Schwerpunkt Gesundheit
Medizinische Analyse über Wintertrendsportarten
Außergewöhnliche Sportarten haben ihren Reiz. Führen aber auch zu außergewöhnlichen Verletzungen. Zu den klassischen Wintersportarten wie Skifahren, Rodeln, Eislaufen oder Schneeschuhwandern werden von Reisebüros und Tourismusverbänden jährlich zusätzlich neue Trendsportarten in Form von Sport-Urlauben angeboten.
ÖSTERREICH (sch). Die Angebote werden als "verrückte Wintersportreisen" im Web mit Hinweisen auf infrastrukturellen Voraussetzungen, wie zum Beispiel beim Snowtubing als Funsportart im Schnee, beworben. Ähnlich verhält es sich bei Airboarding, oder Snowbiking. Da hört sich Schneegolf schon eher harmlos an. Was den Urlausgästen sehr oft fehlt, sind die nötige Erfahrung und auch eine entsprechende Gesamt-Ausrüstung. Dazu Marcus Hofbauer von der Unfallchirurgie im AKH Wien:
"Ohne Erfahrung und guter Ausrüstung geht man ein großes Verletzungsrisiko ein, und das ist Vielen nicht bewusst".
Der Sportmediziner (früher Österreichische Handball Nationalmannschaft und derzeit Austria Wien) an der Unfallchirurgie und Sachbuchautor aus Wien analysiert die beliebtesten Trendsportarten und nimmt ihre Gelenktauglichkleit unter die Lupe.
Freestyle Skiing
Was für Skater der Skater-Park ist, ist für Skifahrer der Freestyle-Park. Die Sprünge und Tricks werden immer riskanter, und ihre Folgen sind harte, unausgeglichene Landungen. Der Knackpunkt sind dabei die Knie. Das Kniegelenk ist bei falschen Drehbewegungen besonders empfindlich. Springen erhöht zusätzlich die Verletzungsgefahr, was zu Spätfolgen (Gelenksverschleiß) führen kann.
Eisklettern
Viele sind mit Eispickel und Steigeisen in gefrorenen Wasserfällen oder mit Eis überzogenen Felsen unterwegs. Fitness, Schwindelfreiheit und alpine Vorkenntnisse sind hier unbedingt mitzubringen.
Snowbiking
Ähnelt einem modernisierten Ski-Bob. Eine starke Alternative für all jene, die durch den sitzenden Schwerpunkt die Knie, Wirbelsäule und Gelenke nicht in der Stärke des herkömmlichen Skifahren und Snowboarden aussetzen wollen.
Snowtubing/Airboarding
Das Snowtubing mit luftgefüllten Gummireifen ist in der Region Kaiserwinkl in Kössen auf abgegrenzter Strecke möglich. Beim Airboarding, ein mit Luft gefülltes Kissen, geht es bäuchlings liegend, mit dem Kopf voraus den Hang hinunter. Mit bis zu 100 km/h ist dadurch für Marcus Hofbauer vor allem das Verletzungsrisiko im Kopf, Nacken- und Rückenbereich besonders hoch.
Rodeln
Dass Rodelsport nicht nur Spaß sondern auch ein hohes Unfallrisiko birgt, zeigen Statistiken, laut denen sich in Österreich jährlich rund 2000 Personen verletzen. Viele Verletzungen entstehen bei Kollisionen mit Streckenbegrenzungen, Bäumen und Rodlern. Knöchelbruch im Fußgelenk gibt es vor allem durch falsches Bremsen im Kurvenbereich. Der Wiener Arzt empfiehlt daher beim Rodelsport zu hohem Schuhwerk.
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