Leserbrief

Von der Öffentlichkeit fast unbemerkt wurde erst kürzlich vom Gemeinderat mit 18:3 eine für die Kufsteiner Busbenützer irrwitzige Entscheidung getroffen. Die Taktzeiten der Zellerlinie und „NUR“ der Zellerlinie wurden von 20 auf 25 Minuten ausgedehnt. Dabei haben anscheinend nur die beiden Mandatare der SPÖ und der Grüne nachgedacht und dagegen gestimmt Nach diesem unbedachten Beschluss muss man sich als Normalbürger schon fragen, ob die Herren und Damen des Gemeinderates überhaupt noch wissen, was sie damit beschlossen haben. Ich habe übrigens noch nie einen der Kufsteiner Gemeinderäte als Nutzer des Stadtbusses gesehen, vielleicht ein Grund für diesen unüberlegten Beschluss. Dass man damit ganz besonders wieder einmal die Kufsteiner Bürger in Zell trifft, ist auch klar. Als regelmäßiger Benützer des Stadtbusses mit Jahreskarte werde ich mir jedenfalls in Zukunft überlegen, ob ich mir die damit verbundenen längeren Wartezeiten an den Umsteigestellen noch antue und nicht doch wieder meinen PKW in Betrieb setze, wenn ich in der Stadt unterwegs bin.

Bei der Einführung der neuen Linien der Stadtbusse in den 90-ziger Jahren wurde darauf geachtet möglichst kurze Taktzeiten zu haben um für die Kufsteinerinnen und Kufsteiner ein attraktives öffentliches Verkehrsnetz aufzubauen. 20 Minuten Taktzeit für alle Linien waren damals ein Kompromiss im Gemeinderat. 15 Minuten wären wünschenswert gewesen.

Steigende Benutzerzahlen in den vergangenen Jahren zeigen vom Erfolg. Jetzt geht man im Gemeinderat offensichtlich daran diese Errungenschaft wieder zu zerstören. Bereits kurz nach der Übernahme des Busgeschäftes (Privatisierung) durch die Stadtwerke gab es erste Verschlechterungen. Durch die Umstellung der Buslinien auf einen 30 Minutentakt an Sonn und Feiertagen ist die Benützung uninteressant geworden, abgesehen von den Fahrzeiten zu den einzelnen Haltestellen. Beträgt die Fahrzeit von der Feldgasse nach Zell unter der Woche nur 13 Minuten, so fahrt man am Sonn- und Feiertag für die gleiche Strecke 53 Minuten. Da bin ich zu Fuß jedenfalls schneller.

Wenn, wie man hört, finanzielle Überlegungen für diese Entscheidung die Gründe sind, dann möchte ich schon darauf hinweisen, dass man für den Blumenschmuck-wettbewerb 2013 (Entente Florale) fast € 300.000,- verbraucht hat und jetzt für den Busbetrieb, der allen Kufsteiner Bürgern was bringt, nicht mehr Mittel zu Verfügung stellen will. Ich kann nur an alle Mandatare appellieren diese Entscheidung rückgängig zu machen und stattdessen über die Erweiterung der Stadtbuslinien zeitlich und räumlich nachzudenken.

Peter Steger,
Kufstein, Gemeinderat von 1992 bis 2004

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