Einsatzszenario
Rotes Kreuz übt Katastrophenfall in Wörgl – mit Video

Die Einsatzkräfte hatten beim Übungsszenario im "Wave" alle Hände voll zu tun. | Foto: Christoph Klausner
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Am Wochenende fand das Katastrophen-Einsatzseminar des Roten Kreuzes in Wörgl und Umbegung statt. Dabei wurden viele unterschiedliche Unfallszenarien simuliert.

WÖRGL. Am vergangenen Wochenende wimmelte es förmlich von Einsatzfahrzeugen in Wörgl. Grund dafür war das diesjährige Katastrophen-Einsatzseminar vom Roten Kreuz Tirol. Mit dabei waren über 100 Rotkreuz-Kräfte, viele Helferinnen und Helfer von befreundeten Blaulichtorganisationen und weit über 100 Figurantinnen und Figuranten. Ziel ist es, Rotkreuz-Kräfte und alle anderen Teilnehmer hinsichtlich eines Ernstfalles zu schulen. Dabei ist das Katastrophen-Einsatzseminar des Roten Kreuzes nur ein Element der dreiteiligen Ausbildung zum Katastrophenhelfer. 

Das "Wave" wurde zum Übungsplatz

Mit Ende August wurde das "Wave" in Wörgl für die Badegäste immer zugesperrt. Für das Rote Kreuz öffneten sich die Pforten allerdings noch einmal, denn die Stadt Wörgl stellte das Gelände zur Übung zur Verfügung. Die Übung im Wave war eine besondere Herausforderung, denn es handelte sich um einen Gefahrengut-Einsatz. In den Katakomben der Badeanstalt wurde ein Salzsäure-Austritt simuliert, der die Gesundheit der rund 70 Gäste gefährdete. Hundert Rotkreuz-Übungsteilnehmer bemühten sich gemeinsam mit Feuerwehr-Einsatzkräften, die Menschen aus dem Gefahrengebiet zu retten. Dabei wurden die Geborgenen auch nach der schwere ihrer Verletzungen eingeteilt und im Anschluss erstversorgt. Der Einsatz wurde mit großer Ernsthaftigkeit und hoher Konzentration abgehandelt. Von der Alarmierung bis hin zur ersten Versorgung der Patientinnen und Patienten dauerte es keine zwanzig Minuten.

Für die "schlimmsten" Szenarien gerüstet sein

Insgesamt wurden sieben Großeinsätze an diesem Wochenende durchgespielt. Am Samstag, den 4. September wurde eine spannende Übung auf dem Areal der Firma Egger in Wörgl trainiert. Bei einem Bahnverschub wurde ein Zusammenprall zwischen einer Lokomotive und einem Tanklastwagen simuliert. Die Auszubildenden mussten bei diesem Vorfall bis zu 40 Verletzte betreuen. 
Eine weitere Simulation mit rauchenden Autos fand nach Sonnenuntergang in der Niederau statt. Auch nachts muss man für den Ernstfall vorbereitet sein, weiß Martin Dablander, Landesrettungskommandant des Roten Kreuzes Tirol:

„Demnach ist es umso wichtiger, dass wir Übungen auch in den Nachtstunden ansetzen, denn Nachteinsätze bergen spezielle Herausforderungen, auf die man gut vorbereitet sein muss.“

Bei der Übung in Niederau mussten die Teilnehmer auf die Besonderheiten in der Dunkelheit achten.  | Foto: Rotes Kreuz Tiro/Daniel Liebl
  • Bei der Übung in Niederau mussten die Teilnehmer auf die Besonderheiten in der Dunkelheit achten.
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Logistische Herausforderung

Neben der Versorgung der Menschen muss im Hintergrund auch logistisch einiges berücksichtigt werden. Das gilt auch für die Übung genauso wie für den Ernstfall. Man hat daher am Gelände des Schulzentrums  21 Zelte für die Rotkreuz-Kräfte aufgebaut. Rund fünfzig Köchinnen und Köche verarbeiteten in etwa 230 kg Lebensmittel, denn ein altes Sprichwort in den Reihen der Rettungskräfte besagt: "Ohne Mampf kein Kampf." Zehn Mitglieder des Bezirksrettungskommandos Kufstein haben über die letzten neun Monate an den Übungen dieses Seminars gearbeitet.  

„In diese ist viel Hirnschmalz gelegt worden, denn die Szenarien müssen die Einsatzkräfte einerseits fordern, aber nicht überfordern, andererseits spannend und realitätsnahe, gleichzeitig aber auch lehrreich sein“,

sagt Florian Margreiter, Bezirksrettungskommandant des Roten Kreuzes Kufstein, der sichtlich dankbar für das Engagement aller beteiligter Personen ist. (klau)

Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein gibt‘s hier.

Szenario: Explodierte Gasflasche
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