieht ihre Kollegen "massiv im Einsatz" bei Kontrollen in Sachen Geschwindigkeit, Gurtpflicht, Alkohol und Suchtgift am Steuer, aber auch beim Schwerverkehr. Fünf Menschen starben im Vorjahr auf den Straßen im Bezirk Kufstein.

BEZIRK (nos). Fünf Unfalltote waren im Jahr 2018 auf den Straßen im Bezirk zu beklagen, einer mehr als im Jahr zuvor. Die Ursachen waren dabei jene, die zu den drei Top-Gründen für Verkehrsunfälle zählen, so Verkehrsreferentin Astrid Mair: Unachtsamkeit, Ablenkung (Handy am Steuer), Regelübertretung. Es waren keine "klassischen Verkehrsunfälle", die die fünf Todesopfer 2018 forderten.  Ein E-Biker kollidierte mit einem Gabelstapler, ein Fußgänger wurde von einem ausparkenden Pkw erfasst, ein Kfz-Lenker hantierte mit seinem Handy und stürzte mit seinem Fahrzeug ab und ein Ehepaar kollidierte im Pkw nach einer Vorrangverletzung mit einem anderen Auto.
Trotz des "Jahrhundertsommers" 2018 musste die Polizei zumindest keine toten Motorrad- oder Mofa-Lenker zählen, insgesamt gingen die Verkehrsunfälle mit Personenschaden im Bezirk um 9,1 Prozent zurück – von 449 im Jahr 2017 auf 408 im Jahr 2018.

Tempo, Gurt, Alkohol und Drogen bleiben Thema

Zuwächse gab es hingegen bei den Temposündern, was auch auf die verstärkten Kontrollen der Polizei zurückzuführen ist. 396 Mal öfter als im Jahr zuvor wurden Raser im Bezirk mit den Lasergeräten erwischt, 1.570 Übertretungen zählte die Polizei. Auch bei den Organmandaten stieg die Zahl: 10.263 verhängte Organmandate waren um 589 mehr als im Jahr 2017. Auch in Sachen Gurtpflicht-Missachtung wurde ein leichter Anstieg verbucht.
"Massiv dahinter", so Mair, ist die Polizei wenn es um Alkohol am Steuer geht. 19.896 Vortests führten die Beamten 2018 durch, 393 Mal waren Lenker dabei mit mehr als 0,5 Promille unterwegs oder verweigerten die Atemalkohol-Messung. "Das ist sehr bedenklich, gerade mit Blick auf Weihnachten und Ostern, wenn wir die verstärkten Kontrollen ankündigen und es dennoch zu solchen Fällen kommt. Da lassen sich viele nicht abschrecken", meinen Mair und Bezirkspolizeikommandant Walter Meingassner unisono. Der bisherige Trend für das Jahr 2019 lässt vermuten, dass sich die Situation nicht bessern werde, so die Beamten.
Mittlerweile hat die Polizei auch im Bezirk nicht nur speziell geschulte Beamte, sondern auch entsprechende Vortest-Geräte, um Drogenlenker verstärkt kontrollieren zu können. Zwei Anzeigen gab es nach insgesamt elf klinischen Untersuchungen hier im Jahr 2018, im Jahr davor waren es fünf Anzeigen bei neun ärztlichen Checks im Krankenhaus. Mehrmals im Monat führe die Polizei an neuralgischen Orten hierzu Schwerpunktkontrollen durch.

Auch "kleiner" Schwerverkehr im Blick

Neben dem weiteren Fokus auf Drogen und Alkohol am Steuer will sich die Polizei im Bezirk verstärkt weiter um den Schwerverkehr kümmern. "Es geht darum zu kontrollieren, wer, was und in welchem Zustand transportiert", so Mair. Dabei habe man "nicht nur die großen Brummer" im Auge, sondern besonders auch Klein-Lkw, "weil wir festgestellt haben, dass hier sehr desolate Kfz unterwegs sind", so die Referentin. Im Durchschnitt 40 Beanstandungen werden dabei jeden Monat von der Exekutive gemacht (Geschwindigkeitsübertretungen, falsche oder fehlende Ladungssicherung, ...). Lenk- und Ruhezeiten kann sie, im Gegensatz zu den Über-7,5-Tonnern, allerdings aufgrund fehlender Aufzeichnungsgeräte nicht kontrollieren.

Auch die sektoralen Fahrverbote für Lkw hat die Polizei im Auge, auch unter Einbindung der Landesverkehrsabteilung. Entgegen dem subjektiven Gefühl der Bürger sei der Lkw-Verkehr in der Region, neben dem "Tanktourismus", überwiegend tatsächlich legaler Ziel- und Quellverkehr, erklärt Meingassner. "Bei Blockabfertigungen auf der Autobahn achten wir besonders darauf, dass keine Lkw über die Untere Schranne ausweichen", führt der Bezirkskommandant aus. Die Kontrollen hätten allerdings ergeben, dass dies nur sehr selten vorkomme, der überwiegende Teil der in Niederndorf überprüften Lkw hatte Gewerbegebiete und Unternehmen in der Region zum Ziel.
Dass Niederndorf, anders als Ebbs, eine Verkehrszunahme von elf Prozent aufweist, führt die Polizei auf den Pkw-Ausweichverkehr zurück. Viele Skigäste würden, bei Staulage um Kufstein und am Eiberg, den Weg über Kössen wählen.

Die Verkehrs- und Einsatzreferentin im Bezirkspolizeikommando Kufstein, Astrid Mair, zog mit Kdt Walter Meingassner Bilanz über ein "durchwachsenes Verkehrsjahr 2018" im Bezirk Kufstein.
"Bei Blockabfertigungen auf der A12 achten wir besonders darauf, dass keine Lkw über die Untere Schranne ausweichen", erklären Walter Meingassner und Astrid Mair.
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