Gespalten über den blauen Dunst

Foto: mev.de

BEZIRK (nos). Die Bürgermeister im Bezirk Kufstein sind, was das Rauchen anbelangt, ebenso uneins wie die Bevölkerung.

"Ich finde, dass der 'Nichtraucherzwang' langsam die Dimension eines Kesseltreibens annimmt. Alkoholmissbrauch wird leider immer noch verharmlost, ohne das 'Pflichtschnapserl' oder den obligaten Sekt bei diversen Feiern und Eröffnungen geht anscheinend gar nichts, doch, wenn sich jemand eine Zigarette anzündet, erscheint er bereits verdächtig, die Volksgesundheit torpedieren oder gar Kindern irreparable Schäden zufügen zu wollen", ärgert sich Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner. Sie plädiert für die Gewissensfreiheit in der Entscheidung. "Ich bin Genussraucherin, rauche maximal fünf Zigaretten pro Tag, meist weniger, liebe aber eine Tasse Kaffee mit Zigarette. Daher wären gepflegte Raucherräume für mich sehr wichtig. Ich bin nicht bereit, mich für meine Gewohnheit zu rechtfertigen oder gar zu entschuldigen", so die Stadtchefin.
Auch Kufsteins Bürgermeister Martin Krumschnabel greift gelegentlich gerne zum Glimmstängel.

Andreas Ehrenstrasser, Bürgermeister von Langkampfen hat mit etwa 20 Jahren aufgehört. Der Grund war eine nicht-rauchende Freundin und die Erkenntnis, dass Rauchen Geld kostet. "Bei besonderen Gelegenheiten hab ich schon ab und zu eine Zigarette abgestaubt, der Tag danach war aber meistens von Kopfweh und einem faden Nachgeschmack geprägt", so Ehrenstrasser.

"Bin froh nie angefangen zu haben", schmunzelt Ellmaus Ortschef Nikolaus Manzl. Er hat es als Kind seiner Großmutter versprochen und bislang gehalten.

Rudolf Puecher hat "so um 1975, mit etwa 18 Jahren, begonnen zu rauchen und war zum ersten Mal von 1990 bis 2011 Nichtraucher, hat dann wieder neun Monate lang
geraucht und ist seitdem wieder Nichtraucher. "Es ist mir relativ leicht gefallen
aufzuhören und zwar deshalb, weil ich mir immer vorgenommen habe es zu versuchen und nicht unbedingt lassen zu müssen. Das hängt vielleicht damit zusammen, dass ich ein Mensch bin der sich ganz ungern etwas vorschreiben lässt", meint der Bürgermeister von Brixlegg.

Kundls Bgm Anton Hoflacher hat es beim ersten Versuch geschafft aufzuhören. Ihm wurde von seinem Hausarzt dazu geraten, sonst hätte er seine Mandeln entfernen lassen müssen.

Ähnlich ging es Radfelds Bgm Josef Auer. Er hat das Rauchen wegen Magengeschwüren vom einem Tag auf den anderen aufgegeben: "Das Rauchen-Lassen ist mir erstaunlich leicht gefallen. Ich möchte auch heute nach rund zwölf Jahren wirklich keine Zigarette rauchen müssen."

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