"Graue Wölfe"
Kufstein ortet türkische Rechtsextremisten

Der "Wolfsgruß" der türkisch-nationalistischen "Grauen Wölfe" ist seit 1. März als extremistisches Symbol verboten. (Archivbild) | Foto: AARpfz./BB Archiv
4Bilder
  • Der "Wolfsgruß" der türkisch-nationalistischen "Grauen Wölfe" ist seit 1. März als extremistisches Symbol verboten. (Archivbild)
  • Foto: AARpfz./BB Archiv
  • hochgeladen von Barbara Fluckinger

Bevölkerung in Kufstein beobachtet Vordringen von "Grauen Wölfen" in öffentlichen Raum. Nachdem auf der Facebookseite des  Türkischen Kulturvereins Kufstein ein Foto mit dem Symbol der rechtsextremistischen Gruppe veröffentlicht wurde, gerät nun auch dieser unter Beschuss. VP-Klubobmann Jakob Wolf und der Kufsteiner FPÖ-Stadtparteiobmann LA Christofer Ranzmaier fordern Konsequenzen. 

KUFSTEIN (bfl/red). Der Wolf treibt in den Medien derzeit nicht nur auf Grund seiner Spuren auf heimischen Almweiden sein Unwesen. In Kufstein schlugen Beobachter nun Alarm – dort zeigen sich offenbar dieser Tage immer wieder Anhänger der "Grauen Wölfe" – diese sind Anhänger der rechtsextremen türkischen Partei MHP. Die Bevölkerung soll laut einem in der "Krone" veröffentlichen Bericht in der Festungsstadt und einer Nachbargemeinde vermehrt beobachtet haben, dass sich Motorradgangs der „Grauen Wölfe“ dort immer öfter aufhalten.
Auch der dort ansässige Türkische Kulturverein habe nun Sympathie mit nationalistischen und rechtsextremen Ideologien der „Grauen Wölfe“ gezeigt, lautet nun einer der Vorwürfe in der Festungsstadt. Auf einem Foto, das der Verein am 15. Juni auf seiner Face­book-Seite veröffentlichte, ist eine Fahne mit dem verbotenen Symbol der „Grauen Wölfe“ im Hintergrund zu sehen. 

VP-Wolf: "Ein absolutes Warnsignal“

Als "ein absolutes Warnsignal", bezeichnete dies nun ÖVP-Klubobmann Jakob Wolf. "Wenn man sich die Facebook-Seite des türkischen Kulturvereins in Kufstein ansieht, dann wird deutlich mit welcher Selbstverständlichkeit dort Vereinsmitglieder ihre Sympathie zu nationalistischen und rechtsextremen türkischen Organisationen bekunden“, so Wolf. Genauso wie Behörden und Verfassungsschutz richtigerweise österreichische Rechtsextremisten ins Visier nehmen würden, dürfe man aus falsch verstandener Toleranz heraus auch hier nicht wegsehen. Jede Form von Extremismus in der Gesellschaft müsse entschlossen bekämpft werden – unabhängig ob es sich um religiösen, nationalistischen oder politischen Extremismus handle, fordert Wolf ein konsequentes Vorgehen.
„Fakt ist, dass viele Anhänger der rechtsextremen türkischen Partei MHP kein Interesse an Integration haben, sondern einen kulturellen Nationalismus betreiben, sich bewusst von der Mehrheitsgesellschaft abschotten und versuchen Parallelstrukturen aufzubauen. Hier muss der Rechtsstaat mit allen Mitteln dagegenhalten und klar machen, dass wir solche Tendenzen nicht dulden“, unterstreicht VP-Klubobmann Jakob Wolf.

Ranzmaier: "Darf nicht ohne Folgen bleiben"

Auch der Kufsteiner FPÖ-Stadtparteiobmann LA Christofer Ranzmaier äußerte sich in einer Aussendung zum Thema. „Es kann nicht sein, dass ultranationalistische Türken, trotz des 2019 auf Druck der FPÖ in Kraft getretenen gesetzlichen Verbots ihrer Symbole, diese permanent in unserer Festungsstadt offensiv in der Öffentlichkeit zur Schau stellen. Das ist eine unfassbare Provokation und darf nicht ohne Folgen bleiben“, so Ranzmaier. Die Vorkommnisse würden zeigen, "dass auch in Kufstein längst eine großtürkische Parallelwelt existiert, in der nicht die österreichischen Gesetze sondern einzig und allein der osmanische Eroberungsgedanke die oberste Handlungsmaxime ist", so Ranzmaier. 
Graue Wölfe hätten nicht nur in der Festungsstadt, sondern in Tirol und in ganz Österreich nichts verloren, sagt der Freiheitliche. Ranzmaier fordert die Politik auf zu handeln – und zwar auf "allen Ebenen". „Hier kann die Exekutive nicht tatenlos zusehen, Innenminister Nehammer ist dringend gefordert, endlich ein Konzept vorzulegen, wie in dem Bereich endlich hart durchgegriffen werden kann“, fordert Ranzmaier eine „Aktion scharf“ der Exekutive. Er kündigte zudem an, künftig alle der FPÖ bekannten dokumentierten Verstöße gegen das Symbole-Gesetz "lückenlos zur Anzeige bringen".

Weitere Beiträge zum Thema Graue Wölfe finden Sie hier.
Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein finden Sie hier.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.