Hohe Preise
Warum der Wohnraum in Kufstein teuer ist

Der Wohnraum in Kufstein ist für viele Bürger kaum mehr leistbar. (Symbolfoto) | Foto: Barbara Fluckinger/BB Archiv
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  • Der Wohnraum in Kufstein ist für viele Bürger kaum mehr leistbar. (Symbolfoto)
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Wohnraum in der Festungsstadt Kufstein wird zunehmend teurer, viele Bürger können sich Wohnungen direkt in der Stadt kaum noch leisten. Innungsmeister Anton Rieder erklärt gegenüber den BEZIRKSBLÄTTERN, warum es im Wohnungsbereich zur Preissteigerung gekommen ist. 

KUFSTEIN, BEZIRK KUFSTEIN (bfl). Die Wohnungspreise sind auch im Bezirk Kufstein in der Vergangenheit stetig nach oben geklettert. Gerade in der Bezirkshauptstadt machen hohe Preise für Wohnraum vielen Bürgern und Wohnungssuchenden zu schaffen. Gartenwohnungen mit rund neunzig Quadratmeter kosten in der Festungsstadt durchschnittlich 400.000 bis 600.000 Euro – oder mehr. 
"Deutliche Verteuerungen von Wohnraum gibt es in vielen Orten – diese haben viele Ursachen", sagt Anton Rieder, Innungsmeister für das Baugewerbe gegenüber den BEZIRKSBLÄTTERN. So seien neben der Preisexplosion bei Grundstücken auch die hohen Anforderungen an die Bauwerke aufgrund von Vorschriften (wie Energieeffizienz, Brandschutz, Barrierefreiheit oder Tiefgaragenstellplätze) und die hohen Anforderungen der Nutzer dafür verantwortlich. Aber auch die sehr hohe Steuer- und Abgabenbelastung (bis zu 44 Prozent) und die Niedrigzinsphase und die damit verbundene höhere Nachfrage tragen laut Rieder dazu bei. 

Politik kann gegensteuern

Dabei können von der Politik durchaus Hebel genutzt werden, um den explodierenden Wohnungskosten gegenzusteuern. Bei Grund und Boden können Sonderflächenwidmungen und hohe Baudichten entgegenwirken.  Gemeinden können Flächen zudem mit Hilfe der Vertragsraumordnung "sichern". Bei den Baukosten können effiziente Bauweisen, eine optimale Planung und eine verbesserte Baustellenabwicklung als Hebel genützt werden. Zu guter Letzt sollte aber auch geförderter Wohnbau vorangetrieben werden. 

Sozialer Wohnbau und Günstigstwohnungen

Dabei wird auch im sozialen Wohnbau in Kufstein einiges getan. "Es gibt hier ja das Großprojekt Südtiroler Siedlung mit rund 700 Wohnungen in den nächsten zehn Jahren", sagt Rieder. Weiters gebe es einzelne Projekte mit wohnbaugeförderten Wohnungen im Rahmen der Vertragsraumordnung. Eine Lücke ortet Rieder in Kufstein eventuell bei Günstigstwohnungen mit Mietpreisen von fünf Euro pro Quadratmeter. Klassische Fünf-Euro-Wohnungen werden in Kufstein derzeit nicht angeboten.
Generell sei laut Rieder eine gute soziale Durchmischung für eine positive städtische Entwicklung zu bevorzugen. "Hier kann man die Anstrengungen sicherlich noch etwas forcieren, dazu bedarf es auch einer klaren Strategie", sagt Rieder.


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