Bauernbund
Wolf und Einkommen beschäftigen Bauern im Bezirk Kufstein

Bauernbundobmann und LH-Stv. Josef Geisler, LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger und LK-Präsident sowie NR Josef Hechenberger sprachen in Thiersee darüber, was heimische Bauern bewegt.  | Foto: Barbara Fluckinger
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250 Bauern kamen zu Sommergespräch in Hinterthiersee. Wolf, Grundverkehr und Druck auf Grund und Boden waren Themen.

THIERSEE. Es sind viele Themen, die Bauern im heurigen Almsommer bewegen – allen voran der Wolf. Darüber waren sich auch Spitzenvertreter der Landwirtschaftskammer bzw. des Bauernbundes bei ihrem Besuch in Thiersee einig. 
Anlass dafür war das Sommergespräches des Tiroler Bauernbundes am Dienstag, den 24. August. Dafür kam auch der Präsident der Österreichischen Landwirtschaftskammer, Josef Moosbrugger,  zum „Mayrhof“ der Familie Juffinger in Hinterthiersee. Dort sprach er gemeinsam mit weiteren Vertretern des Bauernbundes darüber, was Bauern dieser Tage bewegt. Über 250 Bäuerinnen, Bauern und Jungbauern waren zu Gast, um über aktuelle agrarpolitische Themen zu diskutieren.
Die Bauern spüren vermehrt den Druck auf Grund und Boden, und sind ob der sinkenden Einkommen besorgt. Emotional belastet Bauern im Bezirk Kufstein auch das Thema Wolf. 

Klimaschutz und Wolf im Visier

Josef Moosbrugger, Präsident der LKÖ, hob Themen wie Klima- und Biodiversitätsschutz, die Umsetzung der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik und die Schaffung neuer Wertschöpfungsmöglichkeiten hervor. 
Bauernbundobmann Josef Geisler berichtete den Anwesenden über die aktuellsten Gesetzesnovellen auf Landesebene zum Thema Wolf. Im neuen Almschutz- und Jagdgesetz werden Weideschutzgebiete, ähnlich wie in Schweden oder Finnland, ausgewiesen und ein fünfköpfiges unabhängiges Fachkuratorium entscheidet rasch und unabhängig über die Entnahme von Problemtieren.

"Somit gehen wir in Tirol als erstes österreichisches Bundesland diesen Weg, um zu einer raschen Entnahme von Raubtieren zu kommen. Denn eines steht für uns hier in Tirol fest: wenn der Wolf kommt, verschwinden Alm und Bauern und das trifft dann unsere ganze heimische Bevölkerung“,

so Geisler. Er sieht aktuell vor allem Handlungsbedarf beim Bund und seitens der EU. „Das Thema brennt in vielen EU-Staaten und es kann nicht sein, dass die FFH Richtlinie fast schon wie ein Evangelium über Jahrzehnte unangetastet und unverändert bleibt, obwohl die Wolfspopulation europaweit exponentiell explodiert“, so Geisler.

Grundverkehr "besorgniserregend"

LK-Präsident Josef Hechenberger forderte beim Thema Wolf ebenfalls eine schnelle Entnahme von Problemtieren. Aber auch der Grundverkehr war ein Thema für den LK-Präsidenten. Man müsse dem Ausverkauf der Heimat einen Riegel vorschieben. „Wir beobachten eine besorgniserregende Entwicklung der zu folge immer mehr ausländische Investoren Tiroler Höfe aufkaufen. Wir werden diesen Tendenzen weiterhin Riegel vorschieben. Eigentum und Bewirtschaftung unserer Tiroler Bauernhöfe darf nicht auseinander gehen“, so Hechenberger. Er fordert eine Umverteilung auf die ersten Hektar, die Stärkung der Ausgleichszulage und ein "praxistaugliches System" für die Almfutterflächenfeststellung. (bfl)

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