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Arbeitsmarkt erlebt im Bezirk Kufstein eine „Berg- und Talfahrt“

Eine Berg- und Talfahrt hat auch der Arbeitsmarkt im Bezirk hinter sich. Der Fachkräftemangel ist ein ständiger Begleiter.  | Foto: Barbara Fluckinger
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  • Eine Berg- und Talfahrt hat auch der Arbeitsmarkt im Bezirk hinter sich. Der Fachkräftemangel ist ein ständiger Begleiter.
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AMS Kufstein ortet Entspannung der Lage, zeigt sich jedoch wegen Lieferschwierigkeiten und Suche nach Arbeitskräften besorgt. Der Fachkräftemangel dürfte in den nächsten Jahren noch größer werden. 

KUFSTEIN. Als "kurios, aber positiv" – so bezeichnet AMS-Geschäftsstellenleiterin Margit Exenberger die Entwicklung der Arbeitsmarktlage im Bezirk Kufstein seit dem Start der Pandemie. Die Zahl der Arbeitsuchenden ist aktuell geringfügig höher als noch vor Covid-Beginn. Was dem AMS (Arbeitsmarktservice) noch Sorgen bereitet, sind Lieferschwierigkeiten und die gestiegene Nachfrage nach Arbeitskräften.
Dabei folgt der Bezirk einem Trend, der in ganz Österreich spürbar ist, hin zu einer Entspannung der Situation. Aktuell sind im Bezirk Kufstein 34 Personen mehr arbeitssuchend gemeldet als noch im Dezember 2019, wenige Monate vor Beginn der Pandemie. Im Jahresverlauf waren durchschnittlich 52.402 Personen in Beschäftigung, damit ist das Niveau von 2019 noch nicht wieder erreicht. Im Jahresschnitt gab es im Jahr 2021 im Bezirk um 18,3 Prozent weniger Arbeitslose als im Vergleich zum Vorjahr 2020. Die Dauer der Jobsuche ist dabei momentan kurz: Ein Großteil sucht weniger als drei Monate nach Arbeit. 

Fachkräfte gesucht, AMS "bildet aus"

Wer sich also mit einer abgeschlossenen Ausbildung bewirbt und flexibel ist, hat momentan eine gute Verhandlungsposition. Der Fachkräftemangel ist nach wie vor ein Thema, auch im Bezirk Kufstein: In fast allen Branchen werden Fachkräfte gebraucht. Konkret haben 8.936 beim AMS vorgemerkte Jobsuchende im vergangenen Jahr einen Job gefunden.
2021 lag der Schwerpunkt des AMS, neben der Vermittlung, auf der Qualifizierung von Arbeitsuchenden, um dadurch den Betrieben gut ausgebildete Bewerber/-innen anbieten zu können. Die Lohnkostenzuschüsse zur Einstellung von älteren Personen oder Langzeitbeschäftigungslosen und die Aus- und Weiterbildungsprogramme wurden gut angenommen und erfuhren eine 67-prozentige Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Mit diesen Programmen habe man einen wesentlichen Beitrag zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes im Bezirk und zum Wohl der Arbeitssuchenden beitragen können, betont man seitens des AMS. 

„Der Mangel an Fachkräften wird sich in den kommenden Jahren verstärken. Daher ist es sehr wichtig, ältere Arbeitskräfte so lange wie möglich im Unternehmen zu halten,“ sagt AMS-Geschäftsstellenleiterin Margit Exenberger. | Foto: AMS/Kelz Sabine
  • „Der Mangel an Fachkräften wird sich in den kommenden Jahren verstärken. Daher ist es sehr wichtig, ältere Arbeitskräfte so lange wie möglich im Unternehmen zu halten,“ sagt AMS-Geschäftsstellenleiterin Margit Exenberger.
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Fachkräftemangel wird sich verstärken

„Der Mangel an Fachkräften wird sich in den kommenden Jahren verstärken“, schätzt AMS-Geschäftsstellenleiterin Margit Exenberger die aktuelle und künftige Lage ein. Daher sei es laut Exenberger sehr wichtig, ältere Arbeitskräfte so lange wie möglich im Unternehmen zu halten. "Altersteilzeitmodelle sind gut geeignete Möglichkeiten, den Pensionsantritt nach hinten zu verschieben und einen guten Generationenübergang im Betrieb zu ermöglichen. Auch die Neueinstellung von älteren Fachkräften kann eine Strategie sein. Neben der Ausbildung junger Arbeitskräfte werden auch Frauen wieder bessere berufliche Möglichkeiten geboten werden, so Exenberger. (red/bfl)

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