Gemeindeversammlung
Mit Tempo 30 durch Walchsee hin zur Umfahrungsstraße

Durchs Dorfzentrum von Walchsee führt die B171 – hier soll bald Tempo 30 gelten.
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Am Dienstagabend, den 3. Dezember, stand Walchsees Bgm. Dieter Wittlinger bei der zweiten öffentlichen Gemeindeversammlung in diesem Jahr Rede und Antwort. Neben Raumordnungsfragen und Gründstückspreisentwicklung standen auch die Trinkwasserversorgung, der Plan zum Bau eines gemeinsamen Recyclinghofs für den Kaiserwinkl in Kössen und das allerorts leidige Verkehrsthema auf dem Programm.

WALCHSEE (be). Wohnungsangebote und Grundstückspreise sind auch in Walchsee seit vielen Jahren Thema. „Wir haben zehn Hektar Baulandüberhang“, sagt Bgm. Dieter Wittlinger, allerdings  in Privatbesitz, was die Grundstücke für junge Walchseer zu teuer mache. Diese Flächen seien mit der Erstellung des ersten Raumordnungskonzeptes etwa 1970 eingetragen worden und heute sprichwörtlich Gold wert. Seitens des Landes Tirol wolle man Freilandflächen daher nur mehr umwidmen, wenn der Käufer gleichzeitig einen Vertrag unterzeichne, in dem er bestätige, dass er selbst bauen wolle, andernfalls bekomme die Gemeinde ein Vorkaufsrecht. So soll weiteren Preisanstiegen entgegen gewirkt werden, was die Grundbesitzer nicht besonders erfreut. Andererseits habe die Gemeinde keine Handhabe gegen ein Projekt, wenn dieses auf bereits gewidmetem Bauland errichtet werden soll.
Eine Mitsprache bei der Wohnungsvergabe hat die Gemeinde Walchsee bei der Wohnanlage der WE, die derzeit in der Hausbergstraße gebaut wird. Die Kosten der Mietwohnungen belaufen sich auf 8,50 Euro pro Quadratmeter und seien auf fünf Jahre auf diesen Preis fixiert.

Vielversprechende Probebohrungen für Obernberg-Brunnen

Für die Versorgungssicherheit mit Trinkwasser ist die Erschließung eines neuen Brunnens notwendig, schon sSeit einigen Jahren bemühe sich die Gemeinde darum. Am Oberberg wurden vier Probebohrungen an unterschiedlichen Stellen durchgeführt und nun ein Jahr lang erprobt. Ein Gutachten soll ausgearbeitet werden und im nächsten Jahr weitere Mittel im Budget zum Brunnenbau freigesetzt. Etwa im Jahr 2022, schätzt die Gemeinde, könne sie dann über einen weiteren Brunnen verfügen, der die Versorgungssicherheit erhöhen und gleichzeitig qualitativ höherwertigeres Wasser bringen könnte.

Recyclinghof-Verband "ein vertretbarer Weg"

Angestrebt wird nun auch der Bau eines gemeinsamen Recyclinghofes im Verband mit den Gemeinden Rettenschöss, Kössen und Schwendt. „Eine Einschränkung ist es natürlich für diejenigen, die derzeit mit dem Handwagerl zu unserem Recyclinghof fahren. Für alle, die ohnehin mit dem Auto fahren, ist eine Verbandsanlage ein vertretbarer Weg“, meinte der Bürgermeister. Die Fläche dafür ist im Kössener Ortsteil Kranzach bereits gesichert, dort wird bereits eine gemeinsame Kompostieranlage betrieben. Auch Rettenschöss hat bereits Interesse bekundet, bei einer Kaiserwinkl-Verbandslösung mitmachen zu wollen – die BEZIRKSBLÄTTER berichteten.

Zwei 30-er Zonen und Wunsch nach Umfahrungsstraße

In Kürze wird auf der Ortsdurchfahrt von Walchsee an der B172 eine 30-km/h-Zone verordnet – von Kössen kommend vom Hotel Bellevue bis zur Pizzeria auf der Ortsausfahrt Richtung Niederndorf. Seitens der BH Kufstein wird zudem eine 30er-Beschränkung bei der Alleestraße und der Hausbergstraße festgelegt, die diesbezügliche Verordnung voraussichtlich in den nächsten Tagen in Kraft treten. Im Bürgerbeteilungsprozess haben sich die Walchseer darauf verständigt um eine Umfahrungsstraße kämpfen zu wollen. Verkehrszählungen ergaben, dass 6.000 der 8.000 täglich durchfahrenden Fahrzeuge auf eine Umfahrung geleitet werden könnten. Den Wunsch nach einer Umfahrung wolle man in das Verkehrskonzept des Landes einfließen lassen. Diese Pläne weiter zu verfolgen sieht Wittlinger als Aufgabe für seinen Nachfolger als Bürgermeister. Sonst, so meinte der amtierende im Rahmen der Versammlung, würde er die Umfahrung wohl nicht mehr erleben.

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