Interview mit KONTRUST

Die beiden KONTRUST-Sänger Stefan und Agata im Interview.
  • Die beiden KONTRUST-Sänger Stefan und Agata im Interview.
  • hochgeladen von Melanie Haberl

Bezirksblatt: Ihr seid ja schon vor 300.000 Leuten aufgetreten, spielt aber auch kleine Konzerte wie hier im Komma. Gibt es für euch einen Unterschied zwischen so großen Gigs und Auftritten auf kleinen Bühnen?
Agata: Es macht beides total Spaß. Bei Festivals herrscht natürlich eine Bombenstimmung, aber kleine Konzerte sind einfach familiärer. Früher haben wir sehr viele kleinere Clubs bespielt und das war dann immer sehr lustig und eng beisammen, so wie eine große Party.

Ihr präsentiert ja momentan euer neues Album „Second Hand Wonderland“. Was sind die wesentlichen Unterschiede beim Entstehungsprozess zum alten Album „Time to Tango“?
Stefan: Bei dem Album ist jetzt sehr viel vom Gesang weg entstanden. Wir haben sehr viele Sachen blind ohne Instrumente aufgenommen und geschaut, was passiert. Bei „Time to Tango“ war‘s eher so, dass mehr Sachen vom Instrumentalen gekommen sind und wir uns dann gesangstechnisch was überlegt haben.

Und was ist schwieriger?
Agata: Es kommt immer drauf an. Ich hab immer mein Handy dabei und wenn mir irgendwas einfällt, dann sing ich sofort rein und hab auch teilweise die Idee dahinter, wie das dann instrumental klingen soll. Und instrumental hast du einfach schon sehr viel vorgegeben, in welche Richtung das Ganze dann geht. Was aber auch Vorteile hat und reizvoll ist, weil du dann die Herausforderung hast, dass du da den passenden Text dazu findest.

Der Durchbruch ist euch ja mit eurem Hit „Bomba“ gelungen. Könnt ihr diesen Song eigentlich noch selber hören?
Stefan: Spielen ja, aber hören nicht mehr (lacht). Wir legen privat auch generell nicht unsere eigenen CDs auf.

Was hört ihr dann?
Stefan: Bei mir geht es von Depeche Mode bis Devildriver - also komplett quer durch. Sevendust zum Beispiel hör ich fast jeden zweiten Tag.
Agata: Wir haben alle in etwa die selben Bands und Musikrichtungen, mit denen wir angefangen haben, da wir ja alle aus der gleichen Dekade stammen (lacht).

Aber mit Volksmusik habt ihr nichts am Hut?
Agata: Wir haben uns für das Video von „Bomba“ damit beschäftigt, aber das war es dann auch schon wieder.

Apropos Musikvideos: Eure Videos sind ja immer sehr verrückt. Welche Message wollt ihr damit rüberbringen?

Agata: Die Videos sind deshalb so geworden, weil wir selber nicht unbedingt in diese Metal-Hardcore Richtung gehen wollen, wo alles böse, cool und ernst ist. Das ist auch das Schöne an unserer Band, dass wir auch über uns selbst lachen können. Deswegen haben wir so viel Spaß miteinander und auch auf der Bühne ist die Show einfach eine Riesengaudi für uns.
Stefan: Und es gibt auch schon 100.000 Musikvideos, wo die Band irgendwo steht und spielt, aber wir erzählen halt G‘schichten und zeigen ein paar lustige Bilder, damit das auch im Kopf bleibt.

Ihr habt ja 2010 den Amadeus Award bekommen - ist euch von dieser Auszeichnung was geblieben?
Agata: Ja, der Amadeus selbst (lacht).
Stefan: Es war eine große Ehre für uns, dass wir ihn bekommen haben, und wir sind sehr stolz drauf. Beim Amadeus wird immer eine Band nominiert, weil sie so viele Alben verkauft hat, und das war bei uns der Fall. Klar hat man dann kurz die Aufmerksamkeit der Medien, aber...
Agata: ...es ist jetzt nicht der Mörder-Hype gekommen, nur weil man irgendetwas gewonnen hat. Eine Auszeichnung ist schön und gut, aber man muss einfach weiter beweisen, dass man es auch wert ist, dass man sie bekommen hat.

Was habt ihr denn in nächster Zeit so vor? Wollt ihr mehr unterwegs sein und auf Tour gehen oder an neuen Songs feilen?
Agata: Wir werden am 28. Februar ein neues Musikvideo veröffentlichen. Das ist die große Neuigkeit in nächster Zeit. Danach sind wir ziemlich ausgebucht fürs ganze Jahr und spielen auch wieder in Österreich, Polen, Holland usw.

Ihr habt ja in Holland extrem viele Fans. Warum?
Stefan: Bomba. Der Radiosender 3FM hat angefangen, Bomba zu spielen, und das hat dann extrem eingeschlagen da oben. Dann ist das Ganze ins Rollen gekommen und alle anderen Radiosender haben mitgezogen. Wir sind dann mit Bomba in die holländischen Charts und Albumcharts gekommen und sogar MTV Holland hat unser Video gespielt.

Wie ist das so bei euch auf Tour? Ihr seid dann auf engem Raum zusammengepfercht, geht ihr euch nicht manchmal auch gegenseitg auf die Nerven?
Agata: Es gibt immer Aufs und Abs...
Stefan: Wir gehen uns gegenseitig so am Oasch (lacht).
Agata: Nein, es ist ganz lustig, wir haben natürlich auch untereinander unsere Höhen und Tiefen, so wie in einer Beziehung.

Könnt ihr eigentlich von eurer Musik leben?
Stefan: Wenn wir nicht so viel essen und trinken würden...Vor allem müssen wir ja unsere Gärtner bezahlen (lacht).
Agata: Naja, man könnte ÜBERleben...
Stefan: Wir sind ja mit sieben Leuten nicht grad die kleinste Band. Wenn wir ein Duo wären, dann wäre es vielleicht anders.

Wo seht ihr euch in 5 Jahren?
Stefan: Ja, in Wörgl natürlich (lacht).

Danke für das Gespräch!

Hier geht's zum Nachbericht vom Kontrust-Konzert im Komma:
http://www.meinbezirk.at/brixlegg/kultur/kontrust-wiener-spasskanonen-auf-blitzbesuch-in-tirol-d488368.html

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