Kaiserlift: Zukunft weiterhin unsicher

2Bilder

KUFSTEIN (ck). Die Zukunft des Kaiserlifts ist weiterhin ungewiss. Montag letzter Woche wurde im Kufsteiner Stadtrat die Ausarbeitung eines Konzepts bezüglich der Liftanlage beschlossen. Gemeinderat Simon Hermann Huber vertrat Stadtrat Horst Steiner bei der Sitzung, verließ aber bei der Diskussion um den Kaiserlift den Raum, da er selbst bisher Betreiber des Lifts war.

Laut einem bereits vorliegenden Gutachten der Firma Doppelmayr sind Investitionen von rund 2,1 Mio. Euro notwendig, um den Lift für 20 Jahre funktionsfähig zu machen. Im Raum steht aber auch, nicht nur den Lift zu sanieren, sondern zudem neue Attraktionen, wie etwa eine Rodelbahn oder Mounainbike-Strecke, anzubieten.

Kosten über Winter gedeckt
Simon Hermann Huber hatte vor einigen Wochen erklärt, nicht mehr als Betreiber zur Verfügung zu stehen (das BB berichtete). Er drängte auf eine schnelle Entscheidung bezüglich der Zukunft des Kaiserlifts. Huber wollte u.a. bis Ende Oktober von der Stadt wissen, ob er Versicherungen im Zusammenhang mit dem Liftbetrieb kündigen und ob er den einzigen Angestellten des Lifts weiterhin halten soll.

Zumindest diese Fragen haben sich in der Stadtratssitzung beantwortet: Die Stadt Kufstein will die Versicherungskosten, die Parkplatzkosten sowie die Personalkosten über den Winter übernehmen. Die Kosten für die gesamte Projektausarbeitung werden auf 50.000 Euro geschätzt, wobei sich der Tourismusverband an den Kosten mit 25.000 Euro beteiligen wird.

Ziel ist es zu klären, welche Optionen für den Kaiserlift offen stehen und mit welchen Kosten die verschiedenen Optionen verbunden sind.

Mehrheit für Erhaltung
Klar für die Erhaltung des Kaiserlifts spricht sich die Bürgerliste Horst Steiner aus. Auch die Kufsteiner ÖVP will den Lift erhalten. Vize-Bgm. Werner Salzburger: „Man sollte den Lift zum jetzigen Zeitpunkt nicht abdrehen. Wir sind für die Erhaltung des Lifts, aber es braucht Partner, die mitzahlen.“ Die Stadt alleine könne die Kosten nicht tragen, so Salzburger. Er sieht Potenzial in der Idee einer Mountainbikestrecke.

TVB wünscht Langfristigkeit
Ähnlich äußert sich TVB-Obmann Hans Mauracher. „Der Lift ist sehr wichtig. Nur den bestehenden Lift zu sanieren, ist aber zu wenig. Es muss der ganze Berg belebt werden. Das Thema Kaiserlift ist aber generell ein schwieriges, weil sehr viele Emotionen damit verbunden sind.“ Für den TVB ist im Hinblick auf die Zukunft entscheidend, dass man den Lift langfristig vermarkten kann.

Auch die Grünen, allen voran Gemeinderat Andreas Falschlunger, wünschen sich den Fortbestand des Kaiserlifts: „Ich würde den Kaiserlift erhalten, verbunden mit dem Auftrag an das Stadtmarketing, ihn in ein Gesamtkonzept miteinzubeziehen“, so Falschlunger. Ebenfalls an den Kaiserlift glaubt Vize-Bgm. Walter Thaler: „Die Fraktion steht voll hinter dem Kaiserlift und würde sich ein Gesamtkonzept für die Anlage wünschen.“

Kufsteins Bürgermeister Martin Krumschnabel ist skeptisch, was die Zukunft des Kaiserlifts betrifft: „Ich bin mir nicht sicher, dass sich Kufstein Investitionen in dieser Größenordnung leisten kann.“ Ähnlich sieht das GR Robert Wehr (SPÖ): „Grundsätzlich wünsche ich mir die Erhaltung des Kaiserliftes, aber nicht um jeden Preis. Der Lift auf und ab alleine ist zu wenig. Der Rodelbetrieb gehört z.B. auch dazu. Da sollte man auch über die Wiederaufnahme der aufgelassenen Ausstiegsstelle nachdenken.“

Baldige Entscheidung
Einig sind sich alle Beteiligten, dass eine Entscheidung über den Erhalt oder die Schließung des Kaiserlifts möglichst schnell fallen muss. Steiner: „Die Karten gehören jetzt endlich auf den Tisch.“ Die nächsten Wochen werden eine Entscheidung bringen.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.