Rückblick und Ausblick bei Breitenbacher Gemeindeversammlung

Zahlreiche Gäste kamen zur öffentlichen Breitenbacher Gemeindeversammlung. | Foto: Florian Haun
4Bilder
  • Zahlreiche Gäste kamen zur öffentlichen Breitenbacher Gemeindeversammlung.
  • Foto: Florian Haun
  • hochgeladen von Barbara Fluckinger

BREITENBACH (flo). Zahlreiche Interessierte konnte Breitenbachs Bürgermeister Alois Margreiter am Donnerstag, den 24. Mai bei der öffentlichen Gemeindeversammlung im Saal des örtlichen Gasthof Rappold begrüßen. Dabei informierte Margreiter über die wichtigsten aktuellen Geschehnisse in der Gemeinde.
Seit Margreiter 2003 zum Bürgermeister gewählt wurde schaffte es die Gemeinde den Schuldenstand von damals 3,23 Millionen auf derzeit 1,17 Millionen zu senken. "Damit gehören wir zum besten Viertel der 279 Tiroler Gemeinden", freute sich Margreiter.
Die Liegewiese beim Berglsteinersee wurde von der Gemeinde Breitenbach gepachtet und wird nun den Gästen kostenlos zur Verfügung gestellt. Weiters wurden dort die Liegepritschen sowie der Parkplatz und die Wege saniert. Wie alle Gemeinden im Inntal, ist auch Breitenbach vom geplanten Hochwasserschutz-Projekt betroffen. "Bei uns gibt es keine gelbe und auch keine rote Zone und wir haben auch keinen Quadratmeter Retentionsfläche in unserer Gemeinde", betonte der Bürgermeister. Der für den Hochwasserschutzverband zu bezahlende Beitrag wird anhand der an die Gemeinde grenzenden Innstrecke berechnet. Für die Gemeinde Breitenbach beträgt dieser 852.000 Euro.

Neuer Sparmarkt realisiert

Ein sehr wichtiges Projekt für die Gemeinde war die Errichtung des neuen Sparmarktes und damit die Sicherung der Nahversorgung. "Bereits im Jahr 2016 ist der Betreiber unseres alten Spar Geschäftes im Ort, Roland Köpf, an mich herangetreten und hat mir mitgeteilt, dass er keine Zukunft für sich und seine Familie mit dem kleinen Betrieb sieht", erklärte Margreiter. Mit der Firma Spar konnte Köpf jedoch einen mehrjährigen Vertrag abschließen und betreibt ab nun den neuen Sparmarkt. Für die Schüler wurde Richtung Neue Mittelschule eine kleine Brücke über den an den Sparmarkt angrenzenden Bach gebaut. Außerhalb der Betriebszeiten darf der Sparparkplatz von der Gemeinde genutzt werden. Da der Pachtvertrag für den alten Gemeindeparkplatz im Dorf nicht mehr verlängert wurde, wurde für rund 142.000 Euro ein neuer Gemeindeparkplatz mit 60 Plätzen auf der gegenüberliegenden Straßenseite des neuen Sparmarktes am Eingang von Breitenbach geschaffen.

Feuerwehrhaus und Vereinsheime erweitert und saniert

Da ein dringender Raumbedarf für eine sechste Kindergartengruppe vorhanden war, wurde im Vorjahr der Breitenbacher Waldkindergarten für 119.544 Euro Brutto errichtet, wovon 100 Prozent vom Land Tirol übernommen wurden. Dort werden derzeit insgesamt 16 Kinder betreut. Auch der neue Zubau des Breitenbacher Feuerwehrhauses für rund 970.000 Euro inklusive Grundkosten konnte kürzlich eingeweiht werden. Das Dach sowie die Fassade und Fenster vom Feuerwehrhaus in Kleinsöll wurden ebenfalls um rund 41.000 Euro saniert. Auf dem Sportstättengelände wurde das Vereinsheim der Fußballer um rund 507.000 Euro sowie die Stocksporthalle um ungefähr 390.000 Euro erweitert. Beide Gebäude werden am 30. Juni feierlich eröffnet und eingeweiht.
Ebenfalls nicht mehr selbstverständlich ist, dass eine Gemeinde über eine eigene Tankstelle verfügt. Deshalb wurde der Pachtvertrag mit der Firma Gutmann vom Gemeinderat verlängert. Zudem ist geplant das Breitenbacher Dorftaxi, das von rund 20 freiwilligen Chauffeuren betrieben wird, gegen ein neues Elektrofahrzeug mit einer größeren Reichweite auszutauschen.

