Notruf
Land präsentiert neue "SOS-EU-Alp App" in Wörgl

Der bayerische StM Joachim Herrmann, die bayerische StMin Michaela Kaniber, LH Günther Platter und der für Bevölkerungsschutz zuständige LHStv Arnold Schuler aus Südtirol (v.l.) präsentierten in Wörgl die neue SOS-EU-Alp App. | Foto: Barbara Fluckinger
16Bilder
  • Der bayerische StM Joachim Herrmann, die bayerische StMin Michaela Kaniber, LH Günther Platter und der für Bevölkerungsschutz zuständige LHStv Arnold Schuler aus Südtirol (v.l.) präsentierten in Wörgl die neue SOS-EU-Alp App.
  • Foto: Barbara Fluckinger
  • hochgeladen von Barbara Fluckinger

Neue Notruf-App funktioniert nun über Landesgrenzen hinaus. Sowohl in Tirol als auch in Bayern und Südtirol können Wanderer bei Notruf damit schneller "geortet" werden.

WÖRGL (bfl). Notfälle kennen keine Grenzen – unter diesem Motto stellte das Land Tirol am Freitag, den 6. September die neue "SOS-EU-Alp App" im Wörgler Blaulicht- und Gemeinde-Einsatzzentrum vor. Wer diese neue Notruf-App installiert, kann nicht nur einen Notruf schnell und einfach absetzen, sondern wird gleich automatisch mit Standort- und Kontaktdaten an die richtige Leitstelle übermittelt – egal ob in Tirol, Bayern oder Südtirol. Ein weiterer Vorteil: Die App ist kostenlos.
Gemeinsam mit der bayrischen Staatsministerin und Vorsitzenden des Bayerischen Kuratoriums für alpine Sicherheit Michaela Kaniber und dem bayerischen Staatsminister (StM) des Inneren Joachim Herrmann sowie Südtirols LHStv Arnold Schuler präsentierte Tirols Landeshauptmann Günther Platter die neue Notruf-App nun in Wörgl.
Die neue App löst damit die ehemalige Notfall-App der Leitstelle Tirol aus dem Jahr 2012 ab und funktioniert sowohl in Tirol, Südtirol als auch Bayern. Damit wurde das Konzept, das in Tirol "geboren" wurde nun auf die beiden Nachbarländer ausgeweitet. "Mit der neuen SOS-EU-Alp App wird eine schnelle und genaue Einsatzortermittlung ermöglicht. Vor allem bei einem Notfall im freien Gelände ist das – im Vergleich zur Ortung über Handymasten – angesichts der exakten GPS-Daten ein großer Vorteil", sagt Landeshauptmann (LH) Günther Platter.

App leitet Koordinaten weiter

Bernd Noggler, Geschäftsführer der Leitstelle Tirol, stellte in Wörgl auch gleich die wichtigsten Funktionen der neuen App vor. Zum Einsatz kommt diese bei Notfällen zur Alarmierung von Rettungsdiensten (Boden und Luft), Berg- und Wasserrettung sowie Feuerwehr. „Die Applikation wurde bewusst einfach gestaltet. Die Menschen sind in Notfällen in Ausnahmesituationen – da sind einfachste Notfallrufsysteme unerlässlich. Nach Betätigen eines App-Buttons kann eine in Not geratene Person umgehend mittels GPS-Koordinatensystem lokalisiert werden“, so Noggler. Übermittelt werden an die Leitstelle neben den GPS-Daten die mögliche Abweichung davon sowie GPS-Abrufzeitpunkt, Akkustand des Handys sowie Höhe- und Kontaktdaten. Die Daten werden via Internet (sofern verfügbar) oder SMS an die Leitstelle übermittelt. In Tirol wird umgehend danach eine Telefonverbindung zwischen dem/der NutzerIn und der Leitstelle Tirol hergestellt. „Wenn über meinen Netzanbieter keine Verbindung hergestellt werden kann, muss natürlich umgehend die Notrufnummer 112 gewählt werden, da diese sich auch in Fremdnetze einwählen kann“, verweist Noggler darauf, dass mit der App auch die nächstgelegenen Defibrillator-Standorte abgerufen werden können. Die App funktioniert auf allen Android- und iOS-Geräten und kann ab sofort heruntergeladen werden.

Lob über Landesgrenzen hinaus

Was am Rande der Vorstellung der App immer wieder durchsickerte, waren die anhaltenden unterschiedlichen Positionen beim Thema Verkehr und Grenzkontrollen. Dennoch, betonten die Vertreter, dass die Zusammenarbeit zwischen Tirol, Bayern und Südtirol eine intensive und funktionierende sei. "Unsere Zusammenarbeit ist ungebrochen, und die wird jeden Tag von der Polizei und den Rettungsorganisationen geleistet und ich glaube es ist sehr wichtig, dass wir das unseren Bürgerinnen und Bürgern sagen", sagte der bayerische StM Joachim Hermann. "Die Berge haben keine Grenzen und der Sport und die Bergische Freundschaft auch nicht, deswegen finde ich es nur richtig und gut, dass wir hier eine gemeinsame Zusammenarbeit haben", sagte die ebenfalls angereiste bayerische StM Michaela Kaniber, die LH Platter zur gelungenen App gratulierte. „Die neue länderübergreifende SOS-EU-Alp App ermöglicht es, in Not geratenen Menschen noch schneller und effizienter zu helfen. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt, um das flächendeckende Netz an Rettungsdiensten bestmöglich zu koordinieren", so auch Südtirols LHStv Arnold Schuler, der aufgrund von starkem Verkehr erst etwas später zur Präsentation erschien.

Mehr zur "SOS-EU-Alp App"

Die App funktioniert auf allen Android- und iOS-Geräten. Unter Federführung der Leitstelle Tirol wurde gemeinsam mit der Agentur für Bevölkerungsschutz in Südtirol seit 2018 die App so programmiert, dass die Mehrsprachigkeit, die Ausweitung auf die Leitstellen der Länder sowie die Datensicherheit gewährleistet sind. Die Applikation wird von der EU-Alpenstrategie (EUSALP) unterstützt und entstand in Zusammenarbeit der Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz des Landes Tirol, der Agentur für Bevölkerungsschutz der Autonomen Provinz Bozen in Südtirol und dem Katastrophenschutz des Bayerischen Innenministeriums des Innern, Sport und Integration.
Die App kann ab sofort im App- auf iOS bzw. Playstore auf Android-Geräten heruntergeladen werden. Auch eine Testmeldung ist möglich.

App Store: apple.co/2klqArO
Play Store: bit.ly/2k2Guah

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.