Das gab es noch nie in der Volkspartei

Christian Mey, Redaktionsleitung Bezirksblatt Kufstein
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65% der Delegierten wählten Hannes Bodner zum Obmann der Volkspartei im „Problembezirk“ Kufstein. 65% wollten keine Veränderung. Doch diese wurde ohnehin schon Wochen zuvor im Bezirksparteivorstand mit der Nominierung Bodners als einzigen Kandidaten verhindert. Weil Loyalität zu den höchsten Tugenden in der Volkspartei zählt, verzichtete der Breitenbacher Bürgermeister Alois Margreiter auf eine Gegenkandidatur und stand nur zur Wahl als Stellvertreter zur Verfügung. Somit wurde Bodner durchgewunken zum Parteitag. Durchgewunken, obwohl in beinahe allen Bünden Erneuerungstendenzen, teils gar Beschlüsse dafür vorhanden waren. Und dann kam, was kommen musste: Bodner erhielt nur 15% oder 20 Stimmen mehr, als für eine Wiederwahl von Nöten sind. Ein Ergebnis, das Geschichte schreibt in der Volkspartei und so noch nie erzielt wurde. Ein einsamer Negativrekord. Weil Loyalität in der Volkspartei wichtiger ist als Veränderung, hat Bodner auf die Trägheit seiner Partei gesetzt und gewonnen. Träg ist die Partei jedoch nur in den ländlichen Gebieten. Im immer urbaner denkenden Raum von Ebbs bis Kundl wütet längst der Geist einer Erneuerung. Dort sind wohl auch die 44 Gegenstimmen zu finden, die Bodner und seinen selbstherrlichen Kurs abwählen wollten. Noch ist dieser Flügel nicht stark genug, doch das ist nur eine Frage der Zeit. Gelingt es aber der Volkspartei nicht, ihre Trägheit abzuschütteln und überlebte Werte zu hinterfragen, wird ihr spätestens 2013 die Rechnung präsentiert. Das Problem ist dann aber nicht der Bezirk, sondern eine unbewegliche Partei.

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