Neubau der Volksschule steht bevor

Die größte Herausforderung in den nächsten Jahren ist der geplante Neubau der Volksschule Breitenbach wobei die Kosten zwischen sechs und acht Millionen Euro geschätzt werden. Mit der Abteilung Dorferneuerung vom Land Tirol wird ein Architektenwettbewerb durchgeführt. Als Standort wurde vom Gemeinderat die Fläche hinter der Neuen Mittelschule ausgewählt. Im Rahmen des Neubaus wird auch der alte Turnsaal der Neuen Mittelschule erneuert. Auch im Kindergarten herrscht Platzbedarf, sind doch nun alle sechs Gruppenräume inklusive dem Waldkindergarten schon belegt. Ab Dezember 2015 diente die alte Volksschule Haus als Flüchtlingsunterkunft, wurde aber am 31. Juli 2017 wieder geschlossen.

Analyse zeigt erhöhtes Verkehrsaufkommen

Eine ernüchternde Bilanz präsentierte der externe Verkehrsplaner Helmut Hirschhuber mit seiner neuen Verkehrsanalyse. Bereits 2006 wurde in Breitenbach eine Verkehrsanalyse angefertigt, genau elf Jahre danach im Jahre 2017 erfolgte eine weitere an denselben Stellen. Während beispielsweise 2006 an einem Tag rund 4.900 Fahrzeuge beim Kreisverkehr am Eingang des Ortes Richtung Kundl fuhren, waren es 2017 mit ungefähr 6.300 Fahrzeugen um 29 Prozent mehr. Auf derselben Kreuzung fuhren 2006 rund 2.600 Fahrzeuge Richtung Kramsach. 2017 waren es mit ungefähr 3.300 Fahrzeugen um ungefähr 27 Prozent mehr. Richtung Breitenbacher Ortszentrum fuhren von dieser Kreuzung 2006 rund 4.400 Fahrzeuge, während es 2017 mit ungefähr 5.900 Fahrzeugen sogar um 34 Prozent mehr als damals waren. Auch auf den anderen Messpunkten zeigten sich steigende Tendenzen.
"Wenn die Leute bei einer Vierziger-Beschränkung heutzutage schneller fahren als damals bei einer Fünfziger-Beschränkung kann man echt sehen dass die Zeit hektischer wird", betonte Hirschhuber und verwies auf teils enorme Geschwindigkeitsprobleme.
So wurde beispielsweise auf der L211 im Dorf bei einer Vierziger Beschränkung als Maximalwert sogar 113 km/h oder Richtung Kleinsöll 90 km/h gemessen.
Der Obmann des Verkehrsausschusses Josef Auer erklärte, dass er seit rund eineinhalb Jahren ständig Beschwerden aufgrund des immer mehr werdenden Lärms erhalte – dies von Bewohnern, die entlang der Landesstraße ihre Häuser haben. Auch ein Anwesender äußerte sich zur immer stärker werdenden Lärmproblematik und erklärte, dass er sogar schon Lärmfenster in sein Haus einbauen ließ. Um diese Problematik lösen zu können, müssen weitere Experten mit einbezogen werden, damit schließlich wirkungsvolle Maßnahmen wie etwa die Unterstützung von elektrischen Fahrzeugen und vermehrte Geschwindigkeitskontrollen umgesetzt werden können.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.