Nach Ansturm
Kufsteiner Gratis-Skikarten-Aktion verärgert

Die Stadt Kufstein schenkt Kindern Skikarten für die Skigebiete Thiersee und Schwoich. Das Kontingent an 1.100 Skikarten war aber innerhalb einer Stunde weg – zum Ärger vieler Eltern.  | Foto: Sternmanufaktur - Christina Ehammer
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  • Die Stadt Kufstein schenkt Kindern Skikarten für die Skigebiete Thiersee und Schwoich. Das Kontingent an 1.100 Skikarten war aber innerhalb einer Stunde weg – zum Ärger vieler Eltern.
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FPÖ Kufstein kritisiert Skikarten-Aktion für Kinder: Am ersten Ausgabetag waren die Gratiskarten innerhalb einer Stunde weg. Bgm. Martin Krumschnabel will die Aktion überdenken. 

KUFSTEIN. Eigentlich hätte es eine gut gemeinte Aktion für die Einwohner der Stadt Kufstein sein sollen: Die Festungsstadt ermöglicht Kufsteiner Kindern das Skifahren mit Gutscheinen für die Skigebiete Mitterland Thiersee, den Schlepplift Hinterthiersee und Schwoich. In Kufstein gemeldete Kinder (bis 15 Jahre) hatten die Möglichkeit jeweils bis zu fünf Gutscheine in der Wintersaison 2022/2023 zu erhalten.
Die Stadt hat dafür auch 1.100 Skikarten gekauft, um diese gratis an die Kufsteiner Kinder weiterzugeben. Die Ausgabe startete wie angekündigt ab Montag, den 19. Dezember: Ab diesem Datum konnten die Gutscheine für die Skikarten beim Bürgerservice im Rathaus Kufstein abgeholt werden. Der Ansturm war jedoch so groß, dass innerhalb einer Stunde alle Karten weg waren.

„Das Gegenteil von gut ist nicht böse, sondern gut gemeint“, kommentiert der Kufsteiner FPÖ Stadtparteiobmann GR Christofer Ranzmaier die Umsetzung der Gratis-Skikartenaktion der Stadt. | Foto: Barbara Fluckinger
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Kritik von FPÖ an "Chaos"

Diese Tatsache sowie die Art und Weise der Umsetzung ernteten Kritik von der FPÖ Kufstein. "Dass (...) bereits um 09:00 das Chaos ausbricht, und erboste Eltern wieder nach Hause geschickt werden, berufstätige Eltern, die es sich nicht einteilen können, ganz durch die Finger schauen, kann doch nicht im Sinne des Erfinders dieser gut gemeinten Aktion sein“, erklärte FPÖ Stadtparteiobmann GR Christofer Ranzmaier. Er stellte die Frage in den Raum, warum die Aktion nicht direkt an den Ticketschaltern der betreffenden Skigebiete abgerechnet werde. Auch eine Online-Anmeldung zu dieser Aktion oder ein Abholzeitpunkt, der auch für Berufstätige leicht machbar wäre, wären laut ihm Optionen gewesen.
„Stattdessen verteilt man massig Karten, von denen niemand weiß, ob sie auch tatsächlich jemals eingelöst werden", erläutert Ranzmaier. Die FPÖ fordert "eine entsprechende Entschuldigung für dieses Chaos aus dem Rathaus, sowie eine Neuauflage der Aktion direkt in den betreffenden Skigebieten". Die Stadt solle ein "weiteres Kontingent der Karten für jene zur Verfügung stellen, die in der Phase 1 zu kurz gekommen sind“, fordert Ranzmaier abschließend.
In die gleiche Kerbe schlug StR Lukas Blunder (ehemals MFG). "Die Kinder-Skikartenaktion an sich ist sehr zu begrüßen, auch die Damen aus dem Bürgerservice machen einen tollen Job. Wie allerdings 1.100 Schikarten (maximal 5 Stück pro Person) innerhalb von 45 Minuten vergriffen sein können, soll der Bürgermeister glaubhaft vorrechnen. Das wären 12 Sekunden pro bedientem Kunden - das geht sich nicht aus", so Blunder. Für das kommende Jahr müsse man sich jedenfalls ein faireres System ausdenken, damit nicht "so viele Kufsteiner Kinder durch die Finger schauen".

"Wir werden uns etwas überlegen müssen, da es sinnlos ist, wenn eine Aktion viel Geld kostet und überwiegend zu Ärger in der Bevölkerung führt", erklärte Bgm. Martin Krumschnabel. | Foto: Barbara Fluckinger
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Krumschnabel: Ist zu überdenken

"Wir haben 20.000 Euro budgetiert und davon wurden 1.100 Karten binnen einer Stunde ausgegeben, der Rest ist für den Gratis-Skibus nach Thiersee, der von allen benützt werden kann", erklärt Kufsteins Bürgermeister Martin Krumschnabel. Leider könnte man selbst bei doppelten Kosten kaum eine Verbesserung erreichen, da die Karten dann in zwei Stunden weg wären. "Förderung mit der Gießkanne macht offenbar wenig Sinn und ist zu überdenken", erklärt Krumschnabel.
Parallel dazu habe die Stadt die Familien mit 180 Euro pro Kind ebenfalls unterstützt. "Hier war es zielgerichteter, da das an Einkommensgrenzen und Antragstellung geknüpft ist", so Krumschnabel. Es wäre nicht möglich, Skikarten für alle Kinder zustande zu bringen, der Bus funktioniere aber sehr gut. "Wir werden uns etwas überlegen müssen, da es sinnlos ist, wenn eine Aktion viel Geld kostet und überwiegend zu Ärger in der Bevölkerung führt", so Krumschnabel abschließend.

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