TFV - Fußball in Tirol
Sportgespräch mit Trainerlegende Helmut Viertler
Trainerlegende feiert 80. Geburtstag. Ein Leben für die Kinder. Davon 60 Jahre für den Kinderfußball.
BEZIRK. Helmut Viertler – ein Leben für den Nachwuchs-Fußballsport. Die Farbe seiner Haare hat sich über die vielen Jahre auch bei ihm verändert.
Fußball und Familie
Helmut Viertler – ein „80er“ und einer, der sich in seinem Leben nicht nur in seine Gattin verliebte, sondern auch in den Fußballsport, und hier vor allem in den Kinderfußball und dessen Trainingsaufgaben. Nicht zu vergessen, seine geliebten Enkelkinder Sarah und Vanessa, die im Privatleben für ihn ebenfalls eine sehr große Rolle spielen. Im Frühjahr erst machte er seine 60 voll. Nicht an Lebensjahren, sondern "60 Jahre als Fußball-Nachwuchstrainer" – so lautet wohl sein Lebensschwerpunkt, der 1961/62 beim Fußballclub der Glashütte seinen Anfang nahm. Eine Kampfmannschaft zu trainieren interessierte den rüstigen Pensionisten auch in seinen jüngeren Jahren eher weniger. Dafür trainierte er manchmal bis zu drei oder vier Nachwuchsmannschaften gleichzeitig. Sein Weg in Sachen Kinder-Fußballsport führte ihn über den ESV Kufstein in weiterer Folge zum SC und FC Kufstein. Für zwölf bzw. für fünf Jahre war er auch für den SV Kirchbichl und SV Wörgl tätig, wo man ihn für seine erbrachten Leistungen heute noch ehrt und schätzt.
Viel zu erzählen
Seine Anekdoten und erlebten Geschichten mit seinen „Fußballkids“ könnten ein ganzes Buch füllen. Im BEZIRKSBLÄTTER-Sportgespräch in seinem Stammcafé Moccador in Kufstein erzählt der ergraute, immer noch aktive Fußball-Nachwuchstrainer besonders gerne über seine Zeit beim ESV Kufstein und seinen damaligen sportlichen Wegbegleiter Erwin Zanier. Über viele Jahre wurden hier in halb Europa die Kontakte zu internationalen Großvereinen gepflegt und Fußball-Nachwuchsturniere bespielt. Dazu Helmut Viertler: "Der Erwin Zanier und seine Kontakte nach Holland, Italien, Spanien und, zu Zeiten des Eisernen Vorhanges in Europa, nach Ungarn und Polen waren einmalig. Der Erwin Zanier als Person, Freund und Vereinsfunktionär, einfach sagenhaft." Helmut Viertler erlebte eines seiner tollsten Turniere im Monat Dezember in den Niederlanden in Rotterdam: "Wir verbrachten mit unseren Burschen den Heiligen Abend mit einem Dampfschiff auf der Nordsee und alle teilnehmenden Mannschaften sangen in ihrer Landessprache unter freiem Himmel Weihnachtslieder, so etwas geht einem unter die Haut."
Viele Veränderungen
Für den in Tirol, eventuell sogar in Österreich, dienstältesten aktiven Fußball-Nachwuchstrainer gab es in den aktiven 60 Jahren auch viele Veränderungen. An einen Damen- oder Mädchenfußballsport, den Helmut Viertler im Kinderfußball ebenso schätzt wie jenen der Burschen, war früher im Vereinsleben nicht zu denken. "Nicht mit jeder Neuerung in den letzten 60 Jahren war ich von Beginn an einverstanden, vieles war gewöhnungsbedürftig. Es gab aber nicht eine Veränderung, die nicht auch etwas Positives beinhaltete", so Helmut Viertler abschließend im Sportgespräch, um noch hinzuzufügen, dass man im aktiven Leben nie auslernt, auch er nicht – und so Gott will, soll das bei ihm auch weiterhin so bleiben.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.