KUUSK

Erste Klima-Landwirtschafts-Modellregion wird im Unterland umgesetzt

Tirols erste Klima-Landwirtschafts-Modellregion wird mit Versuchsflächen in Ebbs, Radfeld und Kufstein gestartet. Das Land Tirol stellt dafür in den nächsten zwei Jahren 50.000 Euro zur Verfügung.

BEZIRK KUFSTEIN, BEZIRK KITZBÜHEL, TIROL. Die Landwirtschaft sieht sich zunehmend mit den Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert: Häufigere Dürreperioden, veränderte Bodenbeschaffenheit und Extremwetterereignisse stellen die Bauern vor große Herausforderungen. Doch welche Maßnahmen können ergriffen werden, um sich frühzeitig an diese geänderten Bedingungen anzupassen? Und welche Getreidesorten erweisen sich als besonders robust in diesem Kontext, während gleichzeitig eine nachhaltige und wirtschaftliche Arbeitsweise gewährleistet werden kann?

KUUSK wird Modellregion

Die Antwort auf diese Fragen könnte in der ersten Klima-Landwirtschafts-Modellregion Tirols liegen, die kurz vor ihrer Umsetzung steht. Nach einer Ausschreibung mit sechs eingereichten Projekten hat sich die Jury für das Konzept der Modellregion des Regionalmanagements KUUSK (Kufstein – Untere Schranne – Kaiserwinkl) entschieden.

Drei Versuchsflächen

Das Projekt sieht vor, auf insgesamt drei Versuchsflächen ab 2024 klimaresiliente Pflanzensorten anzubauen. Vorab werden umfangreiche Bodenanalysen durchgeführt, um die geeigneten Getreide- und Hülsenfruchtsorten aus der Tiroler Genbank auszuwählen. Durch nachhaltige Anbaumethoden und den Einsatz moderner Technologien soll zudem der Verbrauch fossiler Brennstoffe reduziert werden.
Zwei der Versuchsflächen im Freiland werden öffentlich zugänglich sein und sollen Interessierte über Symbiosen, Fruchtfolgen und Biodiversität informieren. Die dritte Versuchsfläche wird an der FH Kufstein angesiedelt sein. Dort soll ein sogenanntes Aquaponiksystem zum Einsatz kommen, um Wasser- und Nährstoffe effizient zu nutzen und den Düngemittelbedarf zu senken.

50.000 Euro für zwei Jahre

Das Projekt zeichnet sich durch seine Vielfältigkeit und die enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen aus, darunter die Jungbauernschaft/Landjugend im Bezirk Kufstein, die Landwirtschaftskammer und das Management Center Innsbruck bzw. die FH Kufstein.
Die Jury, bestehend aus Vertretern des Landes Tirol, der Landwirtschaftskammer Tirol, der Agrarmarketing Tirol sowie Mitgliedern der Tiroler Klimaräte und Fridays For Future, lobte das eingereichte Projekt für seine ganzheitliche Herangehensweise. Das Land Tirol stellt für die Modellregion in den kommenden zwei Jahren 50.000 Euro zur Verfügung.

Basis für Anpassungsstrategien

Die Umsetzung dieser Modellregion ist ein vielversprechender Schritt, um aktuellen und zukünftigen Herausforderungen in der Landwirtschaft gemeinsam und konstruktiv zu begegnen. „Im Rahmen der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie beschäftigen wir uns mit allen Themen und Lebensbereichen. Dabei nimmt selbstverständlich auch die Landwirtschaft eine große Rolle ein. Es geht einerseits darum, landwirtschaftliche Strukturen an die neuen Gegebenheiten anzupassen und gleichzeitig auch darum, wie in der Landwirtschaft noch klimaschonender gearbeitet werden kann", sagt Klimaschutzlandesrat René Zumtobel. Die Ergebnisse der kommenden Jahre werden eine wertvolle Basis für gezielte Anpassungsstrategien an den Klimawandel in der Landwirtschaft bieten.

Tirols erste Klima-Landwirtschafts-Modellregion KUUSK

• Laufzeit: 2024 bis 2026
• Landesförderung: insgesamt 50.000 Euro
• Versuchsfläche 1: Landwirtschaftliche Fläche in Ebbs, Größe: ein Hektar
• Versuchsfläche 2: Grünlandfläche in Radfeld, Größe: ein Hektar
• Versuchsfläche 3: Aquaponiksystem an der FH Kufstein

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