Wehrpflichtdebatte: Rettung verlässt sich auf Landespolitik

Johannes Astleitner hat sich für den Zivildienst entschieden. | Foto: Rotes Kreuz Kufstein
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  • hochgeladen von Helene Wendlinger

Was wäre, wenn es keine Zivildiener mehr gäbe? Das fragen sich seit einiger Zeit diverse soziale Einrichtungen wie das Rote Kreuz, die Lebenshilfe, oder der Samariterbund.

Das Rote Kreuz Kufstein beschäftigt pro Jahr im Schnitt 55 Zivildiener. Würden diese plötzlich wegfallen, müsste man 35 bis 40 fix angestellte Personen an deren Stelle nachrücken lassen, so Bezirksgeschäftsführer Harald Bachmaier. Mit Freiwilligen-Diensten wäre die Lücke am Tag und unter der Woche leider nicht zu schließen. Einen zentralen Einsatzbereich stellen vor allem die Fahrdienste dar. Hier zählt das Rote Kreuz im Bezirk derzeit 36 Angestellte, ohne Zivis müssten mindestens weitere fünf bis sechs Fahrer eingestellt werden. Bachmaier sieht der Entscheidung dennoch gelassen entgegen. Am 1. Juli 2011 kommt das neue Rettungsdienstgesetz, und dann ist das Sache des Landes Tirol, und nicht mehr der Bezirksstellen.

Ähnlich pragmatisch sieht das der Geschäftsführer vom Arbeiter Samariterbund Tirol, Gerhard Czappek: wenn ein solch wesentlicher „Träger“ des Sozialwesens abgeschafft wird, muss sich die Politik den Kopf darüber zerbrechen, wie sie diese Lücke füllen kann.

Für den Bereichsleiter der Lebenshilfe Kufstein, Dr. Fritz Möth, besteht die wesentliche Herausforderung einer möglichen zivildienerlosen Zukunft ebenfalls in der Besetzung der Fahrdienste. Ohne Zivildiener müsste man pro Tag zwei bis vier Stunden an Fahrzeit anders auffüllen. Einen eklatanten Qualitätsverlust befürchtet er auch im zwischenmenschlichen Bereich.

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