Wörgler Grüne
Wörgler Townhouse trägt aufgemaltes Grün statt richtiger Fassadenbepflanzung

Der Wörgler Gemeinderat Richard Götz gibt sich wenig überrascht, dass man sich scheinbar über die Bauverordnung hinweggesetzt habe.  | Foto: Wörgler Grüne
2Bilder
  • Der Wörgler Gemeinderat Richard Götz gibt sich wenig überrascht, dass man sich scheinbar über die Bauverordnung hinweggesetzt habe.
  • Foto: Wörgler Grüne
  • hochgeladen von Magdalena Gredler

Am Wörgler "Townhouse" sei eine Fassadenbepflanzung nicht möglich, also werden grüne Pflanzen aufgemalt. Gemeinderat Richard Götz empfindet dies als Hohn und zeigte sich aber gleichzeitig wenig überrascht, dass man sich über die Bauvorgaben der Wörgler Gemeinde hinweggesetzt habe. 

WÖRGL (red). Statt einer Sauerstoff produzierenden und CO² bindenden Fassadenbepflanzung wird es laut dem Wörgler Gemeinderat Richard Götz am "Townhouse 1+2" an der Salzburger Straße lediglich aufgemaltes Grün geben. Trotz einer vor Baubeginn scheinbar eingegangenen Verpflichtung, die Fassade zu bepflanzen, seien die Voraussetzungen zum Begrünen der Fassade nie geschaffen und die Nichtumsetzung danach mit technischen Problemen begründet worden.

“Eine Verpflichtung zur Bepflanzung zu unterschreiben und diese dann als nicht machbar hinzustellen ist äußerst suspekt und nicht nachvollziehbar. Die nun aufgemalten Attrappen in Grün an Stelle von Pflanzen zu präsentieren erscheint mir wie Hohn und zeigt einmal mehr wie einfach es ist, sich über Gemeinderatsbeschlüsse hinwegzusetzen“,

so der Grüne Gemeinderat Richard Götz.

Die Geschichte

2013 beschloss der Gemeinderat für das Projekt "Townhouse 1" auf Grund des unverhältnismäßigen Aufwandes zur Schaffung sämtlicher vorgeschriebener Stellplätze, auf Antrag des Bauwerbers, auf ein Drittel der geforderten Stellplätze zu verzichten, wenn die vom Bauamt vorgeschlagenen Begleitmaßnahmen erfüllt werden.

Die Begleitmaßnahmen:

  • Für Fahrräder werden anstatt der geforderten 28 mindestens 36 Stellplätze in der entsprechenden Größe vorgeschrieben - wurde erfüllt.
  •  Ladestationen für Elektrofahrräder und Elektromopeds sowie Elektroautos werden in der entsprechenden Anzahl vorgeschrieben - wurde erfüllt.
  • Die Bushaltestelle für die Regiobusse unmittelbar vor dem Haus errichten - wurde erfüllt.
  • Das Gebäude selbst wird im „Passivhaus-Standard“ (ein Gebäudestandard, der energieeffizient, komfortabel, wirtschaftlich und umweltfreundlich zugleich ist) ausführen - wurde erfüllt.
  • Ein Car-Sharing-Modell ausarbeiten und anbieten - wurde nicht erfüllt.
  • Eine Photovoltaik-Anlage und eine thermische Solaranlage errichten - wurde nicht erfüllt.
  • Die Fassade zur Salzburger Straße ist zu bepflanzen - wurde nicht erfüllt.

Alles nur Fassade 

Laut Richard Götz sei aus der Liste der Ausgleichsmaßnahmen klar zu sehen, dass mehrere Vereinbarungen vom Bauherrn ignoriert wurden. Diese Begrünung hätte beispielhaft für alle zukünftigen Wörgler Bauten sein können und dadurch Wörgl beispielhaft für ganz Tirol, so der Grüne Gemeinderat.

"Es scheint sich herumgesprochen zu haben, dass das Nichteinhalten von Bauvorgaben in Wörgl kaum sanktioniert wird. In Zeiten von Klimawandel und immer heißeren und trockeneren Sommern schmerzt der Entfall der Fassadenbegrünung besonders. Sind doch begrünte Fassaden neben Sauerstoff spendend und CO² bindend auch Staubfilter und haben eine kühlende Funktion“,

zeigte sich Götz wenig verwundert.

Weitere Infos zum Thema Wörgl finden Sie hier. 

Der Wörgler Gemeinderat Richard Götz gibt sich wenig überrascht, dass man sich scheinbar über die Bauverordnung hinweggesetzt habe.  | Foto: Wörgler Grüne
Foto: Wörgler Grüne
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.