Gemeinderatsbeschluss

Wörgl lässt Prüfung für Fußgängerzone losgehen

Gemeinderat leitet Prüfung für Fußgängerzone von Fritz-Atzl-Straße bis Poststraße ein. Zweifel bei Opposition hinsichtlich Einbindung der Kaufleute bei Plänen in der Bahnhofstraße.

WÖRGL (bfl). Einen großen Schritt hin Richtung Fußgängerzone machte der Wörgler Gemeinderat in seiner Sitzung vom 12. November. Mit 17 Ja- und vier Gegenstimmen entschied sich eine Mehrheit der Gemeinderäte dafür, ein Verfahren zur Prüfung einer Fußgängerzone einzuleiten. Gegenstimmen kamen vor allem seitens der Jungen Wörgler Liste, die die tatsächliche Einbindung der Unternehmer entlang der Bahnhofstraße hinsichtlich der im Vorfeld stattgefundenen Meinungserhebung hinterfragte.

Erster Teil einer Fußgängerzone

Laut der Straßenverkehrsordnung, dem Bundesgesetz aus dem Jahre 1960, fällt die Bestimmung von Fußgängerzonen in den Wirkungsbereich der Gemeinde. Demnach kann diese also Gebiete oder Straßenstellen per Verordnung dem Fußgängerverkehr "vorbehalten". Konkret handelt es sich in Wörgl nun bei der beschlossenen Prüfung um den ersten Teil einer angedachten Fußgängerzone. Dieser soll (vorerst) von der Fritz-Atzl-Straße bis zur Poststraße reichen. Im weiteren Verlauf könnte die Fußgängerzone auch auf die gesamte Bahnhofstraße ausgedehnt werden. Allerdings sei dafür noch kein Zeitplan abzusehen, zumal eine Ausdehnung nur unter Erfüllung einiger Maßnahmen möglich sei. "Dazu sind natürlich verkehrstechnische Maßnahmen nötig, die erst erarbeitet werden müssen", sagt Bgm Hedi Wechner. Aus diesem Grund habe man sich dafür entschieden, vorerst von der Fritz-Atzl-Straße bis zur Poststraße eine Fußgängerzone anzugehen.

Zweifel ob in Wörgl möglich

Ob die Unternehmer in der Bahnhofstraße bei Gesprächen zur Fußgängerzone mit eingebunden worden seien, wollte indes Gemeinderat Michael Riedhart von der Jungen Wörgler Listen (JWL) wissen. "Es stellt sich mir die Frage, was man de facto von einer Fußgängerzone will", so Riedhart. Er sehe in Wörgl keine idealen Rahmenbedingungen für eine solche Zone und bezweifle, dass diese funktionieren könne.
"Es ist ganz wichtig einen Versuch zu wagen, diese Fußgängerzone überprüfen zu lassen", entgegnete dem Bgm Wechner. Konzepte könne man erst erstellen, wenn man sich überlege, wie man eine Fußgängerzone gestalten könnte. Im Rahmen der Befragung zur Fußgängerzone habe er mit rund achtzig Prozent der Geschäftsleute in der Bahnhofstraße gesprochen und diese befragt, sagte Christian Huter (FWL). 65 Prozent der Befragten seien den Plänen für eine Fußgängerzone positiv gegenüber gestanden, so Huter.

Prüfung und Gutachten im nächsten Schritt

Nach dem Beschluss im Gemeinderat wird der erste Teil der Fußgängerzone jetzt erst einmal geprüft und ein Verkehrssachverständiger beauftragt, der dann ein Gutachten erstellen soll. Die Stadt Wörgl hat hierfür bereits eine Anfrage an den Gutachter Helmut Hirschuber aus Hall gestellt. Hirschuber hat bereits einige Gutachten für die Stadtgemeinde erstellt – so auch das verkehrstechnische Gutachten für den Weihnachtszauber in der Bahnhofstraße. Er dürfte also mit den Gegebenheiten vor Ort bereits gut vertraut sein. Die Kosten für das Gutachten belaufen sich laut Stadtgemeinde auf rund 7.000 Euro (brutto). Darüber hinaus soll es zur Fußgängerzone einen Ideenwettbewerb geben. Dieser soll laut Wechner allen Anrainern "zur Kenntnis gebracht werden" und zu weiteren Gesprächen mit diesen führen. So ist im nächsten Budget ein Budgetposten von 35.000 Euro verankert, um den Ideenwettbewerb zu starten und im Anschluss Konzepte zu erstellen.

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