Equal Pay Day
ÖGB Frauen Kufstein fordern Ausbau von Kinderbetreuung und Pflege

ÖGB-Regionalfrauenvorsitzende Gabriela Schwab fordert unter anderem einen Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen.  | Foto: ÖGB Tirol
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ÖGB Frauen verlangen zu "Equal Pay Day" flächendeckenden Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen sowie Pflegeangeboten und stellen sich gegen private Pflegeversicherung.

BEZIRK KUFSTEIN (red). Der "Equal Pay Day" fällt heuer auf den 8. Oktober. Der internationale Aktionstag markiert den Tag, an dem Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern herrscht. Frauen arbeiten also – in Gegenüberstellung zu den Männern – ab diesem Datum "unbezahlt" bis zum Ende des Jahres. Konkret verdienen Frauen im Bezirk Kufstein noch immer 23,1 Prozent weniger als Männer – das sind immerhin 11.383 Euro. Die ÖGB Frauen fordern im Rahmen des Aktionstages einen flächendeckenden Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen und sprechen sich gegen eine private Pflegeversicherung aus.

Bessere soziale Infrastruktur gefordert

Für ÖGB-Regionalfrauenvorsitzende Gabriela Schwab ist die unbezahlte Arbeit in Form von Kindererziehung, Pflege und Haushalt der Knackpunkt. Aufgrund dieser Aufgaben, die meistens noch immer auf Frauen zurückfallen, sei Vollzeitarbeit für viele Frauen nicht möglich. Schwab will bessere Rahmenbedingungen und Investitionen in soziale Infrastruktur, "denn Frauen sollen die Möglichkeit haben, ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu gestalten", so Schwab in einer Aussendung. Sie bezieht sich auf eine Zeitverwendungserhebung der WU Wien.

Ausbau bei Betreuung

Die ÖGB-Frauen fordern daher einen flächendeckenden Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen mit Schwerpunkt auf regionalen Bereichen, den Rechtsanspruch auf einen kostenlosen Kinderbetreuungsplatz ab dem 1. Lebensjahr sowie einen Ausbau professioneller Pflege- und Betreuungsangebote, vor allem bei der ambulanten Tagesbetreuung. „Frauen müssen selbst entscheiden können, ob und in welchem Ausmaß sie familiäre Pflegearbeit übernehmen wollen“, ist Schwab überzeugt.

Keine private Pflegeversicherung

Ein klares nein kommt hingegen zur privaten Pflegeversicherung. „Eine Pflegeversicherung würde zu einer Verschiebung der Finanzierungslast führen, und zwar zu den Arbeitnehmern und den Arbeitgebern“, warnt Schwab. Vielmehr befürwortet sie die Einführung einer sogenannten Millionärssteuer, denn „vor allem Menschen mit niedrigen Einkommen müssen jetzt schon einen beträchtlichen Teil ihres Einkommens für Sozialversicherungsbeiträge aufwenden und könnten sich eine zusätzliche Versicherung nicht leisten“, sagt Schwab.

Aufwertung der Pflege notwendig

Auch im Hinblick auf die demographische Entwicklung sei eine Aufwertung der Pflege dringend notwendig. Schwab fordert in den Pflegeberufen, die wiederum zum Großteil von Frauen besetzt werden, beste Arbeitsbedingungen und faire Entlohnung. Aber auch qualitativ hochwertige Ausbildungen seien unumgänglich, um das Image des Pflegeberufs zu verbessern. "Andererseits ist ein Rechtsanspruch auf Pflegekarenz und -teilzeit dringend notwendig, damit die häusliche Pflege zu keiner unzumutbaren Belastung wird“, fordert Schwab abschließend.

ÖGB-Regionalfrauenvorsitzende Gabriela Schwab fordert unter anderem einen Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen.  | Foto: ÖGB Tirol
Frauen im Bezirk Kufstein verdienen um 23,1 Prozent weniger als Männer – das sind 11.383 Euro. | Foto: Symbolfoto: Pixabay/ErikaWittlieb
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