"Meine UN-Einsätze prägen mich bis heute"

EBBS (ck). In den 70er-Jahren war der Ebbser Ulli Donner, Stabswachtmeister a.D, für die Vereinten Nationen zwei Mal als Waffenmeister im Einsatz auf den Golanhöhen im Nahen Osten. Bei einem Treffen mit Donner wird klar, wie sehr ihn die Erfahrungen von damals gepägt haben und immer noch begleiten.

Emotionale Erfahrungen
Bereits während seiner Ausbildung beim Bundesheer reifte in Donner der Wunsch, an UN-Einsätzen teilzunehmen. Ursprünglich meldete sich der Ebbser für einen Einsatz auf Zypern, wurde dann aber zum Golan geschickt.
Das Ansehen der österreichischen UN-Soldaten sei hoch gewesen, erzählt Donner. "Und das ist es auch heute noch", fügt er hinzu. Vor Ort hat Donner viel erlebt: Traurige Momente, wie den Tod von Kameraden, aber auch viele positive Erlebnisse, etwa im Kontakt und Austauch mit den Einheimischen. "Das jeweilige Land und die Menschen kennen zu lernen ist sehr wichtig", unterstreicht Donner. Durch die Erlebnisse vor Ort sieht er auch die aktuellen Nachrichten aus der Region mit anderen Augen: "Man hat einen kritischeren Blick und macht sich seine eigenen Gedanken."

Treffen mit Waldheim
Was das schönste Erlebnis als UN-Blauhelm gewesen sei, fragen wir ihn: Und Donner erzählt vom Besuch des damaligen Generalsekretärs der Vereinten Nationen, Kurt Waldheim, in Damaskus, für dessen Besuch er einen Ehrenzug organisieren musste. Das sei eine große Ehre für ihn gewesen, meint er und fügt hinzu: "Das erlebt man nicht alle Tage!" Einige Wochen später erhielt er als Dankeschön ein Autogramm von Waldheim zugeschickt: "Das hat mich sehr gefreut."

Einsatz für Peacekeeper
Aus vielen Kameraden von damals sind während der Einsätze und über die Jahre Freunde geworden. Um den Kontakt zu erleichtern und auch für einen Austausch zwischen den österreichischen UN-Soldaten der verschiedenen Einsätze zu sorgen, wurde 1995 die Vereinigung Österreichischer Peacekeeper gegründet. Für diese Organisation engagiert sich der Ebbser Ulli Donner.
"Wir wollen das Bewusstsein hinsichtlich der österreichischen UN-Einsätze in der Bevölkerung stärken und wir werden vom Bundesministerium für Landesverteidigung auch als wehrpolitisch relevanter Verein anerkannt", erklärt Donner. 1800 Mitglieder sind es derzeit österreichweit, alle zwei Monate finden Stammtische statt und einmal jährlich ein Bundestreffen. "Wir freuen uns immer über Kameraden, die sich uns anschließen", meint der Ebbser.

Interessierte finden mehr Infos unter www.austrian-peacekeepers.at oder können sich bei Ulli Donner unter 0650/3323117 melden